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Ukraine-Krieg aktuell: Vorräte gestohlen, Befehle missachtet - Nordkorea-Soldaten wenden sich gegen Putin

Wladimir Putin (l.) und Kim Jong Un (r.) arbeiten im Ukraine-Krieg eng zusammen. Doch nicht alle Soldaten aus Nordkorea sollen sich an der Front wie von Russland gewünscht benehmen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Kristina Kormilitsyna

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  • Nordkorea-Soldaten sollen im Ukraine-Krieg Vorräte stehlen und Befehle missachten
  • Grausame Taktiken von Kim Jong Uns Männern an der Front enthüllt
  • Diese Ausrüstung sollen die Nordkorea-Soldaten besitzen

Nordkorea unterstützt Russland bei seinem brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Diktator Kim Jong Un soll Wladimir Putin Berichten zufolge bereits rund 12.000 Soldaten geschickt haben, die aktuell in der zum Teil von ukrainischen Truppen besetzten Region Kursk kämpfen. Es wird erwartet, dass sich die Hilfe Nordkoreas in den nächsten Wochen noch vergrößern könnte. Derweil werden aktuell unglaubliche Kriegstaktiken von Kim Jong Uns Männern enthüllt. Einige seiner Soldaten sollen an der Front zudem unangenehm aufgefallen sein.

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Ukraine-Krieg aktuell: Nordkorea-Soldaten sollen Vorräte geklaut und Befehle verweigert haben

Das berichtet aktuell der amerikanische TV-Sender CNN unter Berufung auf ihm zugespielte Dokumente. In einer Notiz würde es heißen, dass ein nordkoreanischer Soldat "eine unvorstellbar schändliche Tat begangen" habe, "indem er Vorräte gestohlen hat". Ein weiterer Nordkoreaner soll im Krieg Befehle verweigert haben. Ihm wird in einer weiteren Notiz vorgeworfen, "die Würde des Oberbefehlshabers nicht gewahrt und seine persönlichen Interessen über alles gestellt" zu haben. Unabhängig überprüft werden konnten diese Angaben bislang nicht.

Soldaten von Kim Jong Un sprengen sich mit Granaten selbst in die Luft

CNN will zudem weitere interessante Details über das Vorgehen der Nordkorea-Soldaten in Kursk erfahren haben. Der Sender bezieht sich auf Videos von der Front und Interviews mit ukrainischen Spezialeinheiten. Eines dieser Videos soll zeigen, wie ein in die Enge getriebener sowie verwundeter Nordkoreaner eine Granate neben seinem Kopf zündet und sich damit selbst in die Luft jagt. Dabei soll er laut Übersetzung des südkoreanischen Geheimdiensts in den letzten Sekunden seines Lebens noch "General Kim Jong Un" gerufen haben. Ein ukrainischer Kommandant mit dem Rufnamen Pokémon berichtet, dass die nordkoreanischen Soldaten offenbar unter keinen Umständen dazu bereit sind, sich zu ergeben. "Trotz aller Versuche, sie zur Kapitulation aufzufordern, werden sie weiterkämpfen."

Wladimir Putin soll im modernen Krieg unerfahrene Kämpfer Nordkorea haben

Dennoch seien dem ukrainischen Kommandanten zufolge Kim Jong Uns Truppen nicht ausreichend auf einen modernen Krieg vorbereitet. Es handele sich zwar um "allesamt junge, ausgebildete, robuste Kämpfer", sie hätten aber noch nie Erfahrungen im Drohnen-Kampf oder mit Stellungskriegen gesammelt. "Sie sind bestenfalls auf die Realitäten des Krieges im Jahr 1980 vorbereitet", so Pokémon weiter. Ein weiterer ukrainischer Kompaniechef, der unter dem Namen Amur von CNN zitiert wird, berichtet zudem über andere nordkoreanische Soldaten, die auf dem Schlachtfeld Ausrüstung wie Helme oder Schutzplatten abgelegt hätten, um schneller ukrainische Stellungen angreifen zu können. "Sie sind sehr wendig und sie rennen und bewegen sich sehr schnell." Zudem würden sie in ihren Rucksäcken nur wenig Wasser haben sowie keine zusätzliche warme Kleidung wie Mützen oder Schals.

Hintergrund: In den vergangenen Wochen wurde schon häufiger über unerfahrene Kämpfer aus Nordkorea an der Ukraine-Front berichtet. Es hieß zudem, viele dieser Soldaten seien sehr jung und schmächtig. In Kursk hat Kim Jong Un Einschätzungen von Geheimdiensten und Denkfabriken zufolge bereits mit hohen Verlusten zu kämpfen. Es wurde sogar im Januar prophezeit, dass der Nordkorea-Diktator bis April 2025 alle seine an Russland zur Verfügung gestellten Männer verlieren könnte.

Nordkoreaner kennen wohl keine Gnade mit ukrainischen Streitkräften

Dafür seien die Nordkoreaner gut mit Munition und einer moderneren Version der russischen Standardausrüstung ausgestattet. Laut Amur würden die meisten von ihnen über zehn Magazine, fünf bis zehn Granaten, Maschinengewehrmunition und Minen verfügen. Ein Soldat habe zudem ein AK-12-Sturmgewehr getragen, ein neueres Modell des Standardgewehrs AK-47. Kim Jong Uns Männer sollen zudem keine Gnade mit ihren ukrainischen Gegnern walten lassen. "Sie nehmen unsere Gefangenen nicht. Allen unseren Soldaten, die wir gefunden haben, wurden in den Hinterkopf geschossen", erklärte Amur.

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