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Außenpolitische Chance verpasst: Verkalkuliert! China begeht entscheidenden Fehler im Ukraine-Krieg

China hätte im Ukraine-Krieg zwischen Moskau und Kiew vermitteln können. Bild: picture alliance/dpa/AP POOL | Dmitri Lovetsky

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Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping hat laut einem Experten eine entscheidende Chance für sein Land verpasst.Professor Steve Tsang,Direktor des China-Instituts der Universität London, sprach im Interview mit dem britischen "Express" aktuell darüber, dass China im Ukraine-Krieg als Vermittler zwischen Wladimir Putin und Kiew hätte in Erscheinung treten können.

China verpasst außenpolitische Chance im Ukraine-Krieg

In dieser Rolle wäre esXi Jinping möglich gewesen, sein außenpolitische Ziel, China wieder groß zu machen, entscheidend voranzutreiben. "Er wollte, dass China respektiert und bewundert wird und eine führende Rolle in globalen Angelegenheiten spielt", so Professor Steve Tsang über den chinesischen Staatspräsidenten. "Als Putin den Krieg vermasselt hat, hat das tatsächlich eine Chance für Xi Jinping und China geschaffen, nur dass sie es nicht sehen und sie nicht nutzen konnten."

China hätte zwischen Wladimir Putin und der Ukraine vermitteln können

Statt im Ukraine-Krieg eine neutrale Haltung einzunehmen, hätte China durch seine guten Beziehungen zu Russland dem russischen Präsidenten ins Gewissen reden können. "Die Chance bestand ganz einfach darin, dass Xi Jinping, wenn er sehr schnell versucht hätte, durch eine Art Pendeldiplomatie zwischen Kiew und Moskau eine konstruktive Rolle zu spielen, und wenn er Putin zum Einlenken hätte bewegen können, der Liebling der Welt gewesen wäre."

China unterstützte Putin im Glauben, Russland würde Ukraine-Krieg gewinnen

Der Experte erklärte, dass sich China außenpolitisch massiv verkalkuliert habe. Wahrscheinlich war Xi Jinping davon überzeugt, Wladimir Putin würde den Ukraine-Krieg schnell für sich entscheiden, weshalb er sich hinter den Russland-Präsidenten stellte, um am Ende auf der Seite des Gewinners zu stehen. Doch bekanntermaßen ist Wladimir Putins geplante 72-Stunden-Invasion gescheitert. Stattdessen sieht es aktuell danach aus, dass der Kreml-Chef den Ukraine-Krieg verlieren wird.

Noch vor dem Beginn des Ukraine-Krieges Ende Februar hatten China und Russland ihre enge Verbundenheit in einer gemeinsamen Erklärung betont: "Die Freundschaft zwischen den beiden Staaten kennt keine Grenzen, es gibt keine 'verbotenen' Bereiche der Zusammenarbeit." Peking unterstützte damals die von Russland angewandte Rhetorik, die Ukraine solle nicht in die Nato aufgenommen werden.

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