Panorama

Großeinsatz in München-Lerchenau: Oktoberfest nach Bombendrohung wieder geöffnet - Polizei birgt weitere Leiche

Ein Brand in einem Münchner Einfamilienhaus hat einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. Der Vorfall im Stadtteil Lerchenau hat auch Auswirkungen auf das Münchner Oktoberfest. Bild: picture alliance/dpa | Roland Freund

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  • Ausnahmezustand in München-Lerchenau
  • Explosion und Brand in Einfamilienhaus - Sprengfallen entdeckt
  • Polizei und Feuerwehr im Großeinsatz: Leichenfund am Einsatzort
  • Oktoberfest bleibt wegen Bombendrohung am 1. Oktober vorerst geschlossen

Ausnahmezustand in München: Nach einem Großbrand im Norden der Landeshauptstadt und der stundenlangen Schließung des Oktoberfests wegen einer Bombendrohung gehen die Ermittler von einem aus dem Ruder gelaufenen Familienstreit aus. Im Münchner Norden, im Stadtteil Lerchenau, hatte ein Mann nach ersten Erkenntnissen am Morgen des 1. Oktober ein Wohnhaus in Brand gesetzt und Sprengfallen deponiert. Ein Mensch - vermutlich der 90 Jahre alte Vater des Tatverdächtigen - starb dabei, der 57-Jährige selbst nahm sich nach Polizeiangaben auf der Flucht vor den Einsatzkräften an einem nahegelegenen See das Leben.

Der Tatverdächtige hatte nach Angaben der Polizei einen Rucksack dabei, in dem sich eine Sprengvorrichtung befand, die vor der Bergung der Leiche entschärft werden musste. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte waren in dem normalerweise sehr ruhigen Viertel am Rande der Stadt unterwegs. Die Polizei ordnete einen Evakuierungsradius von 200 Metern rund um das brennende Gebäude an. Vor dem Haus brannte am Morgen zudem ein Transporter aus, ein paar Straßen weiter gingen zwei Autos in Flammen auf.

News-Ticker zum Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr in München-Lerchenau

Alle Entwicklungen zur Einsatzlage im Norden von München finden Sie hier im News-Ticker-Überblick:

Bei einem Einsatz nach Explosionen und einem Feuer in einem Wohnhaus im Münchner Norden ist ein Schreiben mit einer Sprengstoffdrohung gegen das Oktoberfest gefunden worden. Bild: picture alliance/dpa/dpa Grafik | dpa-infografik GmbH

+++ Nach dramatischem Großeinsatz wird Leiche aus Haus geborgen +++

Einen Tag nach dem Großbrand mit Explosionen im Münchner Norden ist eine Leiche aus dem Gebäude geborgen worden. Ob es sich dabei um den 90-jährigen Vater des Tatverdächtigen handelt, wollte die Polizei am 2. Oktober vorerst nicht bestätigen. Das müsse noch ermittelt werden, auch im Rahmen der rechtsmedizinischen Untersuchung, sagte eine Sprecherin.

Der Vater wurde noch im Gebäude vermutet. Die Einsatzkräfte konnten aber das Haus wegen der großen Hitze und der Sprengfallen lange nicht betreten. Auch ein Statiker musste noch zurate gezogen werden. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hatte ein 57-Jähriger das Haus seiner Eltern am Mittwochmorgen angezündet, bevor er sich auf der Flucht vor der Polizei selbst tötete. Weil er im Gebäude auch Sprengfallen angebracht hatte, sorgte die Tat für einen Großeinsatz der Polizei.

Die 81-jährige Mutter wurde mit einer Schussverletzung vor dem Haus entdeckt. Die 21-jährige Tochter wurde mit Hilfe einer Leiter aus dem Obergeschoss des brennenden Gebäudes gerettet. Ein Brief mit einer Drohung sorgte zudem für eine mehrstündige Schließung des Oktoberfestes.

+++ Polizei: Familienstreit als Motiv für Großbrand in München +++

Die Polizei geht bei dem Großbrand mit Explosionen im Münchner Norden derzeit von einem privaten Hintergrund aus. "Unser Erkenntnisstand ist ganz klar, dass wir in Richtung Familienstreit ermitteln", sagte ein Sprecher. Ein politisches Motiv schließen die Behörden deshalb derzeit aus. Man sei aber trotzdem offen, sollten sich Erkenntnisse in diese Richtung ergeben. Als tatverdächtig gilt ein Deutscher aus Starnberg, der nach Polizeiangaben an einem nahegelegenen See entdeckt wurde und mittlerweile gestorben ist.

Ein Post auf der Plattform Indymedia hatte zuvor den Eindruck erweckt, es könnte einen Zusammenhang zur Antifa geben. Die Polizei geht jedoch nach derzeitigem Stand davon aus, dass es sich um Trittbrettfahrer handelt. "Seitens des Tatverdächtigen besteht kein Bezug zur Antifa", meldeten die Ermittler. "Es gibt keine Hinweise, dass an anderen Orten in München eine Gefahr besteht."

Zudem hieß es in einem weiteren Post, dass am Einsatzort "ein verdächtiger Gegenstand aufgefunden" wurde, der gegenwärtig eingehender untersucht werde. Bei der tot aufgefundenen Person gehe man davon aus, dass diese "im Zusammenhang mit dem Brand" stehe.

Bereits am Morgen hatten das Feuer und Explosionsgeräusche die Menschen in dem ruhigen Wohnviertel aufgeschreckt. Das Gebäude wurde wohl vorsätzlich in Brand gesteckt, darin befanden sich Sprengfallen. Auf der Straße wurden ein völlig ausgebrannter Transporter und zwei ebenfalls ausgebrannte Pkw gefunden. Zudem wurden im und am Haus zwei Verletzte geborgen. Das Oktoberfest blieb wegen einer Bombendrohung, die mit diesem Fall in Zusammenhang stehen soll, zunächst geschlossen.

+++ Brand und Explosionen: Verdächtiger zweifelte Vaterschaft an +++

Der Tatverdächtige im Fall des Großbrandes mit Explosionen in München hat dem bayerischen Innenministerium zufolge die Vaterschaft seiner Tochter angezweifelt - und sich deshalb auch an die Behörden gewandt. Ein medizinisches Gutachten habe die Vaterschaft zwar bestätigt, der Mann habe aber argumentiert, dass das Analyse-Institut bestochen worden sei, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Das Gutachten sei nach Ansicht des Mannes falsch gewesen.

Mit diesem Thema wandte sich der 57-Jährige nach Angaben Herrmanns mit einer Petition an den Bayerischen Landtag und setzte sich auch mit dem Bundesjustizministerium in Verbindung. Der Landtag habe sich 2024 mit der Petition beschäftigt und diese nach Mitteilungen aus zuständigen Staatsministerien für erledigt erklärt, so der Minister. Bis heute habe er sich aber offenbar nicht mit der Situation abfinden wollen.

+++ Innenminister: "Bombiges Erlebnis" auf Wiesn angekündigt +++

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat die vorübergehende Schließung des Oktoberfestes nach einschlägigen Drohungen als richtig bezeichnet. Eine Drohung von jemandem, der so brutal gegen die eigene Familie gehandelt und das eigene Elternhaus angezündet und quasi in die Luft gesprengt habe, müsse man ernst nehmen, sagte der Minister.

Als tatverdächtig gilt ein 57-Jähriger, der sich selbst umgebracht hat. Er habe in einem Brief "ein bombiges Erlebnis auf der Wiesn" angekündigt und diesen in den Briefkasten einer Nachbarin geworfen, erläuterte Herrmann. Das sei eine Situation, die man ernst nehmen müsse.

Die Tat hatte für einen Großeinsatz gesorgt. Bis zum frühen Abend konnten Rettungskräfte das Haus nicht betreten, weil es wegen des Feuers zu heiß war und zudem erst Sprengfallen entschärft werden mussten. Als Motiv der Tat nannte Herrmann familiäre Streitigkeiten.

+++ Nach Wiesn-Drohung: Festgelände wieder offen +++

Die Münchner Theresienwiese ist nach einer Bombendrohung wieder für Besucher geöffnet. Um Punkt 17.30 Uhr strömten die wartenden Massen auf die Wiesn, wie dpa-Reporter vor Ort berichteten. Nach der Nachricht, dass das Oktoberfest noch geöffnet werden kann, hatten sich am Mittwochnachmittag die Menschen an den Eingängen gesammelt.

Vor 17.30 Uhr war das Festgelände noch wie ausgestorben. Nach den Polizeimaßnahmen waren nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Gassen zu sehen. «Das ist wie Samstagmorgen kurz vor der Eröffnung», sagt eine Wiesn-Bedienung.

Hintergrund der stundenlangen Schließung war eine Drohung gegen das Oktoberfest, die im Zusammenhang mit einem Brand und zwei Toten im Münchner Norden stand.

+++ Tatverdächtiger von München nicht polizeibekannt +++

Der Mann, der in München ein Haus angezündet und Sprengfallen deponiert haben soll, ist nach Polizeiangaben bislang nicht polizeilich in Erscheinung getreten. Er sei "bislang ein unbeschriebenes Blatt" - auch im Bereich des Staatsschutzes.

+++ Tochter aus brennendem Haus gerettet +++

Eine 21 Jahre alte Frau ist von Einsatzkräften am Morgen über eine Leiter aus dem ersten Obergeschoss des brennenden Hauses in München gerettet worden. Sie habe angesichts der Flammen bereits damit gedroht gehabt zu springen, sagte Polizeipräsident Thomas Hampel. Bei der Frau handelt es sich demnach um die Tochter des Tatverdächtigen. Sie wurde leicht verletzt. Vor dem Anwesen hätten die Beamten zudem eine 81 Jahre alte Frau festgestellt - die Mutter des Tatverdächtigen. Sie hatte den Angaben nach mittelschwere Verletzungen erlitten.

+++ Großeinsatz in München: Polizei spricht von Schüssen +++

Bei dem Vorfall im Münchner Norden mit einem brennenden Haus und mehreren Explosionen sind nach Angaben der Polizei auch Schüsse gefallen. Das gab die Polizei bei einer Pressekonferenz bekannt. Die 81-jährige Mutter des Tatverdächtigen sei von Rettungskräften mit einer Schussverletzung in einem Versteck vor dem Haus gefunden worden. Die 21-jährige Tochter des Mannes sei von der Polizei mit Hilfe einer Leiter aus dem ersten Obergeschoss des brennenden Gebäudes gerettet worden.

+++ Weiterer Toter nach Feuer in München +++

Bei dem Feuer und den Explosionen in München ist nach Polizeiangaben eine weitere Person ums Leben gekommen. Das ergaben Drohnenaufnahmen, wie die Polizei mitteilte. Bei dem Toten handle es sich vermutlich um den 90 Jahre alten Hausbesitzer.

+++ Feuerwehr: Retter bei Einsatz in Lebensgefahr +++

Bei dem Großeinsatz in einem brennenden Haus in München haben sich die Retter nach Angaben der Feuerwehr in Lebensgefahr begeben. "Für die Einsatzkräfte bestand akute Lebensgefahr durch Sprengfallen", teilte die Münchner Feuerwehr mit. Diese seien «auf dem Grundstück und im Haus» angebracht gewesen. Zwei Verletzte - wie die Polizei mitteilte, handelte es sich um zwei Frauen - wurden aus dem brennenden Haus gerettet. Sie kamen schwer verletzt ins Krankenhaus.

Dann aber habe die Brandbekämpfung abgebrochen werden müssen, "da die Gefahr für die Einsatzkräfte durch die Sprengfallen zu groß war", hieß es von der Feuerwehr. Erst als die Sprengfallen entschärft waren, konnte weiter gelöscht werden. Das Haus brannte den Angaben zufolge komplett nieder. Um das Haus wurde ein Sperrbereich von rund 200 Metern eingerichtet, den alle Bewohner verlassen mussten. Rund 80 Personen befanden sich in einer dafür eingerichteten Betreuungsstelle.

Die Feuerwehr München war mit 100 Einsatzkräften und etwa 50 Fahrzeugen im Einsatz, die Rettungsdienste mit etwa 60 Kräften. Wie hoch der Schaden ist, konnte zunächst nicht beziffert werden.

+++ Nach Wiesn-Sperrung: Wirte bieten Umbuchungen an +++

Nach der stundenlangen Schließung des Münchner Oktoberfestes bieten die Wiesnwirte Umbuchungen an. "Mittagsreservierungen können je nach Verfügbarkeit auf die kommenden Tage umgebucht werden", teilten die Wirtesprecher Peter Inselkammer und Christian Schottenhamel mit.

"Das ist aber noch im Gespräch. Wichtig ist jetzt erst einmal, dass die Zelte innerhalb von so kurzer Zeit wieder geöffnet werden können, um die Gäste wieder bewirten zu können." Wer umbuchen will, solle sich im jeweiligen Festbüro des Zeltes melden.

Das Oktoberfest war nach einer Bombendrohung am Mittwoch stundenlang gesperrt geblieben, erst am Nachmittag gab Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) Entwarnung und die Wiesn für den Abend wieder frei.

Die Gutscheine für Bier und Hendl behalten - wie immer - auch unabhängig vom reservierten Tisch ihre Gültigkeit und können in den kommenden Tagen noch eingelöst werden, wie Inselkammer und Schottenhamel betonten.

Sie bedankten sich bei den Behörden für das besonnene Vorgehen. "Für uns Wirte war es ein bedrückender Moment, als die Wiesn geschlossen wurde und wir alle das Gelände verlassen mussten", sagte Inselkammer. Aber: "Die Sicherheit unserer Gäste geht vor."

+++ Oktoberfest öffnet um 17.30 Uhr +++

Nach der Schließung wegen einer Bombendrohung wird das Münchner Oktoberfest um 17.30 Uhr geöffnet. Das teilte Oberbürgermeister Dieter Reiter auf Instagram mit.

+++ Zwei Frauen bei Feuer in München verletzt - Tatverdächtiger ist 57-Jähriger aus Starnberg+++

Bei dem Feuer und den Explosionen in einem Haus im Münchner Norden sind zwei Frauen verletzt worden. Es handelt sich nach Angaben der Polizei um die 21 Jahre alte Tochter und die 81 Jahre alte Mutter des Tatverdächtigen. Sie kamen ins Krankenhaus. Der 57-jährige Deutsche aus Starnberg soll das Haus im Münchner Norden angezündet und Sprengfallen deponiert haben. Nach Polizeiangaben wird überprüft, ob sich weitere Personen im betroffenen Wohngebäude befinden. Am Morgen hatte die Polizei von einem vermissten Menschen berichtet. Medienberichte, wonach der Vater des 57-Jährigen getötet worden sein soll, bestätigte die Polizei zunächst nicht. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann das Haus im Rahmen von Familienstreitigkeiten in Brand setzte und sich danach an einem nahegelegenen See das Leben nahm. Der Deutsche aus Starnberg habe weder über waffen- noch sprengstoffrechtliche Erlaubnisse verfügt.

Der Tatverdächtige hatte nach Angaben der Polizei einen Rucksack dabei, in dem sich eine Sprengvorrichtung befand, die zunächst entschärft werden musste. Die nähere Umgebung wurde evakuiert, die betroffenen Anwohner betreut. Im Tatort-Umfeld wurde ein von dem 57-Jährigen verfasstes Schreiben gefunden. "Dieses enthielt eine unspezifische Sprengstoffdrohung mit Bezug zum Oktoberfest", teilte die Polizei mit. Das Festgelände blieb daraufhin zunächst für Absuchmaßnahmen geschlossen.

+++ Polizei findet verdächtigen Gegenstand nahe Großbrand +++

Bei der Spurensicherung an ausgebrannten Autos in München ist ein verdächtiger Gegenstand entdeckt worden. Um was für einen Gegenstand es sich handelt, sagte ein Polizeisprecher nicht. Die Autos befinden sich im Umfeld des Wohnhauses in München, in dem es am Morgen brannte und Explosionsgeräusche zu hören waren. Die Ermittler sehen einen Zusammenhang zu dem Brand.

Die Tat zog weite Kreise: Wegen einer Bombendrohung, die mit diesem Fall in Zusammenhang stehen soll, sollte das Oktoberfest zunächst bis 17.00 Uhr geschlossen bleiben.

Polizei: Sprengfallen in Gebäude

Die Polizei sprach von Sprengfallen in dem Gebäude, die entschärft werden sollten. Der Bereich um das Haus sei im Umkreis von 200 Metern abgesperrt worden, dabei seien auch einige Häuser evakuiert worden. An einer Straße in der Nähe sei der verdächtige Gegenstand entdeckt worden, sagte ein Polizeisprecher.

Im Umfeld des Gebäudes waren zudem drei ausgebrannte Fahrzeuge entdeckt worden, ein Transporter und zwei Pkw. Bei der Spurensicherung der beiden Autos wurde den Angaben zufolge dann der verdächtige Gegenstand entdeckt.

Privater Hintergrund

Die Polizei geht momentan von einem privaten Hintergrund aus. Ein politisches Motiv schließen die Behörden aufgrund bisheriger Erkenntnisse aus. Als tatverdächtig gilt ein Deutscher aus Starnberg, der nach Polizeiangaben an einem nahegelegenen See entdeckt wurde und mittlerweile gestorben ist.

Der Tatverdächtige war zunächst der einzige Tote im Rahmen des Vorfalls. Im und am Haus wurden zudem zwei Verletzte geborgen, zu deren Identität sich die Polizei aber nicht äußern wollte.

+++ Bombendrohung gegen die Wiesn: Spürhunde gesucht +++

Die Behörden suchen derzeit nach möglichst vielen Sprengstoffhunden, um das Oktoberfestgelände absuchen zu können. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr, müssen die Tiere das Gelände dann mehrfach absuchen. Das koste viel Zeit und Personal.

+++ Polizei: Toter vom See wohl auch Tatverdächtiger +++

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem Toten, der nach den Explosionen und dem Brand am Lerchenauer See gefunden worden ist, auch um den Tatverdächtigen handelt. "Wir kommen aber im Moment noch nicht ran, weil wir auch da Spezialkräfte brauchen, die zuständig sind für Entschärfungen", sagte ein Polizeisprecher.

+++ "Sicherheit geht vor: Münchens Oberbürgermeister erklärt Bedrohungslage +++

Das Münchner Oktoberfest bleibt wegen einer Sprengstoffdrohung am 1. Oktober 2025 bis mindestens 17.00 Uhr geschlossen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Matthias Schrader

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) schloss in einem Instagram-Post nicht aus, dass das Oktoberfest am 1. Oktober ganztägig geschlossen bleibt. "Die Polizei wird alles tun, möglichst bis am Nachmittag um 17.00 Uhr die Wiesn komplett durchsucht zu haben, um damit Sicherheit zu gewähren. Wenn das nicht der Fall ist, werde ich mich wieder melden, dann wird die Wiesn heute gar nicht eröffnet", sagte Reiter auf der Plattform Instagram. "Tut mir leid, anders geht's nicht, Sicherheit geht vor."

Rund um das Oktoberfestgelände blieben Besucher am Vormittag zunächst noch ratlos stehen. "Aufgrund einer Bombendrohung öffnet das Oktoberfest heute vorerst um 17.00 Uhr", hieß es dann über Lautsprecher. Die Menschen reagierten ruhig und ohne Panik und machten sich wieder auf den Heimweg. Die Warteschlangen an den Eingängen lösten sich auf. Die Stadt will am frühen Nachmittag über das weitere Vorgehen entscheiden.

+++ Explosion in München: Zusammenhang mit Antifa? Polizei prüft +++

Nach einer Explosion und einem Toten im Münchner Norden prüft die Polizei eigenen Angaben zufolge auch einen Zusammenhang mit der Antifa. Auf der Website indymedia.org wurde am frühen Morgen ein Text gepostet mit dem Titel "Antifa heißt Angriff". Darin hieß es: "In den frühen Morgenstunden haben wir im Münchner Norden einige Luxuskarren abgefackelt und Hausbesuche abgestattet. Zudem ging für einen Fascho sein Morgenspaziergang nicht besonders gut aus." Der Polizei sei das bekannt und sie prüfe wie bei allen anderen Hinweisen auch hier einen Zusammenhang, teilte ein Polizeisprecher mit.

Ein Brand in einem Münchner Einfamilienhaus hat einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. Es kam deswegen zu größeren Verkehrsbehinderungen, eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, sagte ein Polizeisprecher. Bild: picture alliance/dpa | Roland Freund

Zuvor hatten ein Feuer und Explosionsgeräusche einen Großeinsatz ausgelöst. In einem Münchner Wohngebiet wurde ein völlig ausgebrannter Transporter gefunden - und ein Verletzter an einem nahen See, der kurz darauf verstarb. In einem Haus, das wohl vorsätzlich in Brand gesteckt wurde, fand die Polizei Sprengfallen. Das Münchner Oktoberfest blieb wegen einer Sprengstoffdrohung zunächst geschlossen. Die genauen Zusammenhänge sind noch unklar.

+++ Oktoberfest bleibt nach Bombendrohung geschlossen +++

Das Münchner Oktoberfest bleibt wegen einer "unspezifischen Sprengstoffdrohung" bis mindestens 17.00 Uhr geschlossen. Wie die Stadt auf ihrer Homepage mitteilte, gibt es einen Zusammenhang mit einer Explosion im Münchner Norden und "ein entsprechendes Schreiben des Täters".

Die Münchner Polizei teilte mit, dass "in den zufahrtsbeschränkten Bereichen um das Festgelände (...) derzeit Absuchmaßnahmen" durchgeführt werden, weshalb das Oktoberfest-Areal geräumt werden müsse. "Auf der Wiesn arbeitende Personen werden aufgefordert, das Festgelände zu verlassen. Ihnen steht ein zugewiesener Bereich zur Verfügung. Weitere Schutzmaßnahmen folgen", hieß es aus Polizeikreisen.

+++ Sprengfallen am Einsatzort: Münchner Oktoberfest öffnet wegen Großeinsatz der Polizei erst später +++

Im Rahmen des Großeinsatzes im Norden Münchens sind der Polizei zufolge "Sprengfallen festgestellt" worden, die von Spezialkräften entschärft werden sollen. Nach einem Feuer und dem Fund am Einsatzort prüft die Polizei Zusammenhänge mit dem Oktoberfest. Das Volksfest blieb zunächst geschlossen. "Aktuell ermitteln wir in alle Richtungen. Mögliche Zusammenhänge mit anderen Orten in München werden geprüft, darunter auch die Theresienwiese", teilte die Polizei in einem Status-Update mit. "Aus diesem Grund verzögert sich die Öffnung des Festgeländes."

+++ Polizei bestätigt Leichenfund nach Brandstiftung im Münchner Norden +++

Bei dem Großeinsatz im Norden von München ist eine Person ums Leben gekommen. Der oder die Verletzte starb nach Polizeiangaben am Vormittag. Auf X schrieb die Polizei, dass die verletzte Person mit den Geschehnissen um das brennende Haus im Zusammenhang stehen könnte. Die Polizei bestätigte den Todesfall in einem Lage-Update bei X (vormals Twitter):

  • "Nach aktuellem Kenntnisstand wurde das Wohngebäude im Rahmen eines Familienstreits vorsätzlich in Brand gesetzt."
  • "Der aufgefundene Verletzte ist zwischenzeitlich verstorben."
  • "Eine weitere Person wird vermisst, von welcher keine Gefahr ausgeht."

+++ Polizei findet verletzte Person in München - Berichte über Todesopfer unbestätigt +++

In München hat die Polizei einen verletzten Menschen an einem See unweit eines brennenden Einfamilienhauses gefunden. Ob ein Zusammenhang mit dem Brand besteht, ist jedoch nach Angaben einer Polizeisprecherin noch nicht geklärt. Bei der Feuerwehr war am frühen Morgen um 04.41 Uhr ein Notruf eingegangen, Anwohner im Stadtteil Lerchenau im Norden der bayerischen Landeshauptstadt hörten zudem "Knallgeräusche", wie die Polizeisprecherin sagte. Eine Anwohnerin berichtete von einer beißenden Rauchwolke. Die Polizei sperrte den Bereich großräumig ab, eine Schule wurde deswegen geschlossen. Laut Polizei bestand keine Gefahr für die Bevölkerung. Die "Bild"-Zeitung berichtete, Ermittler hätten auch einen Toten gefunden, eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht.

Bei dem Großeinsatz in einem brennenden Haus in München sind Sprengfallen gefunden worden. Zur Entschärfung wurden Spezialkräfte hinzugezogen, wie die Polizei mitteilte. Bild: picture alliance/dpa | Roland Freund

+++ Polizei sperrt Einsatzort in Lerchenau nach mutmaßlicher Explosion ab +++

Die Behörden haben den betroffenen Bereich weiträumig abgesperrt. Autofahrer und Anwohner werden gebeten, das Gebiet zu meiden. Ein Polizeisprecher teilte mit, dass es zu erheblichen Behinderungen im Straßenverkehr komme. Eine Bedrohung für die Anwohner bestehe jedoch nicht. In einem Lage-Update hieß es, der Einsatz werde "aufgrund eines brennenden Wohnhauses" geführt, zudem seien "Knallgeräusche" vernommen worden. "Eine verletzte Person wurde aufgefunden, die im Zusammenhang mit den Geschehnissen stehen könnte", hieß es weiter.

+++ Berichte über Leichenfund und verletzte Personen nach mutmaßlichen Schüssen +++

Die "Bild"-Zeitung meldet dramatische Details vom Einsatzort. Nach Informationen des Blattes haben die Einsatzkräfte eine tote Person entdeckt. Ein weiterer Mensch sei verletzt worden. Dem Bericht zufolge seien vor dem Brand Schüsse gefallen. Die Münchner Polizei hat diese Angaben bislang nicht bestätigt. Ein Sprecher machte am Morgen keine offiziellen Angaben zu möglichen Opfern oder den genauen Umständen des Vorfalls. Die Ermittlungen zu den Hintergründen des Brandes und der gemeldeten Explosionen dauern an. Weitere Details werden im Laufe des Tages erwartet.

Großeinsatz in München-Lerchenau: Nach Berichten über einen Brand und eine Explosion hat die Polizei ein Todesopfer bestätigt. Bild: picture alliance/dpa | Roland Freund

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/news.de/dpa/stg

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