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Leichenfund in Weitefeld: Nach Dreifachmord im Westerwald - Tod von gesuchtem Täter (61) bestätigt

In der Nähe von Weitefeld im Westerwald ist eine Leiche gefunden worden. Wegen eines möglichen Zusammenhangs mit dem mutmaßlichen Dreifachmord im April werde "mit Hochdruck" an einer Identifizierung gearbeitet, teilte die Polizei Koblenz mit. Bild: picture alliance/dpa/Markus Klümper | Markus Klümper

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  • Leichenfund in Weitefeld (Landkreis Altenkirchen, Rheinland-Pfalz)
  • Vier Monate nach Dreifach-Mord im Westerwald: Hat der Killer wieder gemordet?
  • Polizei hielt sich nach Fund von toter Person bedeckt - "möglicher Zusammenhänge mit dem Tötungsdelikt"
  • Obduktion schafft Klarheit: Gesuchter mutmaßlicher Killer ist tot

Die Meldung der Polizei, die Anfang April 2025 in der Ortschaft Weitefeld im Westerwald eine grauenhafte Entdeckung machte, hielt ganz Deutschland in Atem: Am 06.04.2025 hatten die Ermittler am frühen Morgen drei Tote in einem Einfamilienhaus entdeckt. Die Mutter hatte selbst noch den Notruf gewählt. Doch die 44-Jährige, ihr 47 Jahre alter Mann und der 16-jährige Sohn der beiden starben. Wenig später stand fest: Das Ehepaar verblutete nach Stich- und Schussverletzungen, der Jugendliche starb an einer Schussverletzung.

Familie in Weitefeld ermordet - mutmaßlicher Mörder (61) auf der Flucht

Noch am Tatort sahen Polizisten eine Person flüchten - nach Polizeiangaben war eine Verfolgung jedoch nicht möglich, da man sich um die Opfer kümmerte. Eine Analyse der Spuren am Tatort führte später zu einem dringendem Tatverdacht gegen einen 61-jährigen Mann aus dem Nachbarort.

Hat der Dreifach-Mörder wieder zugeschlagen? Weitere Leiche in Weitefeld entdeckt

Vier Monate nach dem Dreifach-Mord in Weitefeld ist unweit des damaligen Tatortes eine weitere Leiche gefunden worden. Am 5. August 2025 wurde die leblose Person in den Nachmittagsstunden entdeckt. Angesichts möglicher Zusammenhänge mit dem Tötungsdelikt im April 2025 arbeite man mit Hochdruck an einer zeitnahen Identifizierung. Inzwischen kann die Bevölkerung aufatmen: Bei der Leiche handelt es sich um die sterblichen Überreste des 61-Jährigen, der als Tatverdächtiger im Dreifach-Mord von Weitefeld galt.

Leichenfund in Weitefeld: Alle Schlagzeilen und Polizei-Updates im News-Ticker:

Alle Entwicklungen zum Leichenfund von Weitefeld finden Sie in unserem News-Ticker:

+++ Mutmaßlicher Dreifachmörder von Familie im Westerwald tot +++

Der Dreifachmörder von Weitefeld im Westerwald ist tot. Bei der am 5. August gefundenen Leiche handele es sich um den Verdächtigen, teilte die Staatsanwaltschaft am 07.08.2025 mit. Damit dürfte die Angst vieler Menschen in Weitefeld zunächst vorbei sein. Ein Bürger hatte die tote Person nur rund einen Kilometer von Weitefeld entfernt gefunden. Ein Polizeisprecher hatte von einer längeren Liegezeit der Leiche gesprochen. Nicht weit davon entfernt wurde laut Staatsanwaltschaft eine Waffe gefunden, bei der es sich um die Tatwaffe handeln könnte.

In der Rechtsmedizin in Mainz sei eine DNA-Vergleichsanalyse in Auftrag gegeben worden und ein Abgleich des Zahnstatus erfolgt. Demnach handele es sich um den mit internationalem Haftbefehl gesuchten Mann, teilte die Staatsanwaltschaft mit. "Aufgrund des fortgeschrittenen Verwesungszustandes der Leiche lassen sich die Todesursache und der genaue Todeszeitpunkt nicht mehr klären", teilte die Staatsanwaltschaft mit. "Ob der mutmaßliche Täter Selbstmord begangen hat oder an den Verletzungen verstorben ist, die er sich bei Begehung der Tat zugezogen hat, oder eine sonstige Todesursache vorliegt, lässt sich dementsprechend nicht mehr sicher feststellen."

+++ Leichenfund im Westerwald - Polizei sucht weiter nach Spuren +++

Zwei Tage nach dem Fund einer Leiche bei Weitefeld im Westerwald sucht die Polizei am 7. August weiter nach Beweisen am Fundort. Das sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Die Identität der toten Person steht weiterhin nicht fest - auch nicht, ob es der gesuchte mutmaßliche Dreifachmörder einer Familie ist. Vor allem das Bachbett am Fundort solle abgesucht werden, hieß es. Bereits am Mittwoch waren Dutzende Polizistinnen und Polizisten dort zugange. Sie mähten Rasen, trugen mit Schaufeln Boden ab und stocherten mit Stöcken im Feld. Die Polizei hofft, dass nach einer Obduktion im Laufe des Donnerstages die Identität der Person feststeht. Dann ist auch klar, ob es sich um den Tatverdächtigen handelt. Der 61-Jährige soll vor vier Monaten eine dreiköpfige Familie in Weitefeld getötet haben.

+++ Ist der gefundene Leichnam der gesuchte Dreifachmörder? +++

Nach dem Fund einer Leiche bei Weitefeld im Westerwald hoffen Ermittler und Einwohner, dass der Dreifachmord aufgeklärt wird. Handelt es sich bei der toten Person um den Verdächtigen, der Anfang April in Weitefeld drei Menschen getötet haben soll? Am Fundort knapp einen Kilometer vom Tatort entfernt sind zahlreiche Polizisten dabei, das Gelände abzusuchen: Sie mähen Gras und haben Schaufeln in der Hand.

Man suche nach Kleidungsstücken, Werkzeugen und gegebenenfalls Tatwerkzeugen, sagte ein Polizeisprecher vor Ort. Wie lange die gefundene Leiche dort gelegen habe, konnte er nicht sagen. "Aber wir gehen von einer längeren Liegezeit aus."

Die Polizei war nach eigenen Angaben am Dienstag gegen 16.30 Uhr von einem Zeugen über den Fund der Leiche informiert worden. Zur Person des Hinweisgebers gebe es - auch zu deren Schutz - keine Informationen, sagte der Sprecher weiter. Der Zeuge müsse auch noch vernommen werden.

Noch sei offen, ob die tote Person der mutmaßliche Dreifachmörder sei, sagte der Sprecher. "Insofern müssen wir jetzt erstmal abwarten." Die Ermittler arbeiteten mit Hochdruck daran, die Leiche möglichst schnell zu identifizieren. Bislang hat die Polizei noch nichts zur Identität mitgeteilt.

"Wir hoffen, dass wir zeitnah eine entsprechende Rückmeldung bekommen", sagte der Polizist. Ob das Ergebnis heute oder morgen komme, könne er nicht sagen. Die Maßnahmen vor Ort dauerten wohl bis spätestens zum Abend.

Die Leiche sei in die Rechtsmedizin nach Mainz gebracht worden. Dort finden auch die Obduktion sowie die Maßnahmen zur Identifizierung statt. "Das ist ein DNA-Abgleich, das kann der Abgleich des Zahnstatus sein", sagte er. Die Obduktion solle klären, wie die Person zu Tode kam.

Der Fundort der Leiche habe auch zu den Bereichen gehört, die die Polizei zuvor abgesucht habe. Ob die Person schon während der Suchmaßnahmen dort gelegen habe, sei "reine Spekulation".

+++ Nach Leichenfund hofft Weitefeld auf Klarheit +++

Nach dem Leichenfund bei Weitefeld im Westerwald hofft Ortsbürgermeister Karl-Heinz Keßler (parteilos) auf baldige Klarheit. Es wäre eine große Erleichterung für den Ort, wenn die gefundene tote Person der mutmaßliche Dreifachmörder wäre, sagte Keßler der Deutschen Presse-Agentur.

Dann könnte in Weitefeld wieder "mehr Ruhe" einkehren. Bei vielen Leuten sei nach der Tat von Anfang April immer noch im Hinterkopf, dass der mutmaßliche Täter noch nicht gestellt oder gefunden worden sei. "Es gibt Leute, die auch massiv Angst haben", sagte Keßler. Daher hoffe man, dass die tote Person der gesuchte 61-Jährige sei. Weitefeld zählt knapp 2.400 Einwohner.

+++ Mutmaßliches Tötungsdelikt in Weitefeld: Das ist nach dem Leichenfund bislang bekannt +++

Die Polizei Betzdorf wurde am Dienstag, dem 5. August 2025 um 16.30 Uhr über den Fund der Leiche informiert.

Die Leiche wurde außerhalb der Ortslage von Weitefeld gefunden, wie die Polizei mitteilte. Näheres zum Fundort gaben die Ermittler zunächst nicht bekannt.

+++ Diese Fragen sind nach dem Leichenfund in Weitefeld noch unbeantwortet +++

Die Polizei machte das Geschlecht und auch die Identität der toten Person nicht publik.

Die Polizei äußerte sich auch nicht zu weiteren Umständen wie möglichen Todesursachen oder anderen Details.

Die Polizei teilte mit, dass sie bei "neuer Erkenntnislage" umgehend informieren werde. Als Nächstes steht die Identifizierung der Leiche an. Wann genau diese stattfindet, ist unklar.

+++ Dreifachmord in Weitefeld: Wie ist der aktuelle Stand der Ermittlungen? +++

Die Polizei ging nach dem Dreifach-Mord Hunderten Hinweisen nach, durchsuchte ein Waldgebiet und war mehrfach am Haus des Tatverdächtigen zugange. Zwischenzeitlich war eine 100-köpfige Sonderkommission mit den Ermittlungen beschäftigt. Der mutmaßliche Dreifachmörder könnte eines der Opfer vor dem Haus getroffen haben, teilte die Polizei Anfang Juli mit. Dieses Treffen sei eskaliert und schließlich "in dem Exzess der Tötung der ganzen Familie" geendet, schrieben Staatsanwaltschaft und Polizei in Koblenz zur Rekonstruktion eines möglichen Tatverlaufs.

Bei den Ermittlungen seien keine Beziehungen zwischen der Opferfamilie und dem Tatverdächtigen festgestellt worden. Es sei "nicht unwahrscheinlich" dass es in der Nacht zu einem zufälligen Zusammentreffen des Täters mit einem der Opfer vor dem Haus gekommen sei. Der Haftbefehl lautet auf Mord, da nach dem bisherigen Ermittlungsstand Anfang Juli davon ausgegangen wird, dass der Mann zum einen heimtückisch tötete. Zum anderen soll er zur Verdeckung einer Straftat - der ersten Tötung - gehandelt haben.

+++ Das ist über die Suche nach dem mutmaßlichen Weitefeld-Mörder bekannt +++

Die Polizei suchte intensiv nach dem Mann. Sie ging Hunderten Hinweisen nach, durchsuchte Waldgebiete, Felder und einen Weiher. Eine Belohnung von 10.000 Euro wurde ausgelobt und die Ermittler suchten über die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" nach Hinweisen. Doch vier Monate lang gab es keine richtige Spur zu dem Mann. Ob er ins Ausland floh, starb oder sich versteckte - sein Verbleib war offen. Letztlich teilte die Polizei mit, dass sie auch nicht ausschließen könne, dass der Mann tot und seine Leiche bloß nicht gefunden worden sei.

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