Friedrich Merz: Druck vor Renten-Abstimmung wächst – er pocht auf die Kanzlermehrheit
Friedrich Merz: Kanzler will bei Renten-Abstimmung 316 Stimmen oder mehr. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Erstellt von Mia Lada-Klein
05.12.2025 07.50
- Friedrich Merz strebt mindestens 316 Stimmen an
- Linke enthält sich – Koalition bräuchte eigentlich nur 284
- Union und SPD wollen Mehrheit unabhängig von Enthaltungen
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Eigentlich müssten 284 Stimmen für die eigene Mehrheit der Koalition bei der Renten-Abstimmung reichen. Der Kanzler legt die Latte nun aber ein ganzes Stück höher.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) will bei der Abstimmung über das umstrittene Renten-Gesetz im Bundestag am Freitag die absolute Mehrheit aller Abgeordneten mit eigenen Stimmen der Koalition erzielen - die sogenannte "Kanzlermehrheit". "Wir haben 630 Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Die Mehrheit ist 316. Wir haben 328 und ich würde mir ein Ergebnis wünschen zwischen 316 und 328", sagte er nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder in Berlin.
Eigentlich reichen 284 Stimmen
Mehrere Spitzenpolitiker der Koalition hatten schon vorher erklärt, dass sie eine eigene Mehrheit bei der Abstimmung anstreben. Es gibt aber unterschiedliche Auslegungen, was das bedeuten könnte. Da die Fraktion der Linken mit 64 Abgeordneten angekündigt hat, sich zu enthalten, und Enthaltungen nicht mitgezählt werden, reichen der Koalition eigentlich 284 Stimmen.
Die Spitzenleute von Union und SPD wollen aber eine Mehrheit unabhängig vom Stimmverhalten der Linken. Das wäre dann eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen. In der Regel fehlen bei jeder namentlichen Abstimmung im Bundestag einige Abgeordnete. Wären also zum Beispiel 620 anwesend, würden 311 Stimmen reichen.
Merz zeigt sich zuversichtlich
Merz ist jetzt der erste Spitzenpolitiker der Koalition, der nach der Festlegung der Linken auf Enthaltung die "Kanzlermehrheit" von 316 Stimmen als Zielmarke setzt. Der CDU-Chef zeigte sich zuversichtlich, dass das zu erreichen ist. "Und ich denke auch alle Gespräche, die wir führen, die der Fraktionsvorsitzende mit den Kolleginnen und Kollegen in der Bundestagsfraktion führt, deuten darauf hin, dass wir das erreichen", sagte er.
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