Insa-Umfrage: Hoffnung schwindet - Wähler glauben an Zusammenbruch der Merz-Regierung
Laut einer neuen Umfrage rechnet über die Hälfte der Befragten damit, dass die Bundesregierung von Lars Klingbeil (SPD) und Friedrich Merz (CDU) zerbricht. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
Erstellt von Sabrina Böhme
26.11.2025 21.48
- Neue Insa-Umfrage: Wähler glauben nicht, dass die Merz-Regierung bis 2029 besteht.
- Rentenstreit als Grund für den Regierungs-Crash? Wähler von Oppositionsparteien sehen die Debatte als Knackpunkt.
Die Hoffnung der Menschen in die schwarz-rote Koalition schwindet. Laut neuen Umfragewerten des Meinungsforschungsinstituts Insa für "Bild" glaubt über die Hälfte der Befragten nicht mehr daran, dass die Bundesregierung von Kanzler Friedrich Merz (CDU) bis zum Ende bestehen bleibt.
Umfrage-Knall für Merz: Wähler glauben an Ende der Bundesregierung
Auf die Frage, ob die Bundesregierung bis zum Ende der Legislaturperiode bestehen wird, antworteten 54 Prozent mit Nein. Wohingegen 29 Prozent kein vorzeitiges Platzen der Koalition sehen. 17 Prozent wollten sich nicht auf eine Seite festlegen. Die Umfrage macht deutlich, dass die Wähler gespalten sind. Während Unionswähler an eine reguläre Regierungszeit festhalten, sind es viele SPD-Wähler, die Zweifel hegen.
Rentenstreit als Grund für den Koalitions-Krach?
Grund für den Zusammenbruch ist für 49 Prozent der Befragten der Rentenstreit innerhalb der schwarz-roten Koalition. 29 Prozent denken das nicht, 22 Prozent enthalten sich. Die Renten-Debatte sehen viele Wähler der Oppositionsparteien ebenfalls als Knackpunkt.Wähler der Linken (58 Prozent), AfD (56 Prozent), Union (50 Prozent) und BSW (50 Prozent) sind besonders kritisch. Für SPD-Wähler steckt eine andere Ursache dahinter.
Die Rentenfrage sorgte zuletzt für Widerstand in der Junge Union. Viele junge Mitglieder stellen sich weiterhin gegen das vom Bundeskabinett auf den Weg gebrachte Rentenpaket.Das umstrittene Rentengesetz soll für eine Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2031 und eine ausgeweitete Mütterrente sorgen. Der Jungen Gruppe ist aber ein höheres Rentenniveau nach 2031, das darin auch vorgesehen ist, zu teuer. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) bleiben bei ihren Reformplänen. Die Spitzen von Union und SPD kommen am Donnerstagabend zu einer Sitzung des Koalitionsausschusses zusammen, in der es unter anderem um den Streit über das Rentenpaket gehen wird.
Die Reformen würden Milliarden kosten. Dass mehr Steuergelder fließen sollen, finden 46 Prozent der Befragten richtig. 28 Prozent sind dagegen. So sieht es auch die Mehrheit der FDP-Wähler.
Hintergrund: Das Meinungsforschungsinstitut Insa befragte zwischen dem 21. bis 24. November 2025 1004 Personen. Bedenken Sie. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.
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