Politik

Friedrich Merz über die AfD: Bundeskanzler erteilt "Brandmauer" klare Absage - mit dieser Begründung

Bundeskanzler Friedrich Merz hat bei seiner Rede beim Deutschlandtag der Jungen Union deutliche Worte für die AFD gefunden. Bild: picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth

  • Artikel teilen:
  • Friedrich Merz will "Brandmauer"-Floskel nicht mehr hören
  • Bundeskanzler bezieht Stellung zur AfD beim Deutschlandtag der Jungen Union
  • "Uns trennen Welten von dieser Partei!" CDU-Chef geht auf Distanz zur AfD

Bundeskanzler Friedrich Merz hat beim Deutschlandtag der Jungen Union im südbadischen Rust jeglicher Zusammenarbeit mit der AfD eine unmissverständliche Absage erteilt. Der CDU-Vorsitzende lehnte dabei sogar den Begriff "Brandmauer" als unzureichend ab: "Vergesst dieses Wort! Uns trennen Welten von dieser Partei", erklärte Merz vor den Nachwuchspolitikern "Focus online" zufolge. "Wir haben mit denen nichts gemeinsam."

Friedrich Merz will "Brandmauer"-Floskel nicht mehr hören

Der Bundeskanzler verwies in seiner Rede am 15. November auf das politische Erbe der Christdemokraten und nannte dabei die Namen Konrad Adenauer und Helmut Kohl. Dieses Vermächtnis wolle er nicht aufs Spiel setzen, betonte Merz. Seine klare Positionierung erfolgte vor dem Hintergrund anhaltender Debatten über den Umgang etablierter Parteien mit der AfD.

Merz nutzte seinen Auftritt vor der CDU-Jugend zudem für ein klares Bekenntnis zur Arbeitsmigration. Menschen, die nach Deutschland kommen wollen, um hier zu arbeiten, seien weiterhin willkommen, stellte Merz klar. Diese Offenheit für arbeitswillige Zuwanderer werde auch künftig Bestand haben. Gleichzeitig kündigte der CDU-Vorsitzende ein hartes Vorgehen gegen irreguläre Migration an. Diese müsse konsequent bekämpft werden, forderte Merz. Mit seiner Positionierung grenzte sich der Kanzler deutlich von rechtspopulistischen Forderungen nach einer generellen Abschottung ab und bekräftigte die Notwendigkeit qualifizierter Zuwanderung für den deutschen Arbeitsmarkt.

Treffen der Jungen Union von Renten-Zoff überschattet

Im Vorfeld der Kanzlerrede herrschte erhebliche Anspannung wegen der umstrittenen Rentenpolitik der schwarz-roten Koalition. Bayerns JU-Vorsitzender Manuel Knoll verlangte klare Unterstützung von Merz in Sachen Generationengerechtigkeit. "Ich erwarte mir von Friedrich Merz, dass er sich in dieser Frage an die Seite der Jungen Union stellt", erklärte Knoll gegenüber der"Augsburger Allgemeinen". Die Nachwuchsorganisation kritisiert besonders die von der CSU angestrebte Erweiterung der Mütterrente. Noch heftiger fällt der Widerstand gegen die Pläne von Sozialministerin Bärbel Bas aus, das Rentenniveau über 2031 hinaus zu garantieren. Knoll warnte, ein möglicher offener Konflikt hänge davon ab, wie deutlich sich der Kanzler positioniere.

Bundeskanzler spricht bei JU-Treffen: Bier-Verbot wegen Friedrich Merz

Um eine geschlossene Teilnahme an der Kanzlerrede sicherzustellen, griffen die Organisatoren zu ungewöhnlichen Mitteln. Wie die"Bild"berichtet, galt am Samstag ein komplettes Alkoholverbot, solange Merz vor Ort war. Die JU-Mitglieder mussten bis zur Abreise des Kanzlers auf Bier verzichten. Zusätzlich sperrten die Veranstalter den kostenlosen Zugang zu den Attraktionen des Europa-Parks, wo der dreitägige Deutschlandtag stattfand. Während die Nachwuchspolitiker am Freitag und Sonntag gratis Achterbahn fahren dürfen, blieb ihnen dieser Spaß am Samstag verwehrt. Mit diesen Maßnahmen wollten die Organisatoren offenbar verhindern, dass Delegierte der Rede fernbleiben und einen möglichen Eklat provozieren.

Weitere Schlagzeilen aus der Bundespolitik finden Sie hier:

/news.de/dpa

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.