Wladimir Putin: Song gegen Putin - russische Justiz verfolgt Straßensängerin
Wladimir Putin, Präsident von Russland, schaut auf die Ehrengarde des Präsidentenregiments nach seiner Amtseinführung im Kreml. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Sergei Guneyev
Erstellt von Sarah Knauth
10.11.2025 11.35
Wegen eines Auftritts mit Protestliedern gegen Kremlchef Wladimir Putin geht die russische Justiz weiter gegen eine Straßenmusikerin in St. Petersburg vor. Die Sängerin Diana Loginowa von der Gruppe Stoptime hätte eigentlich nach zwei Arreststrafen morgens entlassen werden sollen. Sie wurde aber sofort erneut festgenommen, wie das Bürgerrechtsportal "OVD-Info" berichtete. Auch der Gitarrist von Stoptime wurde wieder festgenommen, nur der Schlagzeuger kam frei.
Die Gruppe hatte Mitte Oktober ein Konzert mitten in St. Petersburg gegeben. Loginowa sang unter anderem einen Song der exilierten russischen Rapperin Monetotschka. Im Text heißt es, dass im TV hoffentlich bald "Schwanensee" laufen werde - eine Anspielung auf Putin. Mit diesem Ballett leitete das sowjetische Fernsehen früher die Nachricht vom Ableben eines Staatschefs ein. Videos des Abends zeigen, dass Dutzende junge Leute begeistert mitsangen.
Justiz setzt auf Ketten-Festnahmen
Die Musiker wurden festgenommen. Loginowa erhielt zwei Arreststrafen wegen Verstößen gegen das Versammlungsrecht und musste 30.000 Rubel Strafe (320 Euro) wegen angeblicher Diffamierung der Armee zahlen. Aufeinander folgende Festnahmen sind eine bekannte Taktik der russischen Justiz im Umgang mit Oppositionellen. Oft werden in der Zeit Anklagen wegen angeblicher schwerer Straftaten vorbereitet.
Der Jubel bei Loginowas Auftritt galt als Signal, dass viele junge Russen des Langzeitherrschers Putin und seines Kriegs gegen die Ukraine überdrüssig sind. Der Präsident lässt seit dem Einmarsch in das Nachbarland 2022 Kritiker noch strenger verfolgen und bestrafen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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kns/roj/news.de