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Wolodymyr Selenskyj: Front in Pokrowsk brennt – 200 russische Soldaten stürmen Stadt

Wolodymyr Selenskyj: Russen dringen in Pokrowsk ein. Bild: picture alliance/dpa | Steffen Trumpf

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  • Lawrow wirft Westen und Ukraine Zeitspiel bei Friedensverhandlungen vor
  • Präsident Selenskyj berichtet von heftigen Kämpfen und schwieriger Versorgung in Pokrowsk
  • Rund 200 russische Soldaten haben die Stadt durchbrochen, beide Seiten kämpfen

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Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat dem Westen und der Ukraine die Schuld dafür gegeben, dass eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg weiter auf sich warten lässt. In einem Interview des ungarischen YouTube-Kanals Ultrahang warf Lawrow Kiew und den europäischen Staaten ein Spiel auf Zeit vor. "Wenn jetzt Forderungen nach einem Waffenstillstand laut werden, wissen wir, dass sie eigentlich nur wieder Zeit gewinnen wollen", erklärte Lawrow. Er kritisierte zudem, dass die Europäer mit ihrer Rhetorik über einen Waffenstillstand versuchen würden, die Agenda zu bestimmen.

Waffenstillstand ohne Vorbedingungen gefordert

Lawrow behauptete, die Ukraine benötige einen Waffenstillstand ohne Vorbedingungen, da ihr nach seinen Worten die Waffen ausgehen würden. Gleichzeitig kritisierte er, dass Kiew seine Positionen laufend ändere, abhängig von den aktuellen Frontverläufen. Zudem machte Lawrow die Europäer dafür verantwortlich, dass die Friedensbemühungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump behindert würden. Trump habe noch vor seiner Amtseinführung 2024 betont, dass die NATO sich nicht in die Ukraine einmischen dürfe.

Ukraine meldet schwere Kämpfe in Pokrowsk

Unterdessen meldet die ukrainische Seite heftige Kämpfe um die Stadt Pokrowsk im Osten des Landes. Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtete, dass vor allem die ukrainische Bukowina-Brigade in der benachbarten Stadt Myrnohrad unterstütze. "Gegenüber von Pokrowsk haben die Russen ihre Hauptangriffstruppe konzentriert – und das ist eine beträchtliche Anzahl von Soldaten", sagte Selenskyj.

Russen dringen in Stadt ein

Der ukrainische Generalstab bestätigte, dass rund 200 russische Soldaten in die schwer umkämpfte und weitgehend zerstörte Stadt eingedrungen seien. Beide Seiten setzen bei den Gefechten auch Kampfdrohnen ein. Die Kämpfe seien von hoher Dynamik und Intensität geprägt. Selenskyj betonte, dass die ukrainischen Truppen weiterhin versuchen, den Angreifern so viele Verluste wie möglich zuzufügen, obwohl die Versorgungslage in der Region schwierig sei.

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/news.de/dpa

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