Wladimir Putin: Estland warnt vor neuer Kriegsart – "Europa muss sich vorbereiten"
Wladimir Putin: Estland fordert Europas Vorbereitung auf neuen Krieg. Bild: picture alliance/dpa/Pool Reuters | Evgenia Novozhenina
Erstellt von Mia Lada-Klein
05.11.2025 13.52
- Russland testet NATO-Staaten mit Drohnen, Flugzeugen und Cyberangriffen
- Ukraine bleibt stark auf NATO-Unterstützung angewiesen, USA blockieren Tomahawk-Lieferungen
- Karis fordert höhere Verteidigungsausgaben und klare Strategien für Europa
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Estlands Präsident Alar Karis hat vor den möglichen Risiken eines "anderen Krieges" durch Russland gewarnt. In einem Interview mit "Newsweek" betonte er, Europa müsse sich auf neue Bedrohungen einstellen, die nicht nur militärischer Natur, sondern auch hybrider, technischer und psychologischer Art seien.
Russlands Vorgehen als Test für Europa
Karis bezeichnete die russische Taktik als ständige Prüfung westlicher Reaktionen. Drohnen in Polen, Rumänien und Dänemark, Flugzeuge über baltischen Lufträumen und GPS-Störungen zeigten eine neue Dimension des Konflikts. "Dieser Krieg in der Ukraine richtet sich nicht nur gegen die Ukraine, sondern gegen Europa und die gesamte westliche Welt", sagte Karis.
Ukraine weiterhin auf NATO-Unterstützung angewiesen
Die Ukraine erhält umfassende Unterstützung durch die NATO, einschließlich Waffenlieferungen und Ausbildung auf Kampfflugzeugen wie F-16. Die USA blockieren jedoch Lieferungen von Tomahawk-Raketen, die tief in russisches Territorium vordringen könnten. Karis betonte, dass trotz aller Vorbereitungen ein direkter Angriff auf NATO-Mitglieder derzeit unwahrscheinlich sei, aber Abschreckung notwendig bleibe.
Skepsis gegenüber diplomatischen Bemühungen
Der estnische Präsident zeigte sich skeptisch, dass ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine zustande kommt. "Wladimir Putin will keinen Frieden", sagte Karis und kritisierte frühere diplomatische Versuche, unter anderem die Kontaktaufnahme von US-Präsident Donald Trump mit Putin und Selenskyj, als ineffektiv.
NATO-Verteidigungsstandards im Fokus
Karis mahnte die NATO-Staaten, ihre Verteidigungsziele konsequent umzusetzen. Estland und andere baltische Staaten zählen zu den Ländern mit den höchsten Verteidigungsausgaben im Verhältnis zum BIP. Deutschland habe zuletzt seine Haltung angepasst und militärische Kapazitäten ausgebaut. Karis appellierte an Mitglieder wie Spanien und Portugal, ihre Beiträge zur Allianz zu erhöhen, um die kollektive Sicherheit zu stärken.
Europa muss auf hybride Kriegsführung vorbereitet sein
Die Warnungen aus Tallinn unterstreichen die Herausforderungen für die NATO und ihre Verbündeten. Russland testet Grenzen und reagiert auf geopolitische Signale flexibel, während die westlichen Staaten ihre Abschreckung und Verteidigungsbereitschaft verstärken müssen. Karis fordert klare Strategien und Investitionen, um einem neuen Typ von Krieg wirksam begegnen zu können.
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