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Wladimir Putin: Riskante Reise nach Budapest - droht ihm der Abschuss?

Die Anreise zu einem geplanten Treffen mit Donald Trump könnte für Wladimir Putin (Foto) ziemlich umständlich werden. Bild: picture alliance/dpa/Pool AP | Pavel Bednyakov

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  • Wladimir Putin muss wohl Umweg für Treffen mit Donald Trump in Budapest in Kauf nehmen
  • Flug über Nato-Gebiet laut Sicherheitsexperten für Kremlchef zu gefährlich
  • Britischer Historiker Anthony Glees bezeichnet umständliche Anreise als "demütigend" für Putin

Obwohl weder das konkrete Datum noch weitere Details dazu bekannt sind, kündigte Donald Trump am Donnerstag ein weiteres Treffen mit Wladimir Putin in Budapest an. Wie der Kremlchef in die ungarische Hauptstadt gelangen soll, steht ebenfalls noch nicht fest. Denn dabei gibt es einige Hürden zu bewältigen: Gegen Putin liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag vor. Seine Sicherheit wäre zudem bei einem Flug über Nato-Länder womöglich nicht gewährleistet, warnen Experten.

Wladimir Putin muss für Trump-Treffen in Budapest wohl riesigen Umweg nehmen

Deshalb könnte Putin bei seiner Anreise einen Umweg von rund 3.200 Kilometern in Kauf nehmen müssen, wie aktuell britische Medien berichten. Der ehemalige britische Verteidigungsattaché sagte gegenüber dem Boulevardblatt "The Sun":

  • "Ich denke, wir können verschiedene Routen auf einer Karte einzeichnen – aber der entscheidende Punkt ist, dass die USA enormen Druck auf kleinere, orthodoxe Nato-Länder auf dem Balkan ausüben werden, um Putin mit diplomatischer Fluggenehmigung durchzulassen."

Möglich wäre zum Beispiel, dass Putin zunächst von Russland aus über die Türkei fliegt und dann weiter über Griechenland, Nordmazedonien und Serbien nach Ungarn. Bis zu fünf Stunden würde der Kremlchef dann in einer Maschine sitzen. Dabei könnte er über eine andere Flugroute die Distanz in knapp der Hälfte dieser Zeit bewältigen.

Experte warnt Wladimir Putin vor möglichem Abschuss über Nato-Gebiet

Doch der internationale Sicherheitsexperte Anthony Glees hält dies ebenfalls für zu gefährlich. Gegenüber dem "Daily Star" sagt der Historiker:

  • "Theoretisch könnte das Überfliegen des Luftraums von Nato-Mitgliedsstaaten zum Abschuss Putins führen, was viele als ein angemessenes Ende betrachten würden, aber vielleicht etwas zu riskant wäre."
  • "Die Nato wird entscheiden, dass sie das Flugzeug intakt lassen und ihn ein- und ausfliegen lassen soll.Aber sie werden damit nicht sehr glücklich sein", fügte er im Gespräch mit "The Sun" hinzu.

Glees verwies in diesem Zusammenhang unter anderem auf den Abschuss einer aserbaidschanischen Passagiermaschine im Dezember 2024 sowie den mysteriösen Flugzeugabsturz im September 2023, bei dem der ehemalige Söldner-Chef und Putin-Widersacher Jewgeni Prigoschin ums Leben kam.

Wird Kremlchef durch umständliche Anreise "gedemütigt"?

Laut dem Politologen sei für den "abscheulichen russischen Diktator" auch "ein zutiefst demütigender Ort". Denn durch den Umweg, den Putin wahrscheinlich nehmen müsse, würde die Welt daran erinnert, dass andere Länder ihn als Kriegsverbrecher betrachten. Glees fügte gegenüber "The Sun" hinzu, dass der Kremlchef möglicherweise auch einen "versiegelten Zug" nutzen könnte. Doch auch dies würde Putin "dumm aussehen" lassen.

Ungarn will Putin nicht verhaften

Ungarns Außenminister Peter Szijarto hatte unterdessen am Freitag klargestellt, dass man den russischen Staatspräsidenten trotz des internationalen Haftbefehls ein- und ausreisen lassen wolle. "Wir erwarten auch Präsident Wladimir Putin mit Respekt",sagte Szijjarto bei einer Pressekonferenz in Budapest, wie ungarische Medien berichteten.

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/news.de/dpa

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