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Donald Trump: Vize Vance spielt rassistische Chat-Enthüllungen herunter

Donald Trump: Vize Vance spielt rassistische Nachrichten herunter.. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

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  • Rassistische und antisemitische Nachrichten aus GOP-Gruppenchat enthüllt
  • J.D. Vance vergleicht Skandal mit alten SMS eines Demokraten
  • Wachsende Kritik: Nutzer fordern Rücktritt des Vizepräsidenten

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In einem durchgesickerten Gruppenchat der Jungen Republikaner sind schockierende Nachrichten aufgetaucht, die Sklaverei, Holocaust-Anspielungen und Vergewaltigung beinhalten. Die Enthüllungen sorgten in den Medien für Empörung und heftige Debatten über den Umgang der Partei mit Extremismus.

Die Jungen Republikaner selbst bezeichneten die Inhalte in einer Stellungnahme auf X als "abscheulich und unentschuldbar". Einige der Beteiligten haben sich inzwischen öffentlich entschuldigt, während andere bereits berufliche Konsequenzen tragen mussten.

J.D. Vance relativiert Skandal

Vizepräsident J.D. Vance versuchte jedoch, die Schwere der Nachrichten herunterzuspielen. Auf X verglich er die Chat-Inhalte mit einem SMS-Skandal des demokratischen Kandidaten Jay Jones, der Kindern eines früheren republikanischen Abgeordneten den Tod gewünscht hatte.
"Das ist viel schlimmer als alles, was in einem Gruppenchat an der Uni gesagt wird", schrieb Vance. Er fügte hinzu, dass er sich "nicht dem Perlenklammern anschließen" wolle, wenn mächtige Personen zu politischer Gewalt aufrufen.

Diese Haltung stieß auf massive Kritik: Kritiker werfen Vance vor, er relativiere rassistische und antisemitische Äußerungen und setze stattdessen auf Ablenkung durch Vergleiche mit Demokraten.

Interne Kritik innerhalb der Partei

Die republikanische Strategin Kristin Davis nannte die Inhalte "Daily Beast" zufolge "dumm, hasserfüllt und widerlich" und betonte, Vance hätte die Situation als Chance nutzen sollen, um junge Parteimitglieder zu ermahnen und zu besserem Verhalten zu ermutigen.

Der ehemalige Weiße-Haus-Mitarbeiter Keith Boykin kritisierte Vance ebenfalls scharf: "Er verurteilt nicht die rassistischen Inhalte, sondern sucht sofort einen Demokraten, um Vergleiche zu ziehen."

Konsequenzen für Beteiligte und J.D. Vance

Mehrere Jungen Republikaner mussten bereits berufliche Konsequenzen tragen. Peter Giunta verlor seine Position als Stabschef eines Abgeordneten in New York, und William Hendrix trat von seinem Posten als Kommunikationsassistent im Büro des Generalstaatsanwalts von Kansas zurück.

Der Vorstand der National Young Republicans veröffentlichte eine Erklärung, in der die Sprache der Chat-Teilnehmer verurteilt wird und sofortige Rücktritte aus Ämtern gefordert werden. "Ein solches Verhalten ist skandalös und steht im Widerspruch zu den Werten unserer Bewegung", heißt es darin.

Empörung in den sozialen Medien über J.D. Vance

Unter Vances Beitrag auf X machten viele Nutzer ihrem Ärger Luft. Ein User schrieb: "Ich weiß nicht. Pro-Nazi und Pro-Hitler zu sein, ist ziemlich schlimm. Andererseits bist du der Vizepräsident des Mannes, den du als Amerikas Hitler bezeichnet hast."

Ein anderer forderte schlicht: "Er muss zurücktreten."

Weitere Nutzer zeigten sich fassungslos über Vances Haltung: "Sie billigen also den virulenten Rassismus, die Frauenfeindlichkeit und die Verherrlichung von Gaskammern, Vergewaltigungskommandos und Sklaverei?"

Die Reaktionen zeigen deutlich: Viele Amerikaner empfinden Vances Relativierungen als moralisch untragbar und erwarten klare Konsequenzen.

Debatte über Haltung der Partei

Die Kontroverse wirft ein Schlaglicht auf die politische Kultur innerhalb der Republikanischen Partei und den Umgang mit Extremismus im Nachwuchs. Während einige wie Vance auf Ablenkung und Relativierung setzen, fordern andere parteiinterne Aufarbeitung und klare Verurteilungen.

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