Politik

Wladimir Putin: Unterstützung bröckelt - Hardliner wenden sich gegen den Kreml

Der Druck auf Wladimir Putin in Russland wächst, denn seine Truppen kommen in der Ukraine nur langsam voran. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Mikhail Metzel

  • Artikel teilen:
  • Plötzlich Kritik an Putins Krieg gegen die Ukraine in Russland
  • Stockende Offensive und hohe Verluste der eigenen Armee verärgern die Kreml-Hardliner
  • Kiew meldet über 1.000 eliminierte Russen innerhalb von nur 24 Stunden

Wladimir Putin sieht sich aktuell gleich mit mehreren Problemen konfrontiert: Die russische Offensive in der Ukraine stockt, die Verlustzahlen werden immer höher, und US-Präsident Donald Trump erhöhte zuletzt den Druck auf Moskau, endlich die Waffen niederzulegen. Jetzt kommt es offenbar noch dicker für den Kremlchef: Auch die Unterstützung für den Krieg im eigenen Land scheint zunehmend zu bröckeln.

Wladimir Putin unter Druck in Russland: Hardliner kritisieren stockende Ukraine-Offensive

Wie aktuell der "Mirror" berichtet, äußerten gleich mehrere Putin-Vertraute, die sich einst klar für die Invasion aussprachen, im Staatsfernsehen Zweifel daran, ob Russland wirklich all seine Kriegsziele in der Ukraine erreichen kann.

  • Die russlandfreundliche, ukrainische Anwältin Tatjana Montjan sagte in einem Interview über den Vorstoß der Kreml-Truppen: "In der ersten Septemberhälfte hat sich das Tempo der Offensive deutlich verlangsamt. Möglicherweise haben sie ihre letzten Reserven eingesetzt." Damit räumte sie ein, dass es hohe Verluste auf russischer Seite gibt und Putin wohl erneut mobilisieren muss.
  • Ähnlich kritisch äußerte sich auch Hardliner Dmitri Rogosin, Abgeordneter im russischen Föderationsrat: "Ein Vorrücken ist unmöglich. An der Front herrscht eine Sackgasse."
  • Auch Pawel Gubarew von der prorussischen Bewegung in Donezk sprach von "unvergleichlich hohen Verlusten". Die aktuelle Situation würde bereits einer "Niederlage" gleichkommen. Durch Angriffe auf Ölraffinerien hätte sich Kiew einen strategischen Vorteil verschafft.
  • In einer weiteren TV-Sendung wurde zudem dem russischen Verteidigungsministerium vorgeworfen, die Verlustzahlen der Ukrainer zu überhöhen.

Erst vor wenigen Tagen hatten russische Kriegsblogger Kritik am Kreml geübt, weil die Regierung ihrer Meinung nach einen Vorfall in der Stadt Belgorod herunterzuspielen versuchte. Dort hatte es nach einem ukrainischen Drohnenangriff einen stundenlangen Stromausfall gegeben.

Verluste für Wladimir Putin im Ukraine-Krieg steigen weiter

Auch die von Kiew angegebenen Opferzahlen dürften Putin zum Grübeln bringen. Das ukrainische Verteidigungsministerium vermeldete am Montag, den 6. Oktober, 1.090 weitere eliminierte Russen innerhalb von nur 24 Stunden. Seit Beginn des Krieges soll Moskau bereits über 1.116.000 Soldaten verloren haben. Es bleibt unklar, wie genau diese Zahlen der Realität entsprechen.

Sie sehen den Tweet nicht? Klicken Sie hier.

Sie sehen das Video nicht? Klicken Sie hier.

Auch diese Artikel beschäftigen sich mit den aktuellen Entwicklungen in Russland und dem Ukraine-Krieg:

/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.