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Wladimir Putin: Erst abstreiten, dann angreifen – 30 Verletzte nach Drohnenattacke in der Ukraine

Wladimir Putin: Drohenangriff auf die Ukraine verletzt Zivilisten. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Mikhail Sinitsyn

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  • Drohnenangriff auf Bahnhof in Sumy, mindestens 30 Verletzte
  • Zivilisten und Bahnmitarbeiter betroffen, Rettungsarbeiten laufen
  • Selenskyj verurteilt Angriff als gezielten Terror gegen Zivilisten

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Bei einer Rede vor dem Valdai-Diskussionsclub in Sotschi am 2. Oktober zeigte sich Wladimir Putin gelassen gegenüber der wachsenden europäischen Besorgnis über Drohnensichtungen. Er wies die Vorwürfe zurück, dass russische Truppen an der finnischen Grenze stationiert seien, und bezeichnete die NATO laut "kyivindependent.com" als "Papiertiger".

Drohnenfrage sorgt für Lacher bei Wladimir Putin

Auf die direkte Frage eines Moderators, warum Russland angeblich zahlreiche Drohnen nach Dänemark geschickt habe, reagierte Putin mit einem Lachen: "Das werde ich nicht mehr tun."

Er bestritt außerdem eine Beteiligung Russlands an den jüngsten Drohnenaktivitäten und verglich die Vorfälle mit UFO-Sichtungen, was den europäischen Staaten wenig beruhigende Signale sendet.

Spannungen in Europa steigen

In den letzten Wochen meldeten Dänemark, Deutschland und Polen allerdings mehrere Drohnenangriffe. Während viele der Vorfälle noch ungeklärt sind, erklärten polnische Behörden, dass Moskau am 10. September absichtlich ihren Luftraum verletzt habe.

Drohungen gegen die Ukraine

In einem weiteren Statement gegenüber der "Kyiv Independent" warnte Putin allerdings im Vorfeld auch: "Was hält uns davon ab?"

Damit deutete er mögliche Angriffe auf ukrainische Atomkraftwerke an und verschärfte die Spannungen in der Region.

Jetzt kam es zu einem erneuten Angriff in der Ukraine. Erneut sind dabei Zivilisten ins Visier geraten. Es gibt viele Verletzte, nachdem ein Personenzug getroffen wurde.

In der nordostukrainischen Region Sumy sind nach Behördenangaben mindestens 30 Menschen beim Beschuss eines Bahnhofs verletzt worden. In der Stadt Schostka nördlich der Gebietshauptstadt seien Bahnmitarbeiter und die Passagiere eines Personenzugs zu Schaden gekommen, teilte der Gouverneur der Region, Oleh Hryhorow, bei Telegram mit. Die Mitteilung unterlegte er mit einem Foto, auf dem ein brennender und völlig zerstörter Waggon zu sehen ist.

Nach Hryhorows Angaben sind die Rettungsarbeiten noch im Gange. Die Zahl der Opfer könnte demnach noch weiter steigen. Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den Angriff bereits. Der Bahnhof sei von Drohnen attackiert worden. "Die Russen mussten wissen, dass sie auf Zivilisten schießen. Und das ist Terror, den die Welt nicht ignorieren darf", schrieb er in sozialen Netzwerken.

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/news.de/dpa

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