Politik

Eklat im UN-Sicherheitsrat: Putin-Sprecher verlässt empört den Saal – Debatte eskaliert

Der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski stürmte nach der hitzigen UN-Debatte kurzerhand aus dem Saal. Bild: dpa/Seth Wenig

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  • UN-Sondersitzung dominiert von hitziger Russland-Debatte
  • Polen droht Wladimir Putin auf öffentlicher Bühne mit Drohnen-Abschuss
  • Russland-Gesandter stürmt aus dem Saal - So reagiert Moskau auf die Vorwürfe
  • Putin testet den Westen - Provokation soll nicht länger hingenommen werden

Bei einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats am 22. September 2025 kam es offenbar zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen europäischen Staaten und Russland. Wie "t-online.de" berichtet, griffen die Vertreter mehrerer Länder Moskau scharf wegen wiederholter Verletzungen des Nato-Luftraums an. Russland hingegen wies jegliche Schuld von sich - und kehrte der Sondersitzung schließlich den Rücken zu. Was bedeutet das?

Bei der Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates äußern sich für gewöhnlich verschiedene Vertreter der Länder, um im ruhigen Ton und ohne Unterbrechung die Lage vorzustellen. In diesem Fall ging es laut Medieninformationen alles andere als ruhig zu. Eine Analyse von "t-online.de" zeigt: Das Eskalationspotential an diesem Tag war besonders hoch.

Westliche Vertreter beklagten demnach zunehmend die Stellung Russlands und die mehrmalige Grenzverletzung europäischen Luftraums.

"Kommen Sie bitte nicht hierher, um sich darüber zu beschweren"

Besonders brisant soll die Situation geworden sein, als Polens Außenminister Radoslaw Sikorski mit dem Abschuss russischer Flugobjekte drohte. "Wenn ein anderes Flugzeug oder eine andere Rakete absichtlich oder versehentlich ohne Erlaubnis in unseren Luftraum eindringt, abgeschossen wird und die Trümmer auf Nato-Gebiet fallen, kommen Sie bitte nicht hierher, um sich darüber zu beschweren", soll er die russische Delegation laut dem "t-online.de"-Bericht gewarnt haben.

Ein Medien-Fazit: Die sonst sachliche Atmosphäre im Sicherheitsrat war einer aufgeheizten Stimmung gewichen. Europäische Länder nutzten offenbar die Gelegenheit für eine Generalabrechnung mit Moskau.

Drohnen über Polen - Russland weist Vorwürfe als "dreiste Lügen" zurück

Der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski wies laut Berichten sämtliche Anschuldigungen der Nato-Staaten entschieden zurück. Die Darstellungen der westlichen Länder bezeichnete er als "dreiste Lügen". Und mehr noch: Poljanski soll behauptet haben, die russischen Kampfjets hätten sich "unter strikter Einhaltung der internationalen Luftraumnutzungsregeln" bewegt. Auch für die russische Herkunft der Drohnen gebe es keinerlei Beweise, betonte der Diplomat angeblich.

Nach Verbal-Angriffen der Nato - Putin-Gesandter stürmt aus dem Saal

Nach seiner Stellungnahme soll Poljanski demonstrativ aus dem Sitzungssaal gestürmt sein.

Erneute Russland-Provokation: Polen zieht rote Linie - Deutschland fordert mehr Druck

Die klare Warnung Sikorskis markierte einen Wendepunkt in der Sitzung. Das Signal aus Warschau war unmissverständlich: Die Geduld der Nato-Staaten ist erschöpft.

Wladimir Putin - Regionale Sicherheit und Weltfrieden in Gefahr

Auch der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) schloss sich laut Medienberichten den scharfen Tönen an. Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, den Druck auf Moskau zu verstärken. "Mit seinem rücksichtslosen Verhalten gefährdet Russland die regionale Sicherheit und den Weltfrieden", erklärte Wadephul. Die europäischen Staaten zogen gemeinsam eine klare Grenze. Weitere Provokationen würden zu einer Eskalation führen, machten die Vertreter deutlich.

Nato-Luftraum wiederholt verletzt - Experten sehen Provokation

Hintergrund des Eklats sind mehrfache Grenzverletzungen durch Russland in jüngster Zeit. Moskau hatte Drohnen in polnisches Territorium eindringen lassen und schwer bewaffnete Kampfflugzeuge nach Estland entsandt.

Gezielte Provokation des Kremls - Putin testet die Nato

Diese Aktionen verletzen die Souveränität des Nato-Gebiets. Fachleute interpretieren die Vorfälle als gezielte Provokation des Kremls. Moskau wolle die Verteidigungsbereitschaft des westlichen Bündnisses austesten, so die Einschätzung.

Zudem vermuten Experten, dass Russland versucht, die europäischen Partner von den USA zu entfremden. Die wiederholten Luftraumverletzungen seien Teil einer Strategie, um Spannungen innerhalb der Nato zu schüren. Der seit über drei Jahren andauernde Ukraine-Krieg verschärft die ohnehin angespannte Lage zusätzlich.

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