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Vor Trump-Putin-Treffen: Europa legt drei rote Linien für Ukraine-Verhandlungen vor

Vor dem Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin haben mehrere europäische Staaten nun gemeinsam mit der Ukraine rote Linien vorgelegt. Bild: news.de-Montage (picture alliance/dpa/AP | Mark Schiefelbein; picture alliance/dpa/Kremlin Pool Planet Pix via ZUMA Press Wire | Mikhail Metzel/Kremlin Pool)

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  • Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Ukraine legen Trump-Team drei knallharte Bedingungen für Putin-Verhandlungen vor.
  • Rote Linien: Waffenstillstand, kein Donbas-Geschenk an Moskau und eiserne Sicherheitsgarantien für Kiew.

Europa und die Ukraine haben der Trump-Administration einen gemeinsamen Friedensplan für den Ukraine-Krieg vorgelegt. Bei einem Treffen am Wochenende in England erarbeiteten Vertreter aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Ukraine eine Blaupause mit klaren roten Linien. Das Dokument wurde hochrangigen US-Vertretern präsentiert, um sicherzustellen, dass Europa und Kiew bei möglichen Verhandlungen zwischen Trump und Putin nicht übergangen werden. Nach Informationen des "Wall Street Journal" enthält der Plan drei zentrale Forderungen, die bei künftigen Gesprächen berücksichtigt werden müssen.

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Die Europäer haben drei zentrale Bedingungen formuliert. Zunächst fordern sie einen Waffenstillstand als Voraussetzung für jegliche Verhandlungen. Moskaus Forderung, vorab etwa ein Drittel der Donbas-Region zu erhalten, weisen sie kategorisch zurück.

Als zweite Bedingung gilt das Prinzip der Gegenseitigkeit bei territorialen Fragen. Sollte Kiew auf Gebiete im Donbas verzichten, müsse Russland im Gegenzug Territorien im Süden räumen, beispielsweise in Cherson oder Saporischschja.

Die dritte Forderung betrifft "eiserne Sicherheitsgarantien" für die Ukraine. Dazu gehört auch die Option einer NATO-Mitgliedschaft. Diese drei Punkte bilden die nicht verhandelbaren Grundlagen des europäisch-ukrainischen Plans.

Spitzentreffen mit US-Führung

Das europäisch-ukrainische Papier erreichte die höchsten Ebenen der Trump-Administration. Zu den informierten US-Vertretern gehörten Vizepräsident J.D. Vance, Außenminister Marco Rubio und Keith Kellogg, Trumps designierter Ukraine-Gesandter. Die Präsentation erfolgte zeitgleich mit dem Treffen in England am vergangenen Wochenende.

Die Wahl dieser hochrangigen Ansprechpartner war strategisch durchdacht. Vance und Rubio sollen Trump die europäischen Positionen als unverrückbare Verhandlungsbasis vermitteln. Besonders Kellogg spielt als künftiger Ukraine-Beauftragter eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Trump'schen Außenpolitik in diesem Konflikt.

Die direkte Kommunikation mit der US-Spitze unterstreicht die Dringlichkeit des europäischen Anliegens. Europa will verhindern, bei möglichen bilateralen Gesprächen zwischen Washington und Moskau marginalisiert zu werden.

Historischer Schulterschluss gegen Moskau

Das gemeinsame Vorgehen markiert einen Wendepunkt in der europäischen Diplomatie. Laut Bojan Pancevski, Korrespondent des "Wall Street Journal", treten Europa und die Ukraine zum ersten Mal geschlossen auf. Diese Einheit sei ein strategisch kluger Schachzug.

Die gemeinsame Blaupause dient als klares Signal an Washington: Über die formulierten Kernpunkte könne mit Putin nicht verhandelt werden. Trump selbst hatte von Beginn an gefordert, den Konflikt schnell zu beenden - nun erhält er einen konkreten Rahmen dafür.

Die koordinierte Aktion zeigt, dass Europa seine Rolle in der Ukraine-Frage aktiv wahrnimmt. Statt passiv auf amerikanisch-russische Gespräche zu warten, präsentieren die Europäer proaktiv ihre unverrückbaren Bedingungen für einen dauerhaften Frieden.

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