Nach Werbekampagne der Einwanderungsbehörde: South-Park-Serie verspottet Trump-Regierung - schon wieder
Donald Trump und seine Einwanderungspolitik wird stark kritisiert. Ein Werbespot der Einwanderungsbehörde ruft nun die South-Park-Macher auf den Plan. Bild: dpa/Evan Vucci
Erstellt von Ines Fedder
07.08.2025 10.49
- South-Park-Macher reagieren auf Trump-Regierung
- Werbekampagne wird zum Zankapfel im Netz
- Relevant oder nicht, das ist hier die Frage
Die Animationsserie South Park hat mit beißendem Spott auf eine kuriose Kehrtwende der Trump-Regierung reagiert. Nachdem das Heimatschutzministerium am Dienstag Bildmaterial aus der aktuellen Staffel für eine Werbekampagne der Einwanderungsbehörde ICE verwendete, konterte die Serie auf X mit der süffisanten Frage: "Moment, wir SIND also doch relevant? #eatabagofd***s."
South-Park-Macher reagieren auf Trump-Regierung
Der Seitenhieb bezieht sich auf eine Aussage des Weißen Hauses vom Juli, als Sprecherin Taylor Rogers die Satiresendung als "seit über 20 Jahren nicht mehr relevant" abgekanzelt hatte. Die ICE-Kampagne warb mit einem Screenshot von Einsatzfahrzeugen aus der Serie für neue Mitarbeiter und lockte mit 50.000 Dollar Antrittsprämie.
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"Seit 20 Jahren irrelevant" - bis die Regierung Werbung braucht
Der Widerspruch könnte kaum größer sein: Noch im Juli hatte das Weiße Haus die Kultserie als bedeutungslos abgestempelt. Die harsche Kritik folgte auf eine Episode, in der Präsident Trump in verfänglichen Szenen mit Satan zu sehen war. Rogers bezeichnete die Sendung damals als verzweifelten Versuch, Aufmerksamkeit zu erhaschen, und warf den Machern vor, mit "uninspirierten Ideen" am seidenen Faden zu hängen, berichtet unter anderem "newsweek.com".
Nur wenige Wochen später greift ausgerechnet eine Bundesbehörde auf Szenen aus der 27. Staffel zurück, um Personal anzuwerben. Die Ironie dieser Volte entging den South Park-Machern nicht.
Satan-Szene bringt Rekord-Quoten statt Bedeutungslosigkeit
Die umstrittene Premiere-Episode zeigte Trump in anzüglichen Szenen mit dem Teufel und parodierte seine Einwanderungspolitik. Trotz der vernichtenden Kritik aus dem Weißen Haus erreichte die Folge innerhalb von drei Tagen fast sechs Millionen Zuschauer - die höchsten Einschaltquoten einer Staffeleröffnung seit 1999.
In der Episode verklagt Trump verschiedene Kritiker und wird dabei in kompromittierenden Situationen mit Satan dargestellt. Diese Darstellung löste heftige Reaktionen aus, konnte aber offensichtlich weder die Popularität der Serie schmälern noch Regierungsbehörden davon abhalten, South Park-Material für eigene Zwecke zu nutzen.
"Terribly sorry!" South Park reagiert mit Schulterzucken
Das Heimatschutzministerium zeigte sich unbeeindruckt vom Spott und bedankte sich bei "South Park" dafür, die Aufmerksamkeit auf die ICE-Personalsuche gelenkt zu haben. Man suche patriotische Amerikaner, um Mörder, Bandenmitglieder und Pädophile aus dem Land zu entfernen, teilte die Behörde mit.
Die Serienmacher selbst kommentierten die Kontroverse bei der Comic-Con in San Diego mit typisch trockenem Humor. Mitschöpfer Trey Parker reagierte auf die Empörung über die Satan-Episode mit einem lakonischen "Es tut uns schrecklich leid", gefolgt von einer vielsagenden Pause.
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ife/bua/news.de/stg