Wladimir Putin : Nach US-Atomflug – Kreml warnt vor nuklearer Eskalation
Wladimir Putin: Russland reagiert auf US-Nuklearsignal - Eskalation nicht ausgeschlossen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin via AP | Kristina Kormilitsyna
Erstellt von Mia Lada-Klein
23.07.2025 13.31
- US-Transportflug aus Atomwaffenlager landet in RAF Lakenheath
- Experten vermuten neue Stationierung taktischer Nuklearwaffen
- Kreml warnt vor Eskalation und droht mit Gegenmaßnahmen
Ein mysteriöser Flug aus den USA nach Großbritannien heizt die Debatte um eine nukleare Aufrüstung der NATO an. Wurde tatsächlich erstmals seit dem Kalten Krieg wieder amerikanisches Atomarsenal auf der britischen Insel stationiert?
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Was steckt hinter dem geheimnisvollen Militärflug?
Ein Transportflugzeug vom Typ Boeing C-17 startete laut Medienberichten vergangene Woche vom US-Atomwaffenstützpunkt Kirtland Air Force Base in New Mexico und landete auf dem britischen Militärflughafen RAF Lakenheath. Auffällig: Die Maschine kehrte augenscheinlich leer zurück. Dieses Detail lässt Experten aufhorchen. Denn die Kirtland-Basis zählt laut "Bild" zu den zentralen Lagerstätten für US-Atomwaffen weltweit. Sie dient zudem als Ausbildungszentrum für nukleare Einsätze. Die deutliche Vermutung: An Bord könnten sich taktische Nuklearwaffen befunden haben, die nun dauerhaft in Großbritannien stationiert werden.
Rückkehr amerikanischer Atombomben nach Großbritannien?
Laut Recherchen britischer Medien wie "The Times" und "The Telegraph" ist der Flug ein klares Indiz für eine neue nukleare Präsenz. Auch der frühere NATO-Experte William Alberque erkennt laut "Focus" eine bewusste strategische Botschaft: "Das war offensichtlich ein One-Way-Drop-off – und soll genauso wahrgenommen werden."
Die Militärbasis RAF Lakenheath war bereits während des Kalten Kriegs ein wichtiger Standort für US-Atomwaffen. In den vergangenen Jahren wurde sie umfangreich modernisiert – inklusive neuer Schutzanlagen für Nukleartechnik. Auch das Wappen der dort stationierten 493rd Fighter Squadron gibt zu denken: Es zeigt eine Atompilzwolke – ein Symbol, das kaum Interpretationsspielraum lässt.
Wie reagiert Russland auf die möglichen Atom-Pläne?
Der Kreml ist alarmiert. Sprecher Dmitri Peskow warf der NATO laut "Focus" eine Eskalation im Nuklearbereich vor. Russland werde die Entwicklung genau beobachten und seine nationale Sicherheit "mit allen notwendigen Mitteln" schützen. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs, der zunehmenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen und einer neuen sicherheitspolitischen Dynamik gewinnen solche Signale enorm an Brisanz.
Wie viele US-Atombomben lagern aktuell in Europa?
Nach Einschätzung des renommierten Atomwaffen-Experten Hans Kristensen von der Federation of American Scientists befinden sich mittlerweile wieder zwischen 125 und 130 taktische US-Atomwaffen in Europa – ein Anstieg gegenüber den rund 100 Bomben, von denen bislang die Rede war. Hans Kristensen zufolge wurde die Lieferung an die britische Basis RAF Lakenheath "höchstwahrscheinlich" vollzogen. Damit hätte sich die Zahl der US-Atomwaffen in Europa zum ersten Mal seit Jahrzehnten erhöht – ein deutlicher Bruch mit der bisherigen NATO-Doktrin, nicht auf russische Aggressionen mit nuklearer Aufrüstung zu reagieren.
Wohin gingen weitere Transporte?
Laut dem "Guardian" gab es neben dem Flug nach Großbritannien auch Bewegungen nach Belgien und in die Niederlande. Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht und wird es wohl auch nicht geben. Das britische Verteidigungsministerium erklärte, man äußere sich grundsätzlich nicht zum Standort von Nuklearwaffen. Der Verdacht verdichtet sich: Die USA könnten ihr Atomarsenal in Europa deutlich aufgestockt haben. Ob dies als gezielte Abschreckung oder als Eskalation wahrgenommen wird, dürfte maßgeblich vom Blickwinkel abhängen. Doch eines steht fest: Die nukleare Balance in Europa befindet sich in Bewegung, mit weitreichenden geopolitischen Folgen.
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mlk/sfx/news.de