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Historisches Abkommen: Frankreich und Großbritannien wappnen sich für Atomkrieg 

Der französische Präsident Emmanuel Macron (l.) und der britische Premierminister Keir Starmer (r.) wollen ein historisches Atomabkommen unterzeichnen. Bild: picture alliance/dpa/PA Wire | Alberto Pezzali

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  • Frankreich und Großbritannien unterzeichnen Atomabkommen
  • Nukleare Abschreckungsmittel sollen koordiniert werden
  • Im Fall eines Atomkriegs könnten Streitkräfte beider Länder gemeinsam operieren

Infolge des Ukraine-Kriegs sind die Spannungen zwischen dem Westen und Russland in den vergangenen Jahren gewachsen. Auch wenn es innerhalb der Nato weiterhin Differenzen über den richtigen Umgang mit Kremlchef Wladimir Putin gibt, sind einige Länder des Verteidigungsbündnisses enger zusammengerückt. Geschlossenheit demonstrieren nun auch Großbritannien und Frankreich. Die beiden Verbündeten stehen vor der Unterzeichnung eines historischen Atomabkommens.

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Die Regierungen in London und Paris verfügen beide über Atomwaffen. Künftig wollen sie ihre nuklearen Abschreckungsmittel koordinieren.Diese sollen jedoch unter nationaler Kontrolle bleiben und weiterhin auch unabhängig voneinander einsatzbereit sein.

Wie "Focus online" berichtet, soll das Abkommen an diesem Donnerstag, dem 10. Juli, unterzeichnet werden. Ziel ist es, gemeinsam auf "extreme" Bedrohung für Europa reagieren zu können.

Laut "The Sun"sieht der Deal unter anderem vor, dass Großbritannien und Frankreich im Falle eines Atomkriegs gemeinsam Ziele bombardieren und ihre Streitkräfte verdoppeln könnten, um feindliche Verteidigungsanlagen zu überwinden. "Jeder Gegner, der die lebenswichtigen Interessen Großbritanniens oder Frankreichs bedroht, könnte mit der Stärke der Nuklearstreitkräfte beider Nationen konfrontiert werden", heißt es aus dem britischen Verteidigungsministerium.

Nato-Länder wappnen sich gemeinsam vor Bedrohungen für Europa

Die Unterzeichnung des Abkommens soll während des Besuchs des französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Vereinigten Königreich erfolgen. Der britische Premierminister Keir Starmer betonte die Wichtigkeit der engeren Zusammenarbeit: "Die Bedrohungen, denen wir gegenüberstehen, vervielfältigen sich – von Krieg in Europa über neue nukleare Risiken bis hin zu täglichen Cyberangriffen."

Durch die Vereinbarung würde nicht nur die gemeinsame Verteidigungsfähigkeit gestärkt, es würden auch tausende Arbeitsplätze gesichert. Darüber hinaus vereinbarten Großbritannien und Frankreich, weitere Storm-Shadow-Marschflugkörper zu bestellen, die aktuell im Ukraine-Krieg zum Einsatz kommen, zu bestellen.Zudem soll gemeinsam ein Ersatz für diese Waffe entwickelt werden.

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