Politik

Wladimir Putin : Russland, China & Co. formieren sich gegen den Westen – was kommt auf uns zu?

BRICS-Statten treiben beim BRICS-Gipfel die Mactverschiebung voran - mit weitreichenden Folgen für die globale Ordnung.  Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Mikhail Metzel

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  • BRICS-Staaten attackieren die westlich dominierte Weltordnung
  • Putin spricht von einer neuen "gerechteren" Welt – unterstützt vom Globalen Süden
  • Reformforderungen am IWF zielen auf mehr Macht für Russland, China & Iran

Russland, China, Iran – beim BRICS-Gipfel in Rio de Janeiro kamen am Sonntag Vertreter autoritärer Staaten zusammen, um ihre Vision einer neuen globalen Machtstruktur zu präsentieren. Ihr Ziel: Die Vormachtstellung des Westens ins Wanken bringen.

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Warum fehlen Putin und Xi persönlich beim BRICS-Gipfel in Rio?

Auffällig: Kremlchef Wladimir Putin und Chinas Staatspräsident Xi Jinping bleiben dem Gipfel fern. Wladimir Putin schaltet sich laut "Bild" nur per Video zu – nicht ganz freiwillig, denn der internationale Haftbefehl gegen ihn wegen Kriegsverbrechen macht eine Reise riskant. Xi schickt immerhin seinen Premierminister Li Qiang – ein symbolischer Schritt oder diplomatische Vorsicht?

Was sagt Wladimir Putin zur Zukunft der Weltordnung?

Wladimir Putin nutzt seine Videoansprache, um die westlich geprägte Weltordnung für gescheitert zu erklären. Laut dem X-Account @wartranslated, der Wladimir Putins Rede kurz zusammenfasste, verkündete der Kremlchef, dass BRICS bereits die G7 in Sachen Wirtschaftsleistung überholt habe. Er sprach von einem angeblich "gerechteren", multipolaren System – mit BRICS als neue globale Führungsmacht, gestützt vom Globalen Süden.

Wen greifen die BRICS-Staaten wirklich an?

In einem Entwurf der Abschlusserklärung kritisieren die BRICS-Staaten "einseitige Zölle", die den Welthandel verzerren – ohne konkrete Namen zu nennen. Doch Beobachter sehen klar, gegen wen sich diese Worte richten: Donald Trump, der erneut auf Wirtschaftsdruck durch Zölle setzt. Die Botschaft: Der Westen gefährdet die globale Stabilität – sagen zumindest die Autokraten.

Will BRICS den IWF entmachten?

Ein zentraler Punkt: Die Machtverteilung im Internationalen Währungsfonds. BRICS fordert eine Reform, um die "anachronistische Nachkriegsordnung" zu überwinden. Gemeint ist: weniger westlicher Einfluss, mehr Gewicht für Länder wie Iran, Russland oder China. Eine direkte Kampfansage an die bisherige IWF-Führung – und ein weiterer Schritt zur globalen Machtverschiebung.

Wie soll eine neue Finanzwelt entstehen?

Parallel dazu forciert BRICS den Ausbau seiner Neuen Entwicklungsbank (NDB). Ziel: eine eigene Finanzstruktur, unabhängig vom Westen. Geplant ist ein neuer Garantiemechanismus, der Kredite für Entwicklungsstaaten erleichtern soll. Offiziell heißt es: mehr Gerechtigkeit. Doch dahinter steckt ein geopolitischer Hebel – weg von Dollar, Euro und westlich dominierten Institutionen.

Wie ernst ist die Gefahr für den Westen?

Die Staaten des BRICS-Bündnisses stehen für fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Ihr gemeinsames Ziel: den Westen strategisch, wirtschaftlich und politisch herausfordern. Der Gipfel in Rio sendet ein deutliches Signal: Die autokratischen Führungen dieser Welt schmieden eine Allianz – mit einer klaren Feindbild-Logik. Und der Westen? Muss sich neu sortieren.

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