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Wladimir Putin: Perfides Täuschungsmanöver aufgedeckt - Lawrow schmettert Trump-Deal ab

Ein Sicherheitsexperte vermutet hinter Putins Waffenruhe einen "billigen Manipulationsversuch". Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Ramil Sitdikov

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  • Wladimir Putin mit perfidem Täuschungsmanöver im Ukraine-Krieg
  • Kremlchef verkündet Waffenruhe über Weltkriegs-Gedenktage
  • Sicherheitsexperten entlarven Putins "billigen Manipulationsversuch"
  • Putin-Minister Lawrow schmettert Trump-Deal ab

Der Kreml spricht nach der Ankündigung einer Waffenruhe im Ukraine-Krieg von einer Geste des guten Willens, Kiew von Betrug. Die Reaktionen auf die von Russlands Präsidenten Wladimir Putin verkündete dreitägige Feuerpause rund um die Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Weltkriegsende vom 8. bis 11. Mai fallen zurückhaltend und vor allem skeptisch aus. Etliche Beobachter glauben nicht, dass es Wladimir Putin tatsächlich um einen Frieden in der Ukraine geht.

Wladimir Putin mit perfidem Täuschungsmanöver im Ukraine-Krieg

Denn wäre dem so, würde er die Waffenruhe sofort und nicht erst in knapp zwei Wochen beginnen. Sicherheitsexperte Nico Lange sieht in Putins Waffenruhe genau deswegen einen "billigen Manipulationsversuch" und nicht eine "Geste des guten Willens". Im Interview mit der "Bild" erklärte Lange: "Putin spielt auf Zeit und mit der Symbolik des 9. Mai, die er für seinen Angriffskrieg instrumentalisiert hat."

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Denn am 9. Mai, dem russischen Tag des Sieges, wird in Moskau eine große Militärparade abgehalten. Dazu werden zahlreiche Staatsgäste erwartet, darunter Chinas Staatschef Xi Jinping. Die Vermutung liegt daher nahe, dass der Kremlchef diesen für Russland wichtigen Tag schlichtweg in Ruhe zelebrieren will.

Donald Trump reißt der Geduldsfaden - Wladimir Putin unter Druck

Zudem steht Wladimir Putin auch unter Druck, zumindest augenscheinlich guten Willen zu zeigen. Denn US-Präsident Donald Trump will ein schnelles Ende des Ukraine-Kriegs erreichen und warf Wladimir Putin zuletzt fehlenden Friedenswillen vor. Seine Administration hatte sogar damit gedroht, sich als Vermittler auszuklinken, wenn es keine raschen Fortschritte gibt.

Putin-Minister Lawrow schmettert Trump-Deal eiskalt ab

Doch von echten Fortschritten kann aktuell keine Rede sein. Ganz im Gegenteil. Nur wenige Stunden vor der von Putin angekündigten Waffenruhe schmetterte der russische Außenminister Sergei Lawrow Trumps Friedensplan in einem ausführlichen Interview eiskalt ab. Yaroslav Trofimov vom "Wall Street Journal" ordnete Lawrows Forderungen auf X ein und schrieb:

  • "Lawrow sagt Trump im Grunde, dass er sich verpissen soll: Russlands Bedingungen für den Frieden umfassen die volle internationale Anerkennung und die tatsächliche Kontrolle über fünf ukrainische Regionen, Entmilitarisierung und 'Entnazifizierung' - auch bekannt als Regimewechsel in Kiew - sowie die Rücknahme der europäischen Militäraufrüstung an den russischen Grenzen. Außerdem ein offizieller Status für Russisch und die russische Kirche sowie eine vollständige Aufhebung der Sanktionen. Das Gleiche wie im Jahr 2022. Ein rundum großer Erfolg. Und was nun?"

Wladimir Putin will "vollständige Kapitulation der Ukraine"

In den X-Kommentaren sind sich die meisten User und Userinnen einig, dass es Russland bei der ausgerufenen Waffenruhe nicht um einen echten Frieden geht. Die einzige Bedingung, die Wladimir Putin tatsächlich akzeptieren würde, wäre eine vollständige Kapitulation der Ukraine, so das Fazit der Netzgemeinde:

  • "Die Frage ist: Wird die Regierung erkennen, dass Russland ein Spiel gespielt hat und dass Putin kein Interesse an einem gerechten Friedensabkommen hat."
  • "Es ist klar, dass Putin nicht an einem Waffenstillstand interessiert ist. Er glaubt, dass er gewinnt."
  • "Putin hat darauf bestanden, dass die Ukraine Teil Russlands ist. Es ist klar, dass er nur eine einfache Bedingung für den Frieden hat: Die vollständige Kapitulation der Ukraine, damit Russland das ganze Land besetzen kann."
  • "Russland will keinen Frieden. Wenn es tatsächlich Frieden gäbe, würde die russische Wirtschaft zusammenbrechen."

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/bos/news.de/dpa

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