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Wolodymyr Selenskyj am Ende?: Ukraine-Präsident bleibt nach Trump-Deal nur ein einziger Ausweg

Wolodymyr Selenskyj steckt in der Zwickmühle. Bild: picture alliance/dpa/AP | Themba Hadebe

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  • Trump stellt Ukraine vor brutales Ultimatum: Gebietsabgabe oder Ende der US-Hilfe
  • Moskau fordert vollständigen Rückzug – inklusive nicht besetzter Gebiete
  • Für Selenskyj geht es jetzt ums politische Überleben – jede Entscheidung ist ein Risiko

Ein Pakt mit Putin, ein Ultimatum aus Washington – und ein Präsident am Abgrund: Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj steht vor der schwersten Entscheidung seines Lebens. Donald Trump präsentiert stolz seinen "Friedens-Deal" mit Russland – doch was wie ein Ausweg klingt, könnte das Ende der Ukraine bedeuten. Wer nicht unterschreibt, verliert alles. Wer unterschreibt, verliert sich selbst.

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Trump-Deal bringt Wolodymyr Selenskyj in Zwickmühle

Donald Trump schlägt einen Deal mit Russland vor – und bringt damit die Ukraine in eine tödliche Zwickmühle. "Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland", verkündete der ehemalige US-Präsident am Mittwoch selbstbewusst in Washington. Doch der Preis für diesen "Frieden" ist hoch: Die Ukraine soll rund 20 Prozent ihres Staatsgebiets aufgeben. Auch die Krim – 2014 völkerrechtswidrig annektiert – will Trump als russisches Staatsgebiet anerkennen lassen. Für Präsident Selenskyj ist das ein Albtraum. Entweder gibt er die Heimat preis oder riskiert das Ende der überlebenswichtigen US-Hilfen. Trumps Team verschärft den Ton: US-Vize JD Vance droht mit dem kompletten Rückzug Amerikas aus dem Friedensprozess, sollte Kiew den Deal verweigern.

Der Kreml lässt unterdessen keine Zweifel aufkommen: "Die ukrainische Armee muss sich zurückziehen", so Sprecher Dmitri Peskow. Es gehe um vier Regionen – auch um solche, die Russland militärisch noch gar nicht kontrolliert. Trumps Behauptung, niemand verlange die Anerkennung der Krim, wird so Lügen gestraft. Trump selbst ist zunehmend genervt von Selenskyj. "Wir müssen eine Einigung mit ihm erzielen", sagt er. Seine Sprecherin Karoline Leavitt geht noch weiter: Selenskyj bewege sich "in die falsche Richtung".

"Blind, taub und bewegungslos!" Dilemma für Wolodymyr Selenskyj im Ukraine-Krieg

Was also tun? Der österreichische Politologe Klemens Fischer bringt es im Gespräch mit "Focus online" auf den Punkt: Gibt Selenskyj nach, ist das de facto das Ende des ukrainischen Widerstands – ein politisches Himmelfahrtskommando. Lehnen er und sein Volk Trumps Plan jedoch ab, könnte der Strom an Waffen, Geld und Geheimdienstinfos abrupt versiegen. Fischer warnt: "Dann ist die Ukraine in Tagen blind, taub und bewegungslos."

Nach Trump-Deal bleibt nur Selenskyj noch eine Option

Trumps Plan ist dabei hochgradig kalkuliert: Entweder wird er als Friedensbringer gefeiert – oder schiebt die Schuld dem ukrainischen Präsidenten zu. Selenskyj wird öffentlich als Bremser dargestellt, als Mann, "der keine Karten zu spielen hat". "Trumps Plan ist so angelegt, dass er sein Gesicht wahren kann", sagt Fischer weiter. "Steigt Selenskyj ein, ist Trump der 'Messias', der den Frieden bringt. Lehnt Kiew den Plan einseitig ab, können die USA behaupten, dass die Schuld bei der Ukraine liegt." Nur ein einziger Ausweg bleibt laut dem Experten: Selenskyj muss aufhören, öffentlich auf vollständige territoriale Integrität zu pochen. Nur dann könnte er Zeit gewinnen – vielleicht für eine Waffenruhe, vielleicht für bessere Verhandlungen. Doch ob Russland überhaupt an einem echten Frieden interessiert ist? Kaum wahrscheinlich. Erst in der Nacht zum Donnerstag schlugen Raketen in Kiew ein – so heftig wie seit Monaten nicht mehr.

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/ife/news.de

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