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Kirill Dmitriev: Putin-Verhandler überrascht nach Besuch in Washington

Wladimir Putin im Gespräch mit Kirill Dmitriev (rechts). Er soll eine entscheidende Rolle bei den Friedensbemühungen in der Ukraine spielen. Bild: dpa/Sergei Chirikov

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  • Wladimir Putin schickt Unterhändler nach Washington
  • Kirill Dmitriev mit positiven Fazit nach Friedensverhandlungen mit den USA
  • Donald Trump sauer: Gespräche mit Russland laufen nur schleppend

Ein Friedensabkommen spätestens bis Ostern - so lautete das angestrebte Ziel von US-Präsident Donald Trump. Und angesichts der neuerlichen Aussagen von Wladimir Putins Sondergesandten Kirill Dmitriev scheint dies gar nicht so abwegig. Putins Top-Unterhändler gab nach seinem Besuch in Washington ein überraschendes Statement ab - in gleich mehrerlei Hinsicht.

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Es ist ein kleiner Schritt, der Großes bewirken könnte. Kirill Dmitriev, Chef des russischen Staatsfonds und Sondergesandter Wladimir Putins, reiste am 2. April 2025 nach Washington, um mögliche Friedensverhandlungen mit US-Außenminister Steve Witkoff voranzubringen. Gegenüber der Presse ließ Wladimir Putins Top-Unterhändler überraschend Positives verlauten. Russland knüpfe demnach die Lockerung der US-Sanktionen nicht als Bedingung an mögliche Friedensverhandlungen. Betonte aber auch, dass amerikanische Unternehmen jederzeit nach Russland kommen können, um dort Geschäfte zu machen. "Wir fordern derzeit keine Lockerung der Sanktionen. Wir diskutieren lediglich darüber, dass Amerika, wenn es mehr Geschäfte mit Russland machen möchte, dies natürlich tun kann", erklärte Dmitriev später gegenüber dem Sender "CNN".

Putin schickt Top-Verhandler - "Wiederherstellung der russisch-amerikanischen Beziehungen"

"Eines der Hauptthemen ist die Wiederherstellung der russisch-amerikanischen Beziehungen, der Dialog, der unter der Regierung Joe Biden gestoppt und unterbrochen wurde", erklärteKirill Dmitriev später gegenüber dem russischen Staatsmedium "TASS" bezüglich seiner USA-Reise. Und man mache bereits Fortschritte. So äußerte sich der russische Unterhändler im Gespräch mit "CNN" äußerst optimistisch: "Ich denke, es besteht Einigkeit darüber, wie wir das Abkommen abschließen können. Es gab viele Diskussionen in diesem Bereich, viele Meinungsverschiedenheiten bleiben bestehen, aber ich denke, es gibt mehrere Möglichkeiten, all diese Probleme zu lösen, und nur eine diplomatische Lösung ist möglich."

Zahlreiche "Kräfte" wollen friedlichen Dialog verhindern

Wie so eine diplomatische Lösung nicht aussehen könnte, beweistDmitriev nur wenig später auf eher unerfreuliche Weise. Denn: Auch wenn man sich zu Kompromissen verpflichtet fühle, gäbe es "zahlreiche Kräfte", die laut Dmitriev an der Aufrechterhaltung der Spannungen interessiert seien. "Diese Kräfte verzerren bewusst die Position Russlands und versuchen, alle Schritte in Richtung Dialog zu verhindern, ohne dafür Geld oder Ressourcen zu scheuen", schreibt der Chef des russischen Staatsfonds auf Telegram. 

Frieden in der Ukraine: Russland spricht von "erheblichen Fortschritten"

Zwar gab Putins Unterhändler keine konkreten Einzelheiten für einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine preis, dennoch erklärte er, dass man in einer nächsten Verhandlungsrunde in naher Zukunft entscheiden werde, wie es weiter geht. "Beim Waffenstillstandsabkommen in der Ukraine wurden erhebliche Fortschritte erzielt", wird Dmitriev zitiert. Auch wenn die Realität aktuell noch anders aussähe. Erst vor Kurzem informierte die ukrainische Regierung trotz Waffenstillstandsabkommen in der Schwarzmeerregion über einen Drohnen-Angriff vor der Halbinsel Krim. Zudem wurden weitere russische Angriffe auf Kiews Infrastruktur gemeldet.

Ebenfalls ein wichtiges Thema beim Treffen in den USA soll die Bemühungen sein, eine direkte Flugverbindung zwischen Russland und den USA wiederherzustellen. 

Donald Trump indes äußerte sich hingegen gar nicht so positiv über den Verhandlungsstand mit Russland. Im Interview mit der "NBC" äußerte er seinen Unmut über die nur sehr langsam voranschreitenden Verhandlungen.

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