Putins Wirtschaft bricht zusammen: Insolvenz-"Tsunami" trifft die russische Luftfahrt
Wladimir Putin muss sich Berichten zufolge mit einer Insolvenzwelle bei russischen Fluggesellschaften auseinandersetzen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Mikhail Metzel
Erstellt von Martin Gottschling
11.03.2025 07.07
- Westliche Sanktionen sorgen für große Probleme in russischer Luftfahrt-Industrie
- 30 Fluggesellschaften von Insolvenz bedroht laut Bericht
- S7 stoppt Bau von über 80 Millionen Euro teurem Gasturbinenwerk in St. Petersburg
Nachdem Wladimir Putin im Februar 2022 die Ukraine angegriffen hatte, überzog der Westen Russland mit weitreichenden Sanktionen. Die Kreml-Propaganda spielt die Folgen für die eigene Wirtschaft zwar herunter, doch offenbar werden werden wichtige Industriezweige dadurch hart getroffen. Aktuellen Berichten zufolge droht eine neue Insolvenzwelle bei russischen Fluggesellschaften.
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Wladimir Putin muss sich vor Insolvenzen bei russischen Fluggesellschaften fürchten
Wie der "Daily Express" unter Berufung auf russische Quellen schreibt, können die Fluggesellschaften aufgrund der Sanktionen ihre Schulden nicht mehr begleichen und müssten in Konkurs gehen. 30 Unternehmen seien bedroht. Die Rede ist von einem "Tsunami von Insolvenzen". Kyrylo Schewtschenko, zwischen 2020 und 2022 Präsident der ukrainischen Nationalbank, berichtet von dem jüngsten Fall auf X (vormals Twitter):
- "S7, Russlands größte private Fluggesellschaft, gibt ihr 83,5 Millionen Dollar teures Gasturbinenwerk in St. Petersburg auf - noch bevor der Bau überhaupt begonnen hat. Das für 2024 genehmigte Projekt sollte westliche Flugzeugteile ersetzen, die durch die Sanktionen verloren gegangen waren. Nun verzögert sich der Zeitplan erheblich, und Moskau kürzt die Produktionsziele für SSJ-100-, MC-21- und Tu-214-Triebwerke um 50 %. Die 'Importsubstitutions'-Aktion des Kremls gerät ins Wanken - und mit ihr die Führungskräfte der Luftfahrtindustrie."
Russische Wirtschaft laut Experten vor dem Zusammenbruch
Laut "Daily Express" wurden die russischen Fluggesellschaften durch die westlichen Sanktionen von ihren Gläubigern abgeschnitten. Dadurch konnten keine Zahlungen mehr geleistet werden, die Schulden häuften sich mit der Zeit. Zudem leidet die russische Wirtschaft unter der hohen Inflation. Die Zentralbank des Landes hielt den Leitzins deshalb stabil bei 21 Prozent.
Wie es weitergeht: Wladimir Putin setzte in den vergangenen Jahren vor allem auf die Kriegswirtschaft in seinem Land. Für das Militär wurden enorme Summen ausgegeben, was zunächst zu einem weiteren Wirtschaftswachstum führte. Experten prophezeien allerdings schon seit Monaten, dass dies auf Dauer nicht gut gehen kann - auch aufgrund eines Arbeitskräftemangels in den Fabriken und dem demografischen Wandel in Russland. Es wird vermutet, dass sich Putin angesichts der Probleme der eigenen Wirtschaft plötzlich offen für Friedensgespräche gezeigt. Erst am vergangenen Freitag drohte Donald Trump dem Kremlchef mit weiteren Sanktionen, sollte Russland sich nicht an den Verhandlungstisch setzen.
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