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Tödliche Schüsse in Dortmund: Von Polizei erschossener 16-Jährige war vorher in Psychiatrie

In Dortmund ist ein Polizeieinsatz eskaliert, nachdem die Beamten von einem Jugendlichen mit einem Messer angegriffen wurden. Bild: picture alliance/dpa/Video-Line TV | Markus Wüllner

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In Dortmund-Nordstadt ist die Polizei am Montag zu einem Einsatz gerufen worden, den ein junger Mann, gerade 16 Jahre alt, nicht überleben sollte. Was geschah in der Holsteiner Straße, bevor die tödlichen Schüsse fielen, die den Jugendlichen töteten?

Messer-Angriff auf Polizeibeamte in Dortmund: Polizei erschießt 16-Jährigen

Ein 16-Jähriger ist am Montag (08.08.2022) in Dortmund durch einen oder mehrere Schüsse von Polizisten tödlich verletzt worden. Der Jugendliche habe die Beamten gegen 16.30 Uhr mit einem Messer angegriffen, sagte ein Polizeisprecher. Zu den genauen Hintergründen des Polizeieinsatzes gab es zunächst keine weiteren Angaben.

Jugendlicher (16) von Schüssen aus Polizeiwaffe getroffen und gestorben

Die Polizei sei gegen 16.25 Uhr in die Holsteiner Straße gerufen worden. Beamte hätten die Schusswaffe eingesetzt, sagte der Polizeisprecher. Unklar blieb zunächst, wie viele Schüsse abgefeuert wurden und ob mehrere Polizisten schossen. Der 16-Jährige sei schwer verletzt worden und wenig später bei einer Notoperation gestorben.

Von Polizei erschossener 16-Jähriger war vorher in Psychiatrie

Der am Montag in Dortmund von einem Polizisten mit einer Maschinenpistole erschossene Jugendliche ist kurz vor der Tat in einer Psychiatrie gewesen. Er habe sich wegen psychischer Probleme selbst dorthin begeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dortmund am Mittwoch. Zuvor hatte die "Bild" darüber berichtet.

Die Polizei war am Montagnachmittag zu einer Jugendhilfeeinrichtung gerufen worden, der der 16-Jährige zugeteilt worden war. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war er ein unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus dem Senegal. Der Jugendliche hatte laut Staatsanwaltschaft ein Messer bei sich. Was er ursprünglich damit vorhatte - ob er sich selbst oder auch andere verletzen wollte - ist noch unklar. Es stünden suizidale Absichten im Raum, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Der Jugendliche soll die Polizisten mit dem Messer angegriffen haben. Die Beamten setzten Reizgas und Taser ein. Schließlich schoss ein 29 Jahre alter Polizist sechsmal mit einer Maschinenpistole. Fünf Schüsse trafen den 16-Jährigen, er starb im Krankenhaus.

16-Jähriger von fünf Schüssen aus Maschinenpistole getroffen

Die Schüsse sind aus einer Maschinenpistole eines Polizisten abgefeuert worden. Der Jugendliche sei laut dem vorläufigen Obduktionsbefund von fünf Schüssen getroffen worden, sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Carsten Dombert am Dienstag. Zuvor hatte die "Bild" über den Einsatz einer Maschinenpistole berichtet. Laut Dombert wurden sechs Projektilhülsen gefunden, also sind wohl sechs Schüsse abgegeben worden. Die Schüsse trafen den 16-Jährigen am Montag in Dortmund demnach in den Bauch, in den Kiefer, in den Unterarm und zweimal in die Schulter. Laut Polizei hatte der Jugendliche bei dem Einsatz die Beamten mit einem Messer angegriffen. Es seien 11 Polizisten vor Ort gewesen, einer von ihnen habe die Schüsse aus der Maschinenpistole abgegeben, sagte Oberstaatsanwalt Dombert. Er werde zunächst - wie in solchen Fällen üblich - als Beschuldigter geführt. Es gehe um den Anfangsverdacht der Körperverletzung mit Todesfolge.

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen verwendet Maschinenpistolen vom Typ MP5 von Hecker und Koch. Frank Schniedermeier aus dem Vorstand der Gewerkschaft der Polizei NRW sagte, es gebe regelmäßig Schießtrainings mit allen bei der Polizei eingesetzten Waffen.

Den Polizeieinsatz vermeldeten die Dortmunder Einsatzkräfte zunächst via Twitter. Zwar wurde der "Schusswaffengebrauch durch Polizeibeamte" erwähnt, doch nähere Angaben zu der eskalierten Situation gab es zunächst nicht.

Polizei Recklinghausen ermittelt nach tödlichen Schüssen auf Jugendlichen in Dortmund

Mit den weiteren Ermittlungen zu den Todesschüssen und der vorangegangenen Messer-Attacke ist aus Neutralitätsgründen nicht mehr die Dortmunder, sondern die Recklinghausener Polizei betraut.

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/news.de/dpa

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