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Arbeitslosigkeit im Landkreis Bernkastel-Wittlich aktuell im April: Arbeitslosigkeit sinkt um 9,7 Prozent

Statistiken Bild: Adobe Stock / LunaKate

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Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Landkreis Bernkastel-Wittlich?

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Bernkastel-Wittlich ist im April deutlich zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 262 Personen und damit 9,7 Prozent auf 2.430.

Arbeitslosenquote im Landkreis Bernkastel-Wittlich im April 2024

Die Arbeitslosenquote sank um 0,4 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Im Landesdurchschnitt lag die Quote bei 5,2 Prozent und damit höher. Die Arbeitsmarktsituation im Landkreis Bernkastel-Wittlich ist somit besser als im Landesdurchschnitt.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 4 oder 0,6 Prozent auf 658 Personen. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die bereits ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind. Das trifft in der Bernkastel-Wittlich auf 27,1 Prozent der Arbeitslosen zu.

Arbeitslosigkeit in der Bernkastel-Wittlich niedriger als im Vormonat, aber höher als vor einem Jahr

Im Vergleich zum April des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Landkreis Bernkastel-Wittlich um 10 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 0,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert. Vor einem Jahr hatte sie ebenfalls 3,8 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit im Landkreis Bernkastel-Wittlich besonders betroffen?

Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 3,8 Prozent abweichen.
Ältere Menschen sind besonders häufig arbeitslos. Ihre Arbeitslosenquote lag mit 4,3 Prozent über dem Durchschnitt. Zu dieser Gruppe zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen von 55 bis einschließlich 64 Jahren. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent, Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit von 9,8 Prozent. Männer waren im April etwas seltener von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen.

Bürgergeld in Arbeitslosenstatistik

Mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen im Landkreis Bernkastel-Wittlich beziehen Bürgergeld, nämlich 1.332 von insgesamt 2.430. Somit erhalten 54,8 Prozent der Arbeitslosen diese Form der Sozialhilfe. Die Zahl der Arbeitslosen mit Bürgergeldbezug lag um 1 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 0,1 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Aus diesem Grund sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos.

Wie viele Menschen erhalten im Landkreis Bernkastel-Wittlich Bürgergeld?

Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im April im Landkreis Bernkastel-Wittlich 4.897 Menschen Bürgergeld. Davon waren 3.185 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 99 Menschen, ein Anstieg um 2,1 Prozent. Gegenüber dem April vor einem Jahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 28 Menschen höher, ein Plus von 0,6 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 47 Personen, ein Zuwachs von 1,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 47 Personen und damit 1,5 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

Die Wirtschaftswissenschaften unterscheiden im Allgemeinen zwischen drei Arten von Arbeitslosigkeit. Erstens gibt es die konjunkturelle Arbeitslosigkeit, die aufgrund einer zu geringen Nachfrage entsteht. Dies geschieht beispielsweise, wenn Menschen wenig Geld ausgeben und Unternehmen folglich weniger Personal benötigen. Die zweite Form ist die strukturelle Arbeitslosigkeit, bei der Unternehmen zwar offene Stellen haben, aber keine geeigneten Kandidaten finden, entweder aufgrund mangelnder Qualifikation oder wegen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen. Die dritte Kategorie ist die friktionelle Arbeitslosigkeit, eine kurzfristige Form der Erwerbslosigkeit. Wenn Menschen ihren Job verlieren, müssen sie zuerst nach einer neuen Stelle suchen und sind daher vorübergehend arbeitslos. Eine spezielle Form davon ist die saisonale Arbeitslosigkeit, die beispielsweise auftritt, wenn Bauunternehmen oder Gastronomiebetriebe im Winter einen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen, die dann vorübergehend ohne Beschäftigung sind. In der Bernkastel-Wittlich waren im April 72,9 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Allerdings sind darin auch Personen enthalten, deren Arbeitslosigkeit durch eine Weiterbildungsmaßnahme oder Krankheit unterbrochen wurde, sodass der tatsächliche Anteil etwas höher liegt.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.04.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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