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Arbeitslosigkeit im Landkreis Rastatt aktuell im April: Arbeitslosigkeit steigt im April um 0,4 Prozent

Arbeitslosenstatistik Bild: Adobe Stock / max dallocco

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Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell im Landkreis Rastatt?

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Rastatt hat sich im April leicht erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 21 Personen und damit 0,4 Prozent auf 5.376.

Arbeitslosenquote im Landkreis Rastatt im April 2024

Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 3,9 Prozent. Im Landesdurchschnitt lag die Quote bei 4,2 Prozent und damit höher. Die Arbeitsmarktsituation im Landkreis Rastatt ist somit besser als im Landesdurchschnitt.

26,9 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 17 oder 1,2 Prozent auf insgesamt 1.447 Personen.

Arbeitslosigkeit in der Rastatt auch im Vorjahresvergleich gestiegen

Im Vergleich zum April des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit im Landkreis Rastatt um 218 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 4,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 3,8 Prozent betragen.

Wer ist von Arbeitslosigkeit im Landkreis Rastatt besonders betroffen?

Nicht alle Bevölkerungsgruppen sind gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen. Teilweise kann die Arbeitslosenquote deutlich vom Durchschnittswert von 3,9 Prozent abweichen.
Männer waren im April etwas häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen. Ihre Arbeitslosenquote lag bei 4,0 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte höher als die der Frauen von 3,8 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt außerdem Arbeitslosenquoten für jüngere und ältere Menschen. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent, 55 bis unter 65-Jährige von 4,7 Prozent. Für Ausländer lag die Arbeitslosenquote bei 9,5 Prozent. Dazu zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, aber mit Wohnsitz in Deutschland.

Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?

Von den 5.376 Arbeitslosen im Landkreis Rastatt beziehen 2.879 Bürgergeld. Das entspricht einem Anteil von 53,6 Prozent an allen Arbeitslosen. Ihre Zahl lag um 14 niedriger als im Vormonat, was einem Rückgang von 0,5 Prozent entspricht.
Bürgergeld ist seit dem 1. Januar 2023 die neue Bezeichnung für das Arbeitslosengeld 2 und das Sozialgeld, oft auch als "Hartz IV" bezeichnet. Mit der Umbenennung einher ging auch eine Erhöhung der Zahlungen sowie einige weitere Änderungen.
Allerdings ist ein großer Teil der Bürgergeld-Beziehenden nicht arbeitslos gemeldet. Teilweise handelt es sich dabei um Beschäftigte oder Selbständige, die zwar mindestens 15 Stunden arbeiten und daher nicht arbeitslos sind, deren Einkommen aber nicht ausreicht und die daher ergänzend Sozialleistungen beziehen. Auch Schülerinnen und Schüler sowie Eltern mit kleinen Kindern können Bürgergeld beziehen, ohne Arbeit zu suchen. Deshalb sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos. Denn Voraussetzung dafür ist das Interesse an einer Arbeitsstelle.

Wie viele Menschen erhalten im Landkreis Rastatt Bürgergeld?

Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im April im Landkreis Rastatt 10.103 Menschen Bürgergeld. Davon waren 6.842 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Sie sind also mindestens 15 Jahre alt und haben weder das Rentenalter erreicht ("Regelaltersgrenze") noch sind sie wegen schwerer Krankheit dauerhaft erwerbsunfähig und beziehen eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre. Wer die Regelaltersgrenze von aktuell rund 66 Jahren erreicht hat oder wegen schwerer Krankheit oder Behinderung nie wieder arbeiten kann, bezieht dagegen Sozialhilfe nach dem zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).
Im Vergleich zum Vormonat sank damit die Zahl der Bürgergeld-Empfänger um 31 Menschen, ein Rückgang um 0,3 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 212 Menschen höher, ein Plus von 1,0 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern sank die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vormonat um 47 Personen, was einem Rückgang von 0,7 Prozent entspricht. Verglichen mit dem Vorjahr stieg die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 47 Personen und damit 0,7 Prozent.

Arten der Arbeitslosigkeit

Die Wirtschaftswissenschaften unterscheiden im Allgemeinen zwischen drei Arten von Arbeitslosigkeit. Erstens gibt es die konjunkturelle Arbeitslosigkeit, die aufgrund einer zu geringen Nachfrage entsteht. Dies geschieht beispielsweise, wenn Menschen wenig Geld ausgeben und Unternehmen folglich weniger Personal benötigen. Die zweite Form ist die strukturelle Arbeitslosigkeit, bei der Unternehmen zwar offene Stellen haben, aber keine geeigneten Kandidaten finden, entweder aufgrund mangelnder Qualifikation oder wegen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen. Die dritte Kategorie ist die friktionelle Arbeitslosigkeit, eine kurzfristige Form der Erwerbslosigkeit. Wenn Menschen ihren Job verlieren, müssen sie zuerst nach einer neuen Stelle suchen und sind daher vorübergehend arbeitslos. Eine spezielle Form davon ist die saisonale Arbeitslosigkeit, die beispielsweise auftritt, wenn Bauunternehmen oder Gastronomiebetriebe im Winter einen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen, die dann vorübergehend ohne Beschäftigung sind. In der Rastatt waren im April 73,1 Prozent der Erwerbslosen weniger als ein Jahr lang arbeitslos. Dazu zählen allerdings auch Menschen, die wegen einer mehr als sechswöchigen Krankheit oder einer Weiterbildungsmaßnahme die Arbeitslosigkeit kurzfristig unterbrochen haben.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 30.04.2024. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++

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