Kim Jong-un: Nordkorea-Diktator geht über Leichen - Corona-Lüge aufgedeckt
Der Nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un gilt als umstritten. Während der Corona-Pandemie haben laut einem neuen Bericht zahlreiche Menschen leiden müssen. Bild: dpa/kcna/kns
Erstellt von Ines Fedder
23.06.2025 13.41
- Berichte aus Nordkorea über die Corona-Pandemie veröffentlicht
- Diktator Kim Jong-un bei COVID-19 gnadenlos
- Falsche Zahlen, keine Hilfe - Nordkorea-Bevölkerung war auf sich allein gestellt
Eine Pandemie dieses Ausmaßes hatte die Welt noch nie erlebt. Covid 19 traf Staaten rund um den Globus vollkommen unvorbereitet. Zahlreiche Menschen starben infolge von Fehlentscheidungen und der schnellen Ausbreitung des Erregers. Ein neuer Bericht zeigt, wie Nordkorea unter der Pandemie leiden musste - besser gesagt unter Nordkorea-Diktator Kim Jong-un. Dieser sorgte mit konsequentem Leugnen dafür, dass die Bevölkerung zum Sterben verdammt war.
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Corona-Lüge aus Nordkorea - Keine Fälle, keine Auswirkungen?
Zur schlimmsten Zeit der Pandemie habe es in Nordkorea nur 74 Fälle von Corona gegeben, berichtete einst das Regime unter Kim Jong-un. Wie habe Nordkorea das Virus so schnell in den Griff bekommen, fragt man sich da unweigerlich. Die Antwort: Gar nicht! Denn: Ein Bericht zeigt nun Offensichtliches.
Kein Corona in Nordkorea? Diktator lügt auf Kosten der Bevölkerung
Während in Deutschland täglich rund 200 Menschen an COVID-19 erkrankten, sei man in Nordkorea lange "vollkommen frei" vom Virus gewesen, so hieß es. Doch dass dem nicht so ist, zeigt nun ein neuer Bericht. In ihm finden sich Aussagen von zahlreichen Betroffenen, die über ihre Corona-Erfahrungen sprechen.
Wie unter anderem der "Focus" schreibt, stammen die Stimmen von 100 Personen (60 Frauen und 40 Männern), die aus den Provinzen Nordkoreas sowie der Hauptstadt Pjöngjang stammen. Die nicht ganz so unerwartete Überraschung: 92 Personen derer, die hier zu Wort kommen, berichten, dass sie mindestens eine Person kennen, die mit dem Coronavirus infiziert war.
Hier ein Einblick über die Aussagen der Betroffenen:
- "Ich glaube, es gab in Wirklichkeit mehr Menschen, die an Corona erkrankt sind, aber die offiziellen Zahlen waren geringer, als ich dachte. Das liegt daran, dass das, was an die Regierung berichtet wird, fast immer falsche Berichte sind."
- "Wurde angewiesen, nicht 'Covid-Patient' in der Klinik zu sagen, weil Covid im Land noch nicht aufgetreten sei."
- "Selbst wenn ein Patient mit Erkältungssymptomen starb, hieß es immer, er sei aufgrund einer anderen Krankheit verstorben."
- "Viele Menschen sind an dieser Krankheit gestorben, aber sie sagten, die Todesfälle seien auf etwas anderes zurückzuführen."
- "Ich habe festgestellt, dass ernsthafte Krankheiten und Todesfälle nicht gemeldet wurden, weil man sie nicht Covid nennen durfte, aber sie standen in Zusammenhang mit Covid."
- "Auch wenn man wusste, dass es Covid-19 war, war es von Vorteil zu sagen, dass Menschen an einer anderen Krankheit gestorben seien. Denn es war offensichtlich, dass die Hinterbliebenen sonst lange Zeit in Quarantäne müssten und noch mehr unter der Ausbreitung des Virus leiden würden."
Die Autoren des Berichts ziehen ein vernichtendes Fazit: "Die nordkoreanische Regierung hat diese Bürger und die Weltgemeinschaft absichtlich über das Ausmaß der Pandemie in Nordkorea falsch informiert." Und die Folgen in der Bevölkerung seien verheerend. Wer gegen die dortigen Lockdown-Maßnahmen verstieß, dem drohten Zwangsarbeitslager und Gefängnis. Alleine ein Besuch auf dem Markt trotz Fieber und Quarantäne-Vorschrift folgte zu 15 Tagen Zwangsarbeitslager laut Aussage der Betroffenen.
Zwangsarbeit und keine Impfstoffe - Nordkoreaner verzweifelt auf der Suche nach Hilfe
Da es keine Impfstoffe in Nordkorea gab und keine ausreichende medizinische Versorgung war die Bevölkerung auf sich allein gestellt. So griffen viele Nordkoreaner auf angebliche "Hausmittel" zur Bekämpfung des Virus zurück. Darunter Knoblauchketten, die um den Hals gehangen wurden, kalte Handtuchkompressen sowie Salzwasserbehandlungen (Gurgeln, baden, Zähne putzen).
Das "Center for Strategic and International Studies (CSIS)" unter der Leitung von Chris Walsh – kommt zu dem Schluss, dass die COVID-19-Reaktion in Nordkorea deutlich gemacht hat, wie verletzlich die Bevölkerung unter einem repressiven Regime ist. Zwar sei die Widerstandskraft vieler Menschen bemerkenswert gewesen, doch ohne gezielte humanitäre Hilfe, verlässliche Informationskanäle und internationale Unterstützung durch demokratische Partner bleibe ihre langfristige Stabilität und Gesundheit massiv gefährdet.
Corona-Bericht mit Stimmen aus Nordkorea - Informationslage schwierig
Für die Auswertung wurden persönliche Gespräche mit 100 Nordkoreanern anonym durchgeführt. Dabei ging man nach einem Schneeballsystem vor. Teilnehmer:innen konnten weitere Teilnehmer:innen empfehlen. Die Methode ist wissenschaftlich nicht fundiert oder repräsentativ, dennoch eines der wenigen Mittel über die Zustände in Nordkorea zu informieren, da Nordkorea streng abgeschottet vom Rest der Welt nur wenig Informationsquellen zulässt.
Quelle:
Walsh, C., & George W. Bush Institute & Center for Strategic and International Studies. (2024, June). Inside North Korea during COVID-19. George W. Bush Presidential Center.
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ife/sfx/news.de