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Jonas Nay privat: Jonas Nay im Interview: "Mein Studium erdet mich"

Multitalent: Jonas Nay. Bild: BR/ROXY FILM GmbH/Nikolaus Kassian

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Im Film "Hirngespinster" spielt Nachwuchstalent Nay den Sohn eines schizophrenen Mannes. Warum er diese Rolle unbedingt haben wollte, erklärt er im Interview. Dabei spricht er auch über seine Band - und verrät, wie er seine Leidenschaften unter einen Hut bekommt.

In "Hirngespinster" spielen Sie den Sohn eines schizophrenen Mannes. Wieso wollten Sie diese Rolle übernehmen?

Jonas Nay: Mit dem Thema Schizophrenie bin ich vor dem Projekt wenig in Berührung gekommen. Es hat mich aber sehr interessiert, da der Umgang mit psychisch erkrankten Menschen sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der betreffenden Familie sehr viel über unsere heutige Gesellschaft aussagt. Dem muss ein fiktiver Film natürlich gerecht werden können. Mich hat bei "Hirngespinster" das Buch überzeugt. Ich fand es gut recherchiert und sehr authentisch. Ich mag es zudem, wenn Figuren eine große Entwicklung durchmachen, so wie Simon.

Ist das auch der Grund, dass Sie oft tiefsinnige Figuren verkörpern?

Nay: Mein Hauptaugenmerk bei der Rollenwahl ist in der Regel das Drehbuch. Das Thema muss mich fesseln, die Dramaturgie stimmen und zudem muss mich meine Figur reizen. Bisher waren auch durchaus mal Komödien dabei, gerade erst habe ich einen Film mit Axel Prahl zusammen abgedreht, der vom nordisch trockenen Humor lebt. Oft sind es aber in der Tat dramatische Rollen gewesen, die mich gepackt haben. Irgendwie hat der deutsche Film, wie ich finde, ein absolutes Händchen für dramatische Stoffe.

Neben der Schauspielerei ist auch die Musik ihre große Leidenschaft. In welches Verhältnis setzen Sie beides?

Nay: Das Verhältnis zu definieren, fällt mir sehr schwer. Wahrscheinlich halten sich diese zwei Passionen ungefähr die Waage. Ich bin ein sehr leidenschaftlicher und sehr perfektionistischer Schauspieler und blühe beim Verkörpern spannender Rollen richtig auf. Die Schauspielerei macht zudem, seit ich da als Knirps reingeschlittert bin, einen Großteil meines Berufslebens aus. Und doch hat es lange gebraucht, um in dieser tollen Möglichkeit der kreativen Selbstverwirklichung eine potentielle Berufsoption sehen zu können. Ich bin nämlich entgegen meines Künstlerdaseins ein eher sicherheitsliebender Mensch.

Und diese Sicherheit finden Sie in der Musik?

Nay: Ich habe einfach all die schauspielerischen Erfahrungen und Eindrücke in mich eingesaugt, um mal zu gucken, wohin mich das führt und parallel stetig an meiner Ausbildung als Musiker gearbeitet. Die Musik habe ich schon immer ein wenig mehr als mein erlerntes Handwerk betrachtet. Ich spiele schon seitdem ich sieben Jahre alt bin Klavier. Das war immer mein Ausgleich und es zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch mein Leben. Ich ohne Musik - das geht einfach nicht.

Sie haben auch eine eigene Band. Zuerst haben sie als Northern Lights auf Englisch gesungen, jetzt wurde daraus Pudeldame mit deutschen Texten. Wieso dieser Wandel?

Nay: Wir wollen auf jeden Fall alle 80 Millionen Menschen in Deutschland erreichen und da war es zunächst das Plausibelste, es in der eigenen Sprache zu versuchen. Das Ziel und das Motto von Pudeldame ist: #siewerdenauchdichentzücken.

Wer ist für die pfiffigen Texte verantwortlich?

Nay: Ich schreibe die Texte zusammen mit David Schütter, mit dem ich bei "Wir sind jung. Wir sind stark" gespielt habe. Ich habe ihm beim Dreh davon erzählt. Jetzt ist er mit dabei, ab und zu auch als Rapper auf unseren Aufnahmen zu hören. Er ist ohne Frage eine Bereicherung und Inspiration für die Band. Mit seiner Hilfe haben wir die richtige Sprache für das, was wir ausdrücken wollen, gefunden.

Ist ein Album geplant?

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