Wladimir Putin: Keine Chance für Frieden - Kremlchef prahlt bei Propagandashow mit Mega-Armee
Wladimir Putin hat in Moskau seine jährliche Propaganda-Show abgehalten. Bild: picture alliance/dpa/AP | Pavel Bednyakov
Erstellt von Tobias Rüster
19.12.2025 12.26
- Wladimir Putin fordert ukrainischen Rückzug aus Donezk und Luhansk
- Wladimir Putin tönt: 400.000 Russen freiwillig zum Militärdienst
- Nach Putins Donald Trump drängt Kiew zu schnelleren Zugeständnissen
- Bolton warnt vor wertlosen Trump-Garantien
Bei seiner traditionellen Jahrespressekonferenz und Bürgersprechstunde hat Kremlchef Wladimir Putin der Ukraine vorgeworfen, keinen echten Friedenswillen zu zeigen. Zwar gebe es aus Kiew gewisse Signale für Gespräche, doch im Kern fehle die Bereitschaft zu einer Einigung, erklärte Putin im russischen Staatsfernsehen.
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Wladimir Putin fordert ukrainischen Rückzug aus Donezk und Luhansk
Der Kremlchef bekräftigte während seiner Propaganda-Show die bekannten russischen Bedingungen für ein Ende des Krieges.
- Demnach müsse sich die Ukraine vollständig aus den Gebieten Donezk und Luhansk zurückziehen.
- Gleichzeitig behauptete Putin, seine Streitkräfte hätten an der gesamten Front die Oberhand und würden bis Jahresende weitere Geländegewinne erzielen.
- Den jüngsten Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der umkämpften Stadt Kupjansk tat Putin als reine Inszenierung ab.
- Selenskyj sei ein "talentierter Künstler", spottete er mit Verweis auf dessen frühere Schauspielkarriere. Putin hatte zuvor behauptet, seine Truppen hätten die gesamte Stadt eingenommen.
Wladimir Putin tönt:400.000 Russen freiwillig zum Militärdienst
Bei der mehrstündigen TV-Veranstaltung präsentierte sich der Kremlchef laut "Bild" gewohnt als Problemlöser und Kümmerer. Rund 2,5 Millionen Fragen seien eingereicht worden, erklärte Putin. Er betonte seinen engen Kontakt zu normalen Bürgern und Soldaten.
Mit Blick auf den Krieg verkündete Putin stolz, dass sich in diesem Jahr mehr als 400.000 Russen freiwillig zum Militärdienst gemeldet hätten. Besonders viele wollten als Drohnen-Piloten eingesetzt werden - darunter auch zahlreiche Studenten.
Nach Putins Donald Trump drängt Kiew zu schnelleren Zugeständnissen
Parallel zu Putins Auftritt in Moskau verschärft US-Präsident Donald Trump den Druck auf die ukrainische Seite.
- "Ich hoffe, die Ukraine handelt schnell", sagte Trump im Weißen Haus.
- Er warnte davor, dass Verzögerungen die Verhandlungsposition verschlechtern könnten: "Jedes Mal, wenn sie sich zu viel Zeit lassen, ändert Russland seine Meinung."
Die Friedensgespräche werden in Miami fortgesetzt. Dort treffen sich Vertreter der USA und Russlands, um über den Friedensplan zu beraten, der zuletzt in Berlin weiterentwickelt wurde. Auch ukrainische Unterhändler reisen in die USA. Direkte Gespräche zwischen Kiew und Moskau finden bislang jedoch nicht statt.
Bolton warnt vor wertlosen Trump-Garantien
Trumps ehemaliger Sicherheitsberater John Bolton rät der Ukraine eindringlich von Zugeständnissen ab.
- "Selbst wenn man sich jetzt auf einen Deal verständigt, würden die Russen in zwei, drei Jahren eben ein drittes Mal angreifen", sagte Bolton dem "Spiegel".
- Das Team um Trump wolle einen Deal, "es ist ihnen ziemlich egal, zu welchen Bedingungen".
- Besonders kritisch sieht Bolton einen möglichen Verzicht auf die Nato-Mitgliedschaft. Trump sei unzuverlässig, seine Sicherheitsgarantien außerhalb des Bündnisses daher wertlos.
Während der frühere Berater seinen Ex-Chef scharf kritisiert, überschüttet Moskau Trump mit Lob für dessen Verständnis der russischen Position. Selenskyj hingegen wurde vom US-Präsidenten mehrfach öffentlich zurechtgewiesen und sogar vor laufenden Kameras im Weißen Haus brüskiert.
Selenskyj wirbt in Warschau um Flugabwehrraketen gegen Putin
Während Putin in Moskau seine Sicht der Dinge präsentierte, reiste der ukrainische Präsident nach Polen. In Warschau trifft Selenskyj auf seinen Amtskollegen Karol Nawrocki - ein Treffen mit Spannungspotenzial. Der seit August amtierende rechtskonservative Staatschef hatte im Wahlkampf mit anti-ukrainischen Tönen auf Stimmenfang gegangen.
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