Wladimir Putin: "Alles läuft darauf hinaus" - Russlands Präsident droht Ukraine mit Militärschlag
Wladimir Putin fordert von der Ukraine einen Truppenrückzug aus dem Donbass. Bild: picture alliance/dpa/EPA Pool via AP | Sergei Ilnitsky
Erstellt von Sabrina Böhme
05.12.2025 06.42
- Wladimir Putin droht der Ukraine mit einem Militärschlag, wenn sie sich nicht aus dem Donbass zurückziehen
- Kremlchef hält an Gebietsansprüchen fest
- Putin kritisiert im Interview die G7 und lobt Trumps Vermittlerrolle im Ukraine-Krieg
Wladimir Putin stellt weiterhin Besitzansprüche an die ukrainischen Regionen Luhansk und Donezk. In einem Interview mit "India Today" machte er deutlich, dass er diese Regionen einnehmen will, notfalls auch mit Gewalt.
Ukraine soll sich zurückziehen: Wladimir Putin droht mit Militärschlag
Der Ukraine drohte der Kremlchef vor einem zweitägigen Staatsbesuch in Neu-Delhi in einem Interview mit dem indischen Fernsehsender "India Today" an, Russland werde den gesamten Donbass und Neurussland militärisch erobern, wenn ukrainische Truppen sie nicht räumten. "Alles läuft darauf hinaus", zitiert ihn die staatliche russische Agentur Tass, die neben RIA Novosti und dem Sender vorab über Teile des Gesprächs zitierte. Er fügte hinzu: "Ziehen Sie Ihre Truppen ab, und es wird keine Kämpfe geben. Nein, sie haben es vorgezogen zu kämpfen – nun, jetzt haben sie sich selbst in diese Situation gebracht." Seinen Aussagen nach sollen die Volksrepubliken Donezk und Luhansk "auf jeden Fall befreit" werden. Er behauptete, die Bewohner der besetzten Regionen hätten "für die Unabhängigkeit gestimmt" und würden gar nicht mehr mit ihnen leben wollen. Ähnlich äußerte sich Putin jüngst. Bei einem Besuch in der kirgisischen Hauptstadt Bischek forderte er auch einen Truppenabzug aus dem Donbass. Im Gegenzug sprach er sich für ein Ende der Kampfhandlungen aus.
Im Moskauer Sprachgebrauch bezeichnet Neurussland historisch den Süden der Ukraine - die Gebiete Saporischschja und Cherson, die Russland bereits als sein eigen betrachtet, aber auch das Gebiet Odessa.
Putin stichelt gegen G7
Zudem äußerte Putin Kritik an der G7. Russland plant nach Worten von Staatschef Wladimir Putin keine Rückkehr in die Siebenergruppe großer Industrienationen (G7). Das sagte er in einem Interview des indischen Fernsehsenders India Today vor einem zweitägigen Staatsbesuch in Neu-Delhi. Der Anteil der G7 an der Weltwirtschaft schrumpfe seit Jahren, sagte Putin der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge in dem Interview. Er verstehe also nicht, warum sie die "Großen Sieben" genannt würden. "Was ist daran groß?"
Hintergrund: Die Atommacht Russland war 1998 nicht wegen ihrer Wirtschaft, aber wegen ihrer politischen Bedeutung in die Staatengruppe aufgenommen worden. Nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 wurde sie wieder ausgeschlossen. Der Friedensplan der USA für ein Ende des Ukraine-Kriegs sieht vor, Moskau einzuladen und die Gruppe wieder zur G8 zu erweitern.
Putin lobt Trumps Vermittlerrolle
Darüber sei beim jüngsten Besuch der US-Unterhändler Steve Witkoff und Jared Kushner in Moskau nicht gesprochen worden, sagte Putin. Er äußerte sich erstmals selbst zu dem Treffen vom 2. Dezember und nannte es nützlich. Er würdigte die Vermittlungsversuche von US-Präsident Donald Trump für ein Kriegsende, sagte aber: "Es ist keine leichte Aufgabe zu erreichen, dass zwei Konfliktparteien einen Konsens finden."
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