Politik

Donald Trump: Mehr Druck für Ukraine-Frieden - mit einer neuen Kursstrategie könnte er Putin schlagen

Damit der Ukraine-Krieg endet, muss Donald Trumps Regierung den Ton ändern. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

  • Artikel teilen:
  • Donald Trump muss seine Strategie gegenüber Wladimir Putin ändern und Druck ausüben
  • Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg brauchen eine klare Haltung der USA gegenüber Russland
  • Putin ist ein geschickter Stratege, der bislang das Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine diktiert

Donald Trump zeigte sich angesichts der Friedensverhandlungen hoffnungsvoll, dass er einen für ihn guten Deal erzielen wird. Optimismus allein hat Putin noch nie aufgehalten. Im Gegenteil. Es braucht eine dringende Kursänderung auf der US-Seite.

Putins geschickte Schachpartie während der Friedensgespräche im Ukraine-Krieg

Die aktuellen Verhandlungen über ein Ende der Kämpfe im Ukraine-Krieg erinnern fast an eine Partie Schach. Der Kremlchef ist bislang der ungeschlagene Gewinner. Geschickt manövriert er die Figuren über das Feld. Trump schaffte es nicht, Putins König Schachmatt zu setzen. Der fest auf seinem Platz stehende König ist ein Symbol für Putins Haltung. Bislang zeigte sich der Kremlchef nicht verhandlungsbereit. Selbst die aktuellen Bemühungen nutzte er für seinen nächsten Zug, den er als den unüberwindbaren ausgibt. Er soll sich gesprächsbereit zeigen, aber betonte auch, an seinen Maximalforderungen festzuhalten. Ein Ende der Partie gebe es für ihn nur, wenn sich die Ukraine aus von ihm festgelegten ukrainischen Gebieten zurückzieht. Damit zieht Putin eine klare Linie. Das darf Trump nicht durchgehen lassen.

Kriegsende nach Putins Wünschen: Donald Trump darf nicht mehr mit sich selbst verhandeln

Das zeigt: Putin will ein Ende nach seinen Vorstellungen. Punkt. Diese Einstellung konnte Donald Trump trotz mehrmaligen Telefonaten oder einem Treffen in Alaska nicht beenden. Auch der von den USA initiierte 28-Ukraine-Plan brachte bislang keine Fortschritte. Vielmehr soll er demonstriert haben, wie die USA zur Marionette Russlands wurden. Eine Wunschliste für Putin, mit der Kapitulation als wichtigsten Punkt. Wir sind hier nicht dabei, den Familienfrieden an Weihnachten zu bewahren, indem wir versuchen, den verhassten Onkel mit einem teuren Geschenk zu besänftigen. So wirkt es aber. Donald Trump befindet sich auf der politischen Bühne, die eine klare Haltung der USA braucht. Über den ständigen Seitenwechsel freut sich einzig und allein Putin. Es müsse nach dem früherenstellvertretenden US-Außenminister Daniel Fried Schluss mit den sogenannten "Verhandlungen mit uns selbst" sein. Sowohl die USA als auch die Ukraine oder Europa berieten unter sich. Das führt nicht zum Kriegsende, sondern in eine Sackgasse.

Donald Trump muss Druck auf Kremlchef ausüben

Es darf nicht sein, dass Trump an einem Tag Putins Worte nachspricht, am nächsten die Ukraine zum Schuldigen macht und wieder zurückkehrt. Wir dürften uns einig sein, dass die USA keine Einzelgespräche mehr führen dürfen. Das Treffen des US-Sondergesandten Steve Witkoff mit dem russischen Präsidenten ist ein Novum. Witkoff zeigte bereits: Ein Mann allein stimmt Putin nicht um. Nicht in einer russlandfreundlichen Tonart. Es braucht eine Mannschaft.

Putin profitiert von Alleingängern, weil er die Spielanleitung vorgibt. So darf es nicht weitergehen. "Wir müssen uns stabilisieren und Druck auf die Russen ausüben, die das Hindernis für den Frieden sind", sagt Fried. Putin darf die Züge nicht mehr allein vorgeben. Der Westen muss auf Sanktionen und weitere Mittel setzen. Diese Sprache versteht Putin vielleicht. Der Kremlchef lässt sich nicht vorführen. Im Schach wäre er vielleicht einer der besten Spieler auf der Welt. Jeder Profi verliert einmal. Trump muss die Regeln endlich verstehen. Es braucht eine klare Positionierung und keine Alleingänge mehr. Sicherheitsgarantien sollten oberste Priorität haben. Wenn er das macht, gehen Putin vielleicht die Züge aus und sein König wird geschlagen. 

Weitere Meinungsstücke aus der Redaktion:

/loc/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.