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Friedrich Merz: "Brauchen keine Ermahnungen" - US-Einmischung treibt Kanzler zur Weißglut

Friedrich Merz platzte der Kragen. Bild: picture alliance/dpa | Fabian Sommer

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  • Friedrich Merz legt sich mit Donald Trump an
  • Kanzler verurteilt Einmischung der US-Regierung in europäische Migrationspolitik
  • Trump-Regierung forderte Diplomaten auf, für restriktivere Einwanderungspolitik zu werben

Bundeskanzler Friedrich Merz hat Versuche der US-Regierung, Einfluss auf die europäische Migrationspolitik zu nehmen, entschieden abgelehnt. "Die Migrationspolitik ist unsere Sache. Wir entscheiden, ob wir sie für richtig halten", erklärte der CDU-Vorsitzende am Donnerstag (27. November) in Berlin. Die deutlichen Worte richteten sich gegen eine Direktive des US-Außenministeriums an amerikanische Botschafter in Europa.

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Friedrich Merz legt sich mit Donald Trump an

Deutschland befinde sich seit dem Regierungswechsel bereits auf dem korrekten Kurs, betonte Merz. "Da brauchen wir keine Ermahnungen von außerhalb." Der Kanzler verwies auf die laufenden Bemühungen um eine neue gemeinsame europäische Asyl- und Einwanderungspolitik. "Auch das können wir aus eigener Kraft und werden das auch aus eigener Kraft festlegen", stellte Friedrich Merz entschieden klar.

US-Diplomaten sollen für härtere Migrationspolitik in Europa werben

Das US-Außenministerium hat seine Botschafter in Europa, Kanada und Australien angewiesen, sich für strengere Einwanderungsregeln einzusetzen. Ein internes Rundschreiben, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, stellt einen direkten Zusammenhang zwischen Massenmigration und verschiedenen Sicherheitsproblemen her. In dem Dokument werden Gewaltverbrechen, sexuelle Übergriffe und der Zusammenbruch von Recht und Ordnung als Folgen der Migration genannt.

Trump-Regierung forderte Diplomaten auf, für restriktivere Einwanderungspolitik zu werben

Die amerikanischen Diplomaten erhielten konkrete Gesprächsleitlinien für ihre Kontakte mit Regierungsvertretern. "Wir ermutigen Ihre Regierung, sicherzustellen, dass die Politik ihre Bürger vor den negativen sozialen Auswirkungen der Massenmigration schützt", heißt es in den Anweisungen. Die US-Vertretungen sollen zudem Vorfälle im Zusammenhang mit Migration dokumentieren und nach Washington melden.

Donald Trump senkt Flüchtlingszahlen auf historischen Tiefstand

Die Trump-Administration hat die Aufnahmequote für Flüchtlinge radikal reduziert. Für das Haushaltsjahr 2026 wurde die Obergrenze auf lediglich 7.500 Personen festgelegt - ein historischer Tiefpunkt. Zum Vergleich: Die Biden-Regierung hatte noch eine Quote von 100.000 Flüchtlingen vorgesehen. Der drastische Einschnitt spiegelt Trumps harte Linie in der Einwanderungspolitik wider. Bereits im Wahlkampf hatte der Präsident das Thema Migration zu einem seiner Hauptanliegen erklärt.

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/news.de/dpa/stg

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