Kirill Dmitrijew: Das ist Putins "Geheimwaffe" und der zweitwichtigste Mann im Kreml
Kreml-Unterhändler Kirill Dmitrijew (l) zusammen mit dem Sondergesandten von US-Präsident Trump, Steve Witkoff. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Vyacheslav Prokofyev
Erstellt von Franziska Kais
25.11.2025 11.27
- Kirill Dmitrijew als Putins "Geheimwaffe" bei den Ukraine-Verhandlungen
- Dmitrijew als zweitwichtigster Mann im Kreml
- Putin-Vertrauter steckt hinter dem 28-Punkte-Plan für Ukraine-Kriegsende
Kirill Dmitrijew, Chef des russischen Staatsinvestitionsfonds und enger Vertrauter Putins, gilt als geheimer Strippenzieher hinter dem umstrittenen 28-Punkte-Plan für ein Kriegsende in der Ukraine, den internationale Beobachter als "Putins Wunschliste" bezeichnen. Der gebürtige Kiewer prägt vor allem die wirtschaftlichen Forderungen: vollständige Aufhebung aller Sanktionen und die Reintegration Russlands in die Weltwirtschaft. Bereiche, die seinem Einfluss entsprechen.
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Kirill Dmitrijew als Putins "Geheimwaffe" bei den Ukraine-Verhandlungen
Die Grundlage des Dokuments entstand laut "Bild" bei einem Geheimtreffen im luxuriösen Faena Hotel in Miami, das Len Blavatnik gehört, einem Milliardär mit Russland-Beziehungen. Auch die Firma des US-Sondergesandten Steve Witkoff unterhält Geschäftsbeziehungen zu Blavatnik. Inhalt und Ablauf der Gespräche zwischen Dmitrijew und Witkoff bleiben geheim, doch sie führten direkt zum amerikanischen Vorschlag. Der "Guardian" will zudem im holprigem Englisch Hinweise auf eine schlechte Übersetzung entdeckt haben – möglicherweise direkt aus Dmitrijews Entwürfen.
Putin-Vertrautem gelingt außenpolitischer Coup mit 28-Punkte-Plan
Kirill Dmitrijew passt ideal zu Donald Trumps Ansatz: kein Diplomat, sondern ein Investmentbanker, geschult in der wirtschaftlichen Logik von Deals. Entsprechend spiegeln die wirtschaftlichen Schwerpunkte des Plans seine Handschrift wider. Auch Trump überließ seinem Sondergesandten Steve Witkoff laut "Washington Post" weitgehend freie Hand.
Donald Trump hat kein Interesse an Details des Ukraine-Plans - Hauptsache ein Ergebnis
Für den US-Präsidenten zähle nur, irgendeine Einigung zu präsentieren. Inhaltliche Details sollen ihn kaum interessieren. Diese Lücke nutzte Putins Geheimwaffe offenbar, um russische Interessen in dem 28-Punkte-Plan zu verankern. Noch vor Veröffentlichung zeigte sich Kirill Dmitrijew überzeugt, Moskaus Position werde "wirklich gehört".
Europa und Ukraine machen Dmitrijews 28-Punkte-Coup zunichte
Die heftigen Reaktionen aus Europa und der Ukraine zerstörten diese Zuversicht jedoch rasch. Beide wiesen den Plan strikt zurück und verlangten Nachverhandlungen. Dmitrijew reagierte mit scharfen Angriffen auf EU und Großbritannien, die er auf X als "Kriegstreiber" bezeichnete. Der Vorgang zeigt, wie unrealistisch Moskaus Forderungen bleiben. Dmitrijews wirtschaftliche Maximalziele und Putins territoriale Ansprüche sind für Europa und die Ukraine nicht annehmbar – und der Plan offenbart erneut Russlands Versuch, die internationale Agenda zu bestimmen.
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