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Wladimir Putin: Kremlchef tobt bei Geheimtreffen vor seinen Generälen

Wladimir Putin hat seine Generäle auf seine Kriegsziele eingeschworen. Bild: picture alliance/dpa/Russian Presidential Press Service/AP | Uncredited

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  • Wladimir Putin hält an seinen Kriegszielen in der Ukraine fest
  • Wladimir Putin: War er wirklich in der Kommandozentrale?
  • Unbelegte Behauptungen und Angriffe auf Selenskyj
  • Dreieinhalb Jahre Krieg ohne vollständige Kontrolle

Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit hochrangigen Militärs in einer Kommandozentrale seine Entschlossenheit demonstriert, sämtliche Kriegsziele in der Ukraine zu verwirklichen. In militärischer Tarnkleidung empfing er seine Generäle und betonte die Notwendigkeit, die Ziele der sogenannten speziellen Militäroperation vollständig umzusetzen.

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Wladimir Putin hält an seinen Kriegszielen in der Ukraine fest

Zeitgleich haben die Vereinigten Staaten der ukrainischen Regierung einen neuen Friedensplan vorgelegt. Putin zeigte jedoch keinerlei Bereitschaft zu Kompromissen oder Verhandlungen. Stattdessen informierte er sich bei den anwesenden Kommandeuren über die militärischen Fortschritte der russischen Streitkräfte.

Die Botschaft des Kremlchefs war eindeutig: Moskau hält unbeirrt an seinen ursprünglichen Kriegszielen fest.

Wladimir Putin: War er wirklich in der Kommandozentrale?

An dem Treffen nahmen Generalstabschef Waleri Gerassimow sowie die Befehlshaber der Armeegruppen West und Süd teil, die in der Ukraine operieren. Die Militärführung informierte den Präsidenten laut "Daily Star" über aktuelle Truppenbewegungen und Geländegewinne. Der Kreml veröffentlichte Videoaufnahmen, die Wladimir Putin mit den Offizieren in einem Beratungsraum zeigen. Der genaue Standort der Kommandozentrale blieb unklar. Wie nah der Kremlchef tatsächlich an den Frontlinien im Ukraine-Krieg war, lässt sich nicht

  • "Wir haben unsere gemeinsamen Aufgaben, unsere Ziele. Das Wichtigste ist, unbedingt die Ziele der speziellen Militäroperation zu erreichen", erklärte Putin laut Kremlangaben während der Besprechung.

Unbelegte Behauptungen und Angriffe auf Selenskyj

Putin erhob während des Treffens mehrere unbewiesene Vorwürfe.

  • Er behauptete, bei der Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw seien 15 ukrainische Bataillone eingekesselt.
  • Aktuelle Frontverläufe stützen diese Aussage nicht. Gerassimow bestätigte zwar die Einrichtung von Übergabemöglichkeiten für ukrainische Soldaten, behauptete aber, diese würden aus Angst vor Repressalien nicht genutzt.

Der russische Präsident sprach der ukrainischen Regierung in seiner Propagandarede erneut jegliche Rechtmäßigkeit ab.

  • Nach Ablauf der regulären Amtszeit 2024 herrsche in Kiew eine "kriminelle Bande", so Putin.
  • Er warf der ukrainischen Führung vor, auf "goldenen Klos" zu sitzen und sich nicht um das Schicksal des Landes zu kümmern - ein Verweis auf Korruptionsvorwürfe.

Dreieinhalb Jahre Krieg ohne vollständige Kontrolle

Moskaus militärische Offensive gegen die Ukraine begann vor mehr als dreieinhalb Jahren mit dem Einmarschbefehl Putins. Trotz der langen Kriegsdauer und der Annexion von fünf ukrainischen Gebieten hat Russland seine territorialen Ziele nicht erreicht. Vollständige Kontrolle übt Moskau lediglich über die Halbinsel Krim aus, die bereits 2014 einverleibt wurde.

Die vier weiteren Regionen, die Russland für annektiert erklärt hat, befinden sich nur teilweise unter russischer Herrschaft. Ukrainische Streitkräfte verteidigen weiterhin bedeutende Teile dieser Gebiete. Diese militärische Realität steht im Widerspruch zu Putins Beharren auf der Erreichung aller ursprünglichen Kriegsziele.

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/news.de/dpa

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