Donald Trump: US-Präsident feiert Sieg über "erfundenen Krieg"
Donald Trump erklärt sich zum Sieger über einen angeblichen Krieg gegen den Klimawandel. Bild: picture alliance/dpa/AP | Ng Han Guan
Erstellt von Anika Bube
30.10.2025 14.47
- Donald Trump feiert sich als Sieger über einen "erfundenen Krieg" gegen den Klimawandel.
- Bill Gates sorgt mit Statement für Empörung – er stellt Armut und Krankheiten über die Klimakrise.
- Klimaforscher schlagen Alarm und werfen Gates gefährliche Verharmlosung vor.
Nachdem das Weiße Haus den US-Präsidenten zum Friedensbringer im langjährigen Konsolenkrieg erklärt hat, legt Donald Trump nun höchstpersönlich nach und feiert seinen Sieg über einen angeblichen Krieg gegen den Klimawandel. Der 79-jährige US-Präsident reagierte damit auf ein neues Memo von Microsoft-Gründer Bill Gates, der seine Position zum Klimawandel deutlich abgeschwächt hat.
Bill Gates schwächt seine Klimaposition drastisch ab
Der Tech-Milliardär, der noch vor wenigen Jahren vor einer drohenden Klimakatastrophe warnte, sieht den Fokus der globalen Klimapolitik nun als falsch gesetzt. Laut Gates lenke die Fixierung auf kurzfristige Null-Emissions-Ziele Ressourcen von dringend benötigten Maßnahmen ab, die das Leben in einer wärmeren Welt verbessern könnten. Besonders in ärmeren Ländern seien Armut und Krankheiten die größten Bedrohungen, nicht die Erderwärmung. "Gesundheits- und Entwicklungsprogramme dürfen nicht dem Klimaziel geopfert werden", schreibt Gates in dem Memo. Er warnte vor übertriebenen Weltuntergangsszenarien.
Trump erklärt sich zum Friedensbringer im "Klimakrieg"
Donald Trump ließ die Gelegenheit nicht ungenutzt: Der 79-jährige US-Präsident erklärte sich prompt zum Sieger über einen "erfundenen Krieg gegen das Klima". "Ich (WIR!) haben gerade den Krieg gegen den Klimawandel-Hoax gewonnen", schrieb der US-Präsident auf seiner Plattform Truth Social. "Bill Gates hat endlich zugegeben, dass er in dieser Frage völlig FALSCH lag. Das erforderte Mut, und dafür sind wir ihm alle dankbar."
Trump, der weiterhin auf einen Friedensnobelpreis hofft, inszeniert sich einmal mehr als Mann, der "Recht behalten" hat. In konservativen US-Medien wird Gates' Memo bereits als "späte Bestätigung" von Trumps Haltung gefeiert, obwohl Wissenschaftler das Gegenteil betonen.
Klimaforscher warnen vor gefährlicher Verharmlosung
Führende Klimawissenschaftler reagierten empört auf Gates' Memo. Der Klimatologe Michael Mann warf dem Microsoft-Gründer vor, die Zusammenhänge völlig falsch darzustellen. Für Entwicklungsländer existiere keine größere Gefahr als die Klimakrise, betonte Mann gegenüber CNN.
Noch schärfer fiel die Kritik von Jeffrey Sachs aus, dem Direktor des Zentrums für nachhaltige Entwicklung an der Columbia University. Er bezeichnete Gates' Ausführungen gegenüber NBC News als "sinnlos, vage, wenig hilfreich und verwirrend". Sachs widersprach vehement der Gegenüberstellung von Armutsbekämpfung und Klimaschutz - beides sei problemlos machbar, wenn die Öl-Lobby unter Kontrolle gebracht werde.
Der Positionswechsel überrascht besonders vor dem Hintergrund seiner früheren Aussagen. Noch 2021 hatte Gates die Vermeidung einer Klimakatastrophe als eine der größten Herausforderungen bezeichnet, die die Menschheit je bewältigen musste. Trotz seiner neuen Töne versicherte er, dass der Klimawandel ein sehr wichtiges Problem bleibe, das gelöst werden müsse.
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