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Donald Trump: CNN-Interview sorgt für Aufsehen – dubiose Krypto-Deals enthüllt

Der Trump-Clan erlangt durch Krypto-Geschäfte Millionen-Geldsummen. Abgeordneter James Comer findet es okay, weil der US-Präsident damit offen umgeht.  Bild: dpa/AP/Ng Han Guan

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  • Donald Trump in Krypto-Geschäfte mit arabischen Investoren verwickelt
  • Trotz unerwarteten Geldsegen - die große Empörung bleibt aus
  • James Comer rechtfertigt Trump-Geschäfte, weil sie transparent sind
  • Doppelmoral beim republikanischen Kongressabgeordneten - er jagte Biden, Trump nicht

Wie unter anderem "Yahoo Finance" berichtet, verzeichnete die "Trump Organization" laut einer Reuters-Untersuchung einen jüngst spektakulären Einkommenssprung: Von 51 Millionen Dollar im Vorjahr schoss der Umsatz auf 864 Millionen Dollar hoch. Rund 800 Millionen Dollar stammen dabei aus Geschäften mit Kryptowährungen. Dass Trump sich auf diese Weise finanzieren lässt, könnte für ihn ein Problem werden. Allerdings: Bisher bekommt Trump kaum Gegenwind.

Trump-Familie scheffelt mit Krypto Millionen - Republikaner James Comer findet das okay

Der republikanische Kongressabgeordnete James Comer, Vorsitzender des Aufsichtsausschusses im Repräsentantenhaus, verteidigte diese Entwicklung in einem Interview mit CNN. Auf die Frage von Moderator Jake Tapper nach den massiven Krypto-Einnahmen der Präsidentenfamilie erklärte Comer, der Unterschied zur Biden-Familie bestehe darin, dass die Trumps ihre Geschäfte offen einräumen würden. "Sie geben zu, dass sie das tun", sagte Comer und betonte, Trump sei als Geschäftsmann angetreten.

Krypto-Imperium der Trump-Söhne

Im Zentrum des Krypto-Booms steht "World Liberty Financial", ein Unternehmen, das Donald Trump Jr., Eric Trump und Zach Witkoff ins Leben gerufen haben. Witkoff ist der Sohn von Steve Witkoff, dem Nahost-Beauftragten der Trump-Regierung.

Mehr als 90 Prozent der Einnahmen der "Trump Organization" fließen mittlerweile aus dem Handel mit digitalen Währungen, insbesondere durch den Verkauf von "World Liberty Financial-Token".

Donald Trump: Ominöse Krypto-Deals mit arabischen Investoren sorgt für Geldsegen

Ein besonders lukrativer Deal: Eine Firma aus den Vereinigten Arabischen Emiraten erwarb Token im Wert von 100 Millionen Dollar auf einen Schlag. Die "Reuters"-Recherche zeigt damit, wie die Präsidentenfamilie binnen kürzester Zeit ein milliardenschweres Krypto-Geschäft aufgebaut hat.

Warum hält James Comer sich so bedeckt? Doppelmoral beim Aufsichtschef

Besonders auffällig: Aufsichtsratschef James Comer hält sich bisher mehr als nur bedeckt. Und das, obwohl ausgerechnet Comer dafür bekannt ist, bei Finanz-Fragen nicht locker zu lassen. Schließlich hatte er monatelang die Biden-Familie unter die Lupe genommen.

Er warf dem ehemaligen Präsidenten und seinem Sohn Hunter vor, ein System der Einflussnahme durch ausländische Geldgeber betrieben zu haben. Besonders empörte sich der Republikaner über Hunters Posten im Vorstand eines ukrainischen Energieunternehmens - obwohl Joe Biden damals Privatmann war.

Comer behauptete zudem, Biden habe 40.000 Dollar an "China-Geld" kassiert. Bei den Trump-Millionen aus dem Ausland, die das Zwanzigfache dieser Summe übersteigen, zeigt sich der Aufsichtsvorsitzende hingegen gelassen. Die Krypto-Geschäfte mit arabischen Investoren stören ihn offenbar nicht - solange die Familie Trump im Weißen Haus sitzt.

Ausländisches Geld für Donald Trump nach der Präsidentschaft

CNN-Moderator Tapper bohrte nach: Die meisten Investoren kämen aus dem Ausland und das gesamte Vermögen werde Trump nach seiner Amtszeit gehören. Ob Comer diese Geschäfte untersuchen werde? Der Republikaner wich aus. Man lese gerade darüber und versuche, die Informationen zu verarbeiten, erklärte er.

Keine Ermittlungen im Falle von Donald Trump?

Eine konkrete Antwort auf Tappers Frage nach möglichen Ermittlungen blieb Comer schuldig. Stattdessen wiederholte er sein Argument: Die Trump-Familie kommuniziere ihre Geschäfte transparent. Der Präsident sei schließlich als Unternehmer in den Wahlkampf gezogen. Dass ausländische Investoren der Präsidentenfamilie Hunderte Millionen Dollar zukommen lassen, scheint für den Aufsichtsvorsitzenden kein Problem darzustellen.

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