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Angela Merkel: Altkanzlerin maßregelt Friedrich Merz nach "Stadtbild"-Debatte öffentlich

Angela Merkel bezog indirekt Stellung zur "Stadtbild"-Debatte. Bild: picture alliance/dpa | Stefan Sauer

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  • Angela Merkel bezieht Stellung in "Stadtbild"-Debatte
  • Ex-Kanzlerin maßregelt Friedrich Merz indirekt während Lesung
  • Merkel mahnte zu "Maß und Mitte" und warnte vor AfD

Bei einer Buchvorstellung in der Bonner Oper sendete die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel am Montagabend (27.10.) deutliche Signale an ihren Nachfolger Friedrich Merz. Ohne den CDU-Politiker beim Namen zu nennen, mahnte die Altkanzlerin während der Lesung aus ihrer Autobiografie "Freiheit" zu einem maßvollen politischen Stil.

Angela Merkel bezieht Stellung in "Stadtbild"-Debatte

Die frühere Regierungschefin betonte vor ausverkauftem Haus, demokratische Parteien müssten sich an "Maß und Mitte" orientieren. Besonders eindringlich warnte sie davor, sich von der AfD "am Nasenring durch die Manege führen" zu lassen. Diese Worte interpretierten viele Zuhörer als indirekte Kritik an Friedrich Merz' jüngsten Äußerungen zur sogenannten "Stadtbild"-Debatte.

Angela Merkel mahnte zu "Maß und Mitte" und warnte vor AfD

Während ihrer anderthalbstündigen Lesung zitierte Angela Merkel mehrfach aus ihrem Buch und betonte dabei die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Flüchtlingspolitik. Die Bürger hätten ein "untrügliches Gespür dafür, ob Politiker aus einem Kalkül handeln", las die Ex-Kanzlerin vor. Besonders in der Migrationsdebatte müsse man "in der Sache redlich und im Ton maßvoll" agieren, forderte Merkel. Sie warnte eindringlich davor, dass sich Politiker von der AfD "gleichsam am Nasenring durch die Manege führen lassen". Stattdessen sollten demokratische Parteien aufrichtig daran arbeiten, Probleme zu lösen.

Ex-Kanzlerin maßregelt Friedrich Merz indirekt während Lesung

Obwohl Angela Merkel die aktuelle Debatte um Merz' "Stadtbild"-Äußerungen nicht direkt ansprach, interpretierten die Zuhörer ihre Worte als deutliche Positionierung. Die distanziert vorgetragenen Passagen über Verantwortung und Menschlichkeit in der Migrationspolitik wirkten wie ein Kommentar zur gegenwärtigen Diskussion - ohne dass die Ex-Kanzlerin ihren Nachfolger ein einziges Mal erwähnte.

Friedrich Merz' "Stadtbild"-Aussagen spalten die Politik

Bundeskanzler Friedrich Merz hatte mit seinen Äußerungen eine heftige Diskussion ausgelöst. Laut einer ZDF-Erhebung unterstützten 63 Prozent der Befragten seine Position. Gleichzeitig formierte sich massiver Widerstand, insbesondere aus den Reihen der SPD.

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/news.de/dpa/stg

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