Donald Trump: US-Offensive gegen Kartelle – Experte warnt vor Folgen für Deutschland
Donald Trump: Krieg gegen Kartelle gefährdet Deutschland. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci
Erstellt von Mia Lada-Klein
24.10.2025 08.17
- Trump lässt mutmaßliche Schmuggelrouten angreifen
- Streeck warnt vor Ausweichrouten über Europa
- Drogenbeauftragter fordert Frühwarnsystem für neue Substanzen
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US-Präsident Donald Trump will den Drogenhandel mit aller Härte bekämpfen, doch die Folgen könnten laut dem deutschen Drogenbeauftragten Hendrik Streeck (CDU) auch Europa und Deutschland direkt treffen. Der Grund: Kriminelle Netzwerke passen sich an und könnten ihre Routen verlagern.
Trumps "War on Drugs" eskaliert
Trump hatte in einer Rede angekündigt, südamerikanische Drogenkartelle militärisch zu bekämpfen. Besonders Kolumbien und Venezuela sollen ins Visier geraten sein. Laut US-Verteidigungsminister Pete Hegseth wurden zuletzt zwei mutmaßliche Schmuggelboote im Pazifik angegriffen, fünf Menschen kamen dabei ums Leben. Seit Beginn der Offensive sollen 37 Personen bei ähnlichen Einsätzen getötet worden sein. In Kolumbien wächst die Kritik an der US-Vorgehensweise, denn man fürchtet zivile Opfer und eine weitere Destabilisierung der Region.
Streeck: "Deutschland könnte zur neuen Drehscheibe werden"
Hendrik Streeck warnt laut "Bild" eindringlich vor den möglichen Folgen für Europa: "Ein härteres Vorgehen der USA wird das Problem nicht lösen, sondern verlagern", sagte er. Erfahrungsgemäß reagierten Drogenkartelle mit Ausweichrouten, neuen Transitländern oder gar gefährlicheren Ersatzstoffen. Das könnte bedeuten: Statt über Südamerika und die USA könnte der Drogenschmuggel künftig verstärkt über Europa laufen und zwar mit Deutschland als potenziellem Zielmarkt.
Gefahr wächst – Drogen werden billiger und verfügbarer
Streeck sieht bereits jetzt eine "angespannte Lage". Kokain, Crack und synthetische Substanzen seien "fast überall erhältlich", die Preise sinken, die Konsumenten werden jünger. Besonders alarmierend: Die Zahl der Drogentoten unter 30 Jahren ist um 14 Prozent gestiegen. "Wir stehen vor einer drohenden Drogenkrise", so Streeck. Er fordert deshalb ein bundesweites Frühwarnsystem, das neue Substanzen in Echtzeit an Behörden, Rettungsdienste und Suchthilfeeinrichtungen meldet.
Bundesregierung reagiert – neue Lageberichte geplant
Am Freitag wollen Streeck, Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) und BKA-Präsident Holger Münch neue Lagebilder zur organisierten Kriminalität vorstellen. Ziel sei es, den Drogenhandel besser zu verstehen und schneller auf neue Entwicklungen zu reagieren. Eines ist klar: Trumps militärische Offensive gegen die Drogenkartelle bleibt nicht ohne Auswirkungen und könnte am Ende auch Deutschland in eine neue Phase der Drogenkriminalität führen.
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