Politik

Trump kurz vor Putin-Deal?: Russischer Oligarch warnt vor Kreml-Falle

Ist Wladimir Putin für einen Ukraine-Deal bereit? Bild: picture alliance/dpa/AP Pool | Alexander Zemlianichenko

  • Artikel teilen:
  • Michail Chodorkowski warnt: Putin strebe laut dem Exil-Oligarchen ein Abkommen mit Trump über die Ukraine an.
  • Brisante Forderung: Russland wolle demnach den gesamten Donbass unter seine Kontrolle bringen.
  • Gefahr für Stabilität: Ein möglicher Deal könnte die Ukraine langfristig destabilisieren.

Der russische Exil-Oligarch Michail Chodorkowski ist überzeugt, dass Wladimir Putin zu einem Abkommen mit Donald Trump über die Ukraine bereit ist. In einem Gespräch mit dem britischen Moderator Trevor Phillips am Sonntag erklärte der ehemalige Ölmagnat, er habe den Eindruck, dass Putin dem US-Präsidenten bereits Signale für mögliche Verhandlungen gesendet habe.

Chodorkowski zufolge strebt der Kremlchef eine Einigung an, die den Krieg beenden könnte. Der im Exil lebende Geschäftsmann deutete an, dass eine solche Vereinbarung möglicherweise territoriale Zugeständnisse an Russland beinhalten würde. Die Äußerungen des Putin-Kritikers erfolgen vor dem Hintergrund anhaltender Spekulationen über die künftige US-Politik gegenüber dem Ukraine-Konflikt.

Russischer Exil-Oligarch warnt: Wladimir Putin will den kompletten Donbass

Der russische Präsident verfolgt laut Chodorkowski klare territoriale Ziele. "Putin möchte den gesamten Donbass bekommen, auch jene Teile, die er noch nicht besetzt hat", zitierte der "Express" den Exil-Oligarchen. Diese Forderung würde bedeuten, dass Russland die Kontrolle über weitere ukrainische Gebiete in der Ostukraine anstrebt, die sich derzeit noch unter Kiewer Verwaltung befinden.

Ein mögliches Abkommen zwischen Trump und Putin könnte demnach die Abtretung ukrainischer Territorien an Moskau vorsehen. Chodorkowski deutete in dem Interview an, dass solche Gebietsübertragungen Teil der Verhandlungsbasis sein könnten, um den Konflikt zu beenden.

Warnung vor Destabilisierung der Ukraine

Chodorkowski warnte eindringlich vor den möglichen Folgen territorialer Zugeständnisse. Der Exil-Oligarch befürchtet, dass Putin etwaige Gebietsgewinne in der Ostukraine strategisch einsetzen könnte. Moskau könnte versuchen, von dort aus "die Situation zu destabilisieren" im übrigen ukrainischen Staatsgebiet, erklärte er gegenüber dem britischen Sender.

Diese Einschätzung wirft Fragen über die langfristigen Konsequenzen eines möglichen Deals auf. Selbst wenn ein Abkommen den aktiven Konflikt beenden würde, könnten die territorialen Veränderungen neue Sicherheitsrisiken für die Ukraine schaffen. Chodorkowskis Warnung deutet darauf hin, dass Putin auch nach einem formellen Friedensschluss weiterhin Einfluss auf die ukrainische Innenpolitik ausüben könnte.

Zweifel an Putins wahren Absichten

Trotz der Signale zur Verhandlungsbereitschaft äußerte Chodorkowski zunehmende Skepsis bezüglich Putins tatsächlicher Ziele. Im Zusammenhang mit Spekulationen über ein mögliches Treffen zwischen Trump und Putin in Ungarn erklärte der Exil-Oligarch: "Ich habe bereits begonnen, Zweifel zu bekommen, was das Verständnis von Putin und seinen wirklichen Absichten angeht."

Diese Unsicherheit verdeutlicht die Komplexität der diplomatischen Lage. Während Putin einerseits Gesprächsbereitschaft signalisiere, bleiben seine langfristigen strategischen Ziele unklar. Chodorkowskis wachsende Bedenken spiegeln die Schwierigkeit wider, Moskaus Intentionen eindeutig zu interpretieren - selbst für langjährige Beobachter der russischen Politik.

Weitere Meldungen über Wladimir Putin finden Sie hier:

/news.de/stg

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.