Wladimir Solowjow: "Schreiben Sie Polen ab!" Putin-Propagandist warnt die Nato
Wladimir Solowjow droht erneut der Nato mit Vergeltungsschlägen. Bild: picture alliance / dpa | Alexander Shcherbak/Tass/Host Ph
Von news.de Redakteurin Anika Bube
15.10.2025 06.57
- Kreml-Propagandist Wladimir Solowjow droht offen mit der Vernichtung ukrainischer Städte und Angriffen auf Nato-Ziele.
- Als Vergeltung für mögliche Tomahawk-Lieferungen will Russland Waffen an Iran, Nordkorea und Venezuela geben.
- In seiner Tirade vergleicht Solowjow ukrainische Städte mit "Sodom und Gomorrha" und warnt Polen vor "brennenden Einrichtungen".
Erneut sorgt Wladimir Solowjow im russischen Staatsfernsehen für Entsetzen. Angesichts der möglichen Tomahawk-Lieferung an die Ukraine verschärfte der Kreml-Propagandist seinen Ton und droht einmal mehr damit, ukrainische Städte auszulöschen und Nato-Länder anzugreifen.
Wladimir Solowjow
"Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass wir die gesamte Ukraine zerstören können und Europa sich nicht darum scheren würde", erklärte Solowjow in einem sechsminütigen Monolog. "Für Europa ist es nicht wichtig, was mit der Ukraine als Folge eines Vergeltungsschlags gegen uns geschieht. Für sie spielt das keine Rolle, absolut keine Rolle. Die Ukraine wird abgeschrieben." Der Kreml-Propagandist sagt, dass es kein Leben mehr in Charkiw, Poltawa, Mykolajiw, Odessa und Kiew geben werde. "Diese Städte werden nicht mehr existieren, und Kiew wird auch nicht mehr existieren."
Außerdem warnte Solowjow explizit vor Vergeltungsmaßnahmen gegen Polen. Er forderte die Zerstörung aller Orte, an denen ukrainische Soldaten ausgebildet werden und wo Waffen für die Ukraine gelagert oder hergestellt werden. "Schreiben Sie Polen ab", sagte er und präzisierte, dass alle relevanten militärischen Einrichtungen "brennen und explodieren" müssten.
Russland droht mit Waffenlieferungen an US-Feinde
Als Antwort auf potenzielle Tomahawk-Raketen für die Ukraine kündigte Solowjow massive Waffenlieferungen an Russlands Verbündete an. "Wir sollten Venezuela alles geben. Wir sollten Nordkorea alles geben. Wir sollten Iran alles geben, einschließlich Oreschnik", forderte der Kreml-Propagandist in seiner Sendung.
Der Moderator stellte die Lieferung modernster russischer Waffen an diese Länder als direkte Vergeltungsmaßnahme dar. Er betonte, dass Moskau im Falle westlicher Waffenlieferungen an Kiew keine Zurückhaltung mehr üben werde. Die Drohung umfasst explizit auch die Weitergabe der neuen russischen Hyperschallrakete Oreschnik an Teheran, Pjöngjang und Caracas.
Nato-Stützpunkte im Visier - Städte wie "Sodom und Gomorrha"
Solowjow drohte mit sofortigen Angriffen auf Nato-Einrichtungen, die an Operationen gegen Russland beteiligt sind. "Überall dort, wo es Nato-Truppen gibt, die an der Planung von Operationen gegen unser Land teilnehmen, schreibt sie ab", erklärte der Propagandist. Alle Orte, an denen Waffen stationiert oder entladen werden sollen, müssten zerstört werden.
In seiner Tirade verglich Solowjow ukrainische Städte mit den biblischen Städten Sodom und Gomorrha. Er deutete an, dass Zivilisten das gleiche Schicksal erleiden könnten wie die Bewohner der alttestamentarischen Städte. "Es gab wahrscheinlich auch Bewohner, die einfach nicht gehen konnten", sagte er über das biblische Beispiel und übertrug dies auf die aktuelle Situation in der Ukraine.
Europa würde Ukraine-Vernichtung begrüßen
Solowjow behauptete in seinem Monolog, Europa sei das Schicksal der Ukraine völlig gleichgültig. "Wir können die gesamte Ukraine zerstören und Europa könnte es nicht weniger interessieren", erklärte der Propagandist. Er unterstellte den Europäern sogar, sie würden eine nukleare Verseuchung Russlands begrüßen und applaudieren, wenn die Hälfte des Landes verschwinden würde.
Der Kreml-Sprecher forderte ukrainische Zivilisten auf, ihre Städte zu verlassen oder die "Nazi-Regierung" zu stürzen. Er warf der ukrainischen Führung vor, die Bevölkerung als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. "Wenn ihr keine Kraft habt zu gehen - nun, Verzeihung", sagte Solowjow mit Verweis auf sein Sodom-und-Gomorrha-Gleichnis.
Kremlkritikerin Julia Davis veröffentlichte einen mit englischen Untertiteln versehenen Mitschnitt auf YouTube.
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