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Nato-Warnung an Russland: Starke Worte, schwache Wirkung – Wladimir Putins Spott über die Nato

Putin wird die Drohung der Nato nicht ernst nehmen. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov

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  • Kommentar zu Nato-Warnung an Russland
  • Wer Putin stoppen will, darf nicht nur reagieren, sondern muss agieren
  • Mehr militärische Präsenz an der Ostflanke, weniger Zögern der Nato notwendig
  • Zurückhaltung ist für Wladimir Putin Einladung zum nächsten Schritt

Die Worte sind scharf, die Drohung unmissverständlich: Nach russischen Kampfjets über Estland und Drohnen über Polen kündigte die Nato an, im Ernstfall alle militärischen Mittel einzusetzen bis hin zum Abschuss russischer Maschinen. Ein historisches Warnsignal, das Wladimir Putin klarmachen soll: Schluss mit dem gefährlichen Spiel an den Grenzen des Bündnisses. Doch seien wir einmal ehrlich und vor allem realistisch: Wird das Kremlchef Wladimir Putin beeindrucken?

Wer Wladimir Putin stoppen will, darf nicht nur reagieren, sondern muss agieren

Der russische Präsident hat in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass er Drohungen aus dem Westen testet und immer wieder auslotet, wie weit er gehen kann. Von der Annexion der Krim bis zur Invasion der Ukraine: fast immer reagierte die Nato langsamer, als Moskau provozierte. Warum also sollte Wladimir Putin dieses Mal Halt machen?

Nato muss Stärke zeigen und tatsächlich zum Handeln bereit sein

Ja, das Signal der Nato ist wichtig. Aber Worte allein stoppen keine Kampfjets. Wladimir Putins Strategie lebt davon, Grenzen auszuloten und den Gegner zu ermüden. Eine Drohung ist nur so stark, wie der Wille, sie umzusetzen. Traut die Nato sich tatsächlich, russische Maschinen abzuschießen, wenn der nächste Luftraumverstoß kommt?

Zurückhaltung ist für Wladimir Putin Einladung zum nächsten Schritt

Überhaupt reichen Warnungen allein nicht aus. Es braucht Taten, um Putin klarzumachen, dass es die Nato ernst meint. Mehr militärische Präsenz an der Ostflanke, mehr Klarheit in der Abschreckung, weniger Zögern. Denn wer Putin stoppen will, darf nicht nur reagieren, er muss agieren.

Natürlich ist es eine heikle Gratwanderung: Stärke zeigen, ohne einen großen Krieg zu riskieren. Doch wer in der Geschichte der letzten Jahre zurückblickt, wird erkennen, dass zu viel Zurückhaltung für Wladimir Putin stets eine Einladung zum nächsten Schritt war. Die Nato hat gesprochen, doch jetzt muss sie beweisen, dass es mehr als heiße Luft ist.

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/gom/news.de

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