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Wladimir Putin: Kremlchef zockt Kim Jong-un im Ukraine-Krieg ab

Wladimir Putin (links) und Kim Jong-un gelten als enge Verbündete. Bild: picture alliance/dpa/KCNA/KNS | Uncredited

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  • Wladimir Putin nutzt Kim Jong-un aus für Ukraine-Krieg
  • Kremlchef schickt Mini-Gegenleistungen aus Moskau
  • Wladimir Putin macht Nordkoreas Krise noch schlimmer
  • Nach seinem Atom-Manöver hat der Kremlchef drei Optionen

Die Partnerschaft von Kremlchef Wladimir Putin und Nordkorea-Boss Kim Jong-un ist offenbar keine besonders ausgewogene. Ganz im Gegenteil: Eine neue Studie der Friedrich-Naumann-Stiftung deckt ein massives Ungleichgewicht im Militärpakt zwischen Nordkorea und Russland auf.

Wladimir Putin nutzt Kim Jong-un aus für seinen Ukraine-Krieg

Die Analyse mit dem Titel "Ungleiche Partnerschaft" zeigt, dass der nordkoreanische Machthaber, der jüngst wieder mit einer Atomdrohung für Weltkriegsangst sorgte, von Wladimir Putin ausgenutzt wird.

  • Nordkoreas militärische Unterstützung für Russland hat riesige Ausmaße angenommen. Seit 2023 schickte Kim Jong-un Millionen von Artilleriegeschossen, Mörsergranaten und Raketen nach Moskau. Dazu kommen Hunderte von Artilleriegeschützen und Abschussvorrichtungen sowie ballistische Kurzstreckenraketen.
  • Der größte Beitrag zum russischen Angriffskrieg waren die rund 15.000 nordkoreanischen Soldaten, die Kim nach Russland entsandt hat. Diese kämpfen direkt an der Front gegen die Ukraine.
  • Die Gesamtlieferungen erreichen laut der Studie einen geschätzten Wert zwischen 5,6 und 9,8 Milliarden US-Dollar.

Diese massive Waffenhilfe macht Nordkorea zu einem der wichtigsten militärischen Unterstützer Russlands im Ukraine-Krieg.

Pjöngjang liefert damit mehr Kriegsmaterial als viele andere Verbündete Moskaus zusammen.

Wladimir Putins kläglicheGegenleistungen aus Moskau

Russlands Rücklieferungen fallen im Vergleich zu Nordkoreas Waffenhilfe kläglich aus.

  • Wladimir Putin schickte hauptsächlich Nahrungsmittel, Erdöl und Luftabwehrsysteme nach Pjöngjang.
  • Möglicherweise kamen auch Kampfjets dazu.
  • Der Gesamtwert dieser Lieferungen beläuft sich auf lediglich 457 Millionen bis maximal 1,19 Milliarden US-Dollar.

Besonders bitter für Kim Jong-un: Es gibt demnach keinerlei Anzeichen für technologische Unterstützung aus Russland.

  • Auch direkte Devisenzuflüsse sind nicht erkennbar. Falls überhaupt Geld floss, blieb es vermutlich in russischen Banken hängen.
  • Die Zahlungen liefen laut der Studie über sanktionierte Finanzinstitute und Kanäle russischer Mittelsmänner.
  • Nur die Elite um Kim Jong-un kann dieses Guthaben für Einkäufe in Russland nutzen. Die Bevölkerung geht leer aus.

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Wladimir Putin macht Nordkoreas Krise noch schlimmer

Die wirtschaftlichen Folgen des ungleichen Deals sind für Nordkorea verheerend.

  • Der nordkoreanische Won verlor seit Januar 2024 massiv an Wert, während die Inflation stark anstieg.
  • Trotz der milliardenschweren Waffenlieferungen verschlechtert sich die ökonomische Lage des Landes weiter.

Studienautorin Olena Guseinova von der Hankuk University of Foreign Studies in Seoul sieht hinter dem Ungleichgewicht eine perfide Putin-Strategie.

  • "Nordkorea hat Russland in einem enormen Umfang militärisch unterstützt. Doch Moskau scheint sich nur langsam und begrenzt zu revanchieren", analysiert sie.
  • Dahinter vermutet sie Kalkül: "Moskau hält Pjöngjang am Haken und kultiviert so eine wachsende Abhängigkeit."

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