Ärger für Friedrich Merz: CDU-Minister droht mit Parteiaustritt - ausgerechnet wegen der AfD
Krise innerhalb der Partei? Ausgerechnet die AfD sorgt für Ärger in der CDU. Bild: dpa/Jacob Schröter
Erstellt von Ines Fedder
11.09.2025 13.00
- Karl-Josef Laumann droht CDU-Austritt bei AfD-Kooperation
- CDU-Eklat: NRW-Minister warnt vor Spaltung der Partei
- Laumann nennt AfD eine "Nazi-Partei" und zieht rote Linie
Nach über fünf Jahrzehnten Parteizugehörigkeit stellte Karl-Josef Laumann ein drastisches Ultimatum: Der 68-jährige NRW-Sozialminister kündigte seinen sofortigen Austritt aus der CDU an, sollte die Partei jemals mit der AfD zusammenarbeiten. Diese Drohung äußerte der langjährige Christdemokrat während einer hitzigen Debatte im CDU-Bundesvorstand. Die Hintergründe.
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Der erfahrene Politiker Karl-Josef Laumann geht auf die Barrikaden. Er machte unmissverständlich klar: Bei einer Kooperation mit der AfD würde er nicht nur sein Ministeramt niederlegen, sondern auch seine 51-jährige Mitgliedschaft beenden. Nach Angaben von Sitzungsteilnehmern warnte Laumann eindringlich, dass ein solcher Schritt die Partei spalten würde. Zahlreiche Mitglieder würden seinem Beispiel folgen und ebenfalls austreten.
Eklat innerhalb der CDU nach Aussage über Mitte-Rechts-Mehrheit
Entzündet hatte sich der Konflikt an einer Wortmeldung der CDU-Vorständin Carina Hermann. Die 40-Jährige hatte während der Vorstandssitzung am Montag auf die SPD-Blockade bei Sozialreformen verwiesen und dabei von einer faktisch vorhandenen Mitte-Rechts-Mehrheit im Land gesprochen.
Diese Äußerung löste bei Laumann heftige Empörung aus. Nach Berichten von Anwesenden interpretierte der Minister Hermanns Worte als mögliche Annäherung an die AfD. Seine Reaktion fiel entsprechend scharf aus: Er warnte eindringlich vor den Konsequenzen einer solchen Politik für den Zusammenhalt der Union.
"Die AfD ist eine Nazi-Partei"
Gegenüber "Bild" bekräftigte Laumann seine kompromisslose Haltung. Die AfD bezeichnete er als "Nazi-Partei", deren Inhalte und Positionen grundsätzlich unvereinbar mit christdemokratischen Werten seien. Diese Einschätzung habe er bereits mehrfach öffentlich vertreten und werde sie auch parteiintern weiter verfechten.
Hermann reagierte nach Teilnehmerangaben bestürzt auf Laumanns Vorwürfe. Sie stellte klar, dass sie keinesfalls für eine Zusammenarbeit mit der AfD plädiert habe. Vielmehr habe sie lediglich das Problem ansprechen wollen, dass sich die existierende Mitte-Rechts-Mehrheit im Land politisch nicht repräsentiert fühle. Nach dieser Klarstellung beruhigte sich die aufgeheizte Stimmung wieder.
Haseloff kontert Merz mit Umfrage-Spitze
Die Spannungen im CDU-Bundesvorstand setzten sich fort, als Parteichef Friedrich Merz die besorgniserregenden Umfragewerte aus Sachsen-Anhalt ansprach. Die AfD erreichte dort 39 Prozent in einer aktuellen Erhebung.
Der scheidende Ministerpräsident Reiner Haseloff konterte mit einer bemerkenswerten Interpretation der Zahlen. Der 71-Jährige verwies darauf, dass die CDU in seinem Bundesland mit 27 Prozent immerhin deutlich über dem Bundestagswahlergebnis von 19,2 Prozent liege.
Sitzungsteilnehmer werteten Haseloffs Bemerkung als gezielte Spitze gegen den damaligen Spitzenkandidaten der Bundestagswahl - Friedrich Merz selbst.
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ife/gom/stg/news.de