Donald Trump: US-Präsident wütet am Telefon - Von Angriff überrumpelt
Donald Trump telefonierte wegen des Israel-Angriffs auf Hamas-Führer in Katar gleich zwei mal mit Benjamin Netanjahu. Bild: dpa/AP/Susan Walsh
Erstellt von Ines Fedder
11.09.2025 13.20
- Donald Trump wütend über Israels Militärschlag in Katar
- Trump kritisiert Netanjahu wegen fehlender Vorab-Info
- Hamas bricht nach Angriff Waffenstillstands-Gespräche ab
US-Präsident Donald Trump reagierte mit heftiger Verärgerung auf einen israelischen Militärschlag gegen Hamas-Funktionäre in Katar. In einem aufgeheizten Gespräch am vergangenen Dienstag konfrontierte er Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu mit seinem Unmut über die fehlende Vorabinformation. Regierungsvertreter aus Washington berichteten, Trump habe die Operation als unklug bezeichnet.
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Donald Trump nicht in Israel-Pläne involviert
Der amerikanische Präsident erfuhr erst durch eigene Militärkreise von dem Anschlag in Doha - nicht durch israelische Stellen, berichtet unter anderem das "Wall Street Journal". Dies verstärkte seine Verärgerung erheblich.Die Attacke traf auf katarischem Boden – als Vermittler im Gaza-Konflikt sorgte sie zunehmend für Trumps Ärger.
Trump telefoniert mit Netanjahu: Nur ein kurzes Zeitfenster
Netanjahu rechtfertigte sein Vorgehen mit einem knappen Zeitfenster für die Operation. Ein späteres Gespräch zwischen beiden Politikern verlief nach Angaben von Regierungsmitarbeitern versöhnlicher.
Wut-Telefonat von Donald Trump - Mangelnde Kommunikation besonders brüskierend
Die israelische Militäraktion erfolgte ohne jegliche Abstimmung mit Washington. Trump betonte gegenüber Netanjahu seine Wut darüber, dass amerikanische Streitkräfte ihn über den Anschlag informieren mussten - nicht die israelische Seite. Diese mangelnde Kommunikation empfand er als besonders brüskierend.
Der Präsident kritisierte, dass der Schlag die laufenden Vermittlungsbemühungen zur Beendigung des Gaza-Krieges gefährde. Washington setzt auf diplomatische Lösungen und die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln. Die israelische Operation durchkreuzte diese Strategie.
Als Folge des Angriffs brach die Hamas die Waffenstillstandsgespräche ab. Sechs Hamas-Mitglieder niedrigeren Ranges wurden getötet, während die eigentlichen Zielpersonen nach Angaben der Terrororganisation überlebten. Trump fragte Netanjahu nach dem Erfolg der Mission - dieser konnte keine klare Antwort geben.
Katar-Beziehungen durch Israel-Angriff schwer belastet
Die israelische Militäraktion verärgerte massiv die katarische Führung. Das Golfemirat spielt eine zentrale Rolle als Vermittler zwischen Israel und der Hamas. Washington hat die Vertiefung der Verbindungen zu den Golfstaaten zu einem Kernbestandteil seiner Nahost-Politik gemacht.
Bei einem Staatsbesuch in Doha im Mai zeigte Trump große Wertschätzung für die katarische Führung. Das Emirat revanchierte sich mit einem Luxusjet im Wert von 400 Millionen Dollar für die amerikanische Präsidentenflotte. Zusätzlich kündigte Katar Pläne für ein Golfresort unter Trumps Marke an.
"Das untergräbt eindeutig Trumps Friedensagenda", erklärte Mona Yacoubian vom Center for Strategic and International Studies. Der katarische Premierminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani versicherte trotz des Vorfalls, sein Land werde die Vermittlerrolle fortsetzen.
Netanjahu manövriert Trump wiederholt in schwierige Lagen
Regierungskreise berichten von wachsender Frustration Trumps über Netanjahus eigenmächtige Militäraktionen. Der israelische Regierungschef treibe den US-Präsidenten regelmäßig ohne Vorwarnung in komplizierte Situationen, die mit Washingtons Nahost-Strategie kollidierten.
Netanjahu kündigte indes weitere Aktionen gegen Hamas-Ziele an: "Ich sage Katar und allen Nationen, die Terroristen Unterschlupf gewähren: Entweder vertreiben Sie sie oder Sie stellen sie vor Gericht. Denn wenn Sie es nicht tun, werden wir es tun", erklärte er in einer Videobotschaft.
Trump bezeichnet Netanjahu als "besten Freund" trotz Konflikten
Ungeachtet der Spannungen demonstrierten beide Politiker öffentlich ihre Verbundenheit. Bei einer Zeremonie in Bat Yam legte Netanjahu gemeinsam mit US-Botschafter Mike Huckabee den Grundstein für eine nach Trump benannte Strandpromenade. Der israelische Regierungschef bezeichnete Trump als den "besten Freund, den Israel je im Weißen Haus hatte".
Die Beziehung zeigt sich als widerstandsfähig gegen Krisen. Netanjahu bewies wiederholt seine Fähigkeit, Trump zu provozieren und dann zurückzurudern, bevor die Partnerschaft zerbrach. Auch Trump überraschte seinerseits die Israelis - etwa mit der Freilassung des amerikanischen Geisels Edan Alexander im Mai oder dem einseitigen Waffenstillstand mit den Huthi-Rebellen im Jemen.
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ife/stg/mlk/news.de