Politik

Kamala Harris: "Müde" und mit "Aussetzern" - Ex-US-Vizepräsidentin greift Joe Biden an

Kamala Harris behauptet in ihren Memoiren, dass Ex-US-Präsident Joe Biden "körperliche und verbale Aussetzer" gezeigt habe. Bild: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

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  • Kamala Harris veröffentlicht Memoiren "107 Days" am 23. September
  • In ihrem neuen Buch fällt die Ex-Vizepräsidentin ein hartes Urteil über Joe Biden
  • Ehemaliger US-Präsident sei zum Ende seiner Amtszeit "müde" gewesen und habe "Aussetzer" gehabt
  • Im Weißen Haus habe man Harris nicht ausreichend unterstützt

Deutliche Worte von der ehemaligen US-Vizepräsidentin Kamala Harris: Die 60-Jährige blickt in ihren Memoiren "107 Days" (107 Tage), die am 23. September erscheinen sollen, auf das turbulente vergangene Jahr zurück. Im November 2024 unterlag sie als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten Donald Trump bei der US-Wahl. Lange Zeit hatte zuvor Joe Biden (82) eine weitere Amtszeit angestrebt. Doch die Zweifel an seinem Gesundheitszustand wurden angesichts seines hohen Alters und peinlicher öffentlicher Auftritte immer lauter. Schließlich überließ Biden Harris das Feld. Nun zieht diese über ihren Ex-Kollegen her.

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Kamala Harris zieht in ihren Memoiren "107 Days" über "müden" Joe Biden her

Einen Auszug aus Kamala Harris' neuem Buch hat die Zeitschrift "The Atlantic" veröffentlicht. Darin kritisiert die Ex-Vizepräsidentin ihre Partei dafür, dass Joe Biden und die damalige First Lady Jill selbst darüber entscheiden sollten, ob sie erneut ins Weiße Haus einziehen wollten:

  • "Wir alle wiederholten das wie ein Mantra, als wären wir alle hypnotisiert", so Harris.
  • Rückblickend stelle sie fest, dass dies "Leichtsinn" gewesen sei.
  • "Es stand einfach zu viel auf dem Spiel. Diese Entscheidung hätte nicht dem Ego, dem Ehrgeiz eines Einzelnen überlassen werden dürfen. Es hätte mehr als eine persönliche Entscheidung sein dürfen."

Selbst habe sie Joe Biden nicht von einer Kandidatur abraten wollen, da ihm das wohl "unglaublich eigennützig" erschienen wäre. Zwar lobt Harris in ihrem Buch auch die Arbeit des ehemaligen US-Präsidenten, doch mit 81 Jahren sei er "müde" gewesen und habe "körperliche und verbale Aussetzer" gezeigt. Dass der wahre Gesundheitszustand von Biden absichtlich vertuscht worden sei - wie unter anderem von Donald Trump behauptet - bestreitet sie jedoch.

Ehemalige US-Vizepräsidentin klagt über fehlende Unterstützung im Weißen Haus

Kamala Harris rechnet in ihren Memoiren außerdem mit ehemaligen Mitarbeitern des Weißen Hauses ab und klagt über mangelnde Unterstützung. Dem Kommunikationsteam sei es "fast unmöglich" gewesen, "etwas Positives über meine Arbeit zu sagen oder mich gegen unwahre Angriffe zu verteidigen". Weiterhin behauptet Harris, dass "negative Narrative", die um sie herum entstanden, sogar "befeuert" worden seien. "Und wenn die Geschichten unfair oder ungenau waren, schien der innere Kreis des Präsidenten damit einverstanden zu sein. Es schien sogar, als hätten sie beschlossen, mich noch etwas stärker zu unterdrücken", so ihr vernichtendes Fazit.

Darüber hinaus habe sie die Schuld für Bidens umstrittene Grenzpolitik auf sich genommen. Ein Thema, das Trump im Wahlkampf für sich ausnutzte.

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