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Ukraine-Krieg aktuell: Experten schlagen Alarm - darum sollte Selenskyj Putin nicht treffen

Werden sich Putin und Selenskyj treffen? Bild: picture alliance:dpa:Pool Reuters:AP | Anton Vaganov

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  • Warnung vor Putin-Selenskyj-Treffen
  • Experten halten bilaterales Gespräch für eine schlechte Idee
  • Putin-Selenskyj-Treffen kontraproduktiv im Hinblick auf Friedensverhandlungen

Was aktuell im Ukraine-Krieg wichtig ist: Mehr als drei Jahre sind vergangen, seitdem Russland in die benachbarte Ukraine einmarschiert ist. Wladimir Putins ursprüngliches Ziel, das gesamte Land innerhalb weniger Tage zu besetzen und ein pro-russisches Regime zu installieren, ist in weite Ferne gerückt. Zuletzt hatte sich der Kremlchef in Alaska mit US-Präsident Donald Trump getroffen, um über ein mögliches Kriegsende zu sprechen. Seitdem wird auch über ein bilaterales Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Kremlchef Putin spekuliert.

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Experten schlagen Alarm vor Putin-Selenskyj-Treffen

Einige Experten schlagen jedoch Alarm: Sie halten ein Treffen zwischen Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj für eine schlechte Idee. "Seit dem Alaska-Treffen ist nicht so viel Konkretes passiert", so Alexander Libman, Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Russland und Osteuropa an der Freien Universität Berlin, erklärte im Interview mit "Focus Online". "Solche Verhandlungs- und Mediationsversuche brauchen einen sehr langen Atem."

Gespräch zwischen Kremlchef und Ukraine-Präsident kontraproduktiv

Seiner Meinung nach könnte ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj sogar ins Gegenteil umschlagen und für die Friedensverhandlungen kontraproduktiv sein. "Denn was könnte sich daraus ergeben? Ohne Vorbereitung würde es nur zu einem offenen Streit kommen, aber zu keinem Fortschritt." Schließlich sei es laut Libman offensichtlich, dass sie die beiden Staatsoberhäupter hassen. "Daher halte ich es für extrem wahrscheinlich, dass, falls die beiden sich treffen würden, sie einfach aneinander vorbeireden würden, und das Treffen im besten Fall zu nichts führen würde. Im schlechtesten Fall würde es zum offenen Streit kommen", so der Politikwissenschaftler.

Experte warnt vor verbalem Schlagabtausch zwischen Putin und Selenskyj

Ähnlich sieht es Klemens Fischer, Professor für Geopolitik an der Universität zu Köln. "Gegenwärtig würde es allenfalls zu einer wechselseitigen Versicherung unvereinbarer Positionen führen und darüber hinaus vielleicht sogar zu einem verbalen Schlagabtausch, der das Klima weiter verschlechtert", erklärte er gegenüber "Focus Online".

Will Wolodymyr Selenskyj Wladimir Putin tatsächlich treffen?

Libman gab außerdem zu bedenken, ob Wolodymyr Selenskyj tatsächlich zu einem Gespräch mit Wladimir Putin bereit wäre: "Ich denke, das ist ein strategischer Move. Selenskyj merkt, dass Putin zu so einem Treffen nicht bereit ist, und präsentiert sich als Befürworter einer solchen Begegnung. So demonstriert er der Welt und vor allem Trump, dass er verhandlungsbereit ist und Putin nicht." Dem wiederum kann Klemens Fischer nicht zustimmen. Er glaubt, ein Treffen mit Putin sei für Selenskyj eine "Prestigefrage": "Er will damit zeigen, dass er auf Augenhöhe mit Putin ist."

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/bua/news.de

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