Politik

J.D. Vance: Entsetzen über sein Urteil - Trump-Vize lobt Zugeständnisse von Putin

J.D. Vance fällt mit einem unangebrachten Weltkriegsvergleich über die Ukraine auf. Bild: picture alliance/dpa/AP | Frank Augstein

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  • J.D. Vance irritiert mit Weltkriegs-Vergleich: "Dümmste Antwort"
  • Trump-Vize erklärt Putins "Zugeständnisse" für Frieden im Ukraine-Krieg
  • Vance schließt US-Soldaten für die Ukraine aus

US-Vizepräsident J.D. Vance sorgt mit kontroversen Äußerungen zum Ukraine-Krieg für heftige Kritik. In einem NBC-Interview behauptete er, Russland habe "erhebliche Zugeständnisse" für Friedensverhandlungen gemacht. Der Trump-Vize, dessen kürzlicher Sommerurlaub zur medialen Katastrophe wurde, zog dabei Parallelen zu Konfliktlösungen des Zweiten Weltkriegs und deutete an, Russland könnte Anspruch auf ukrainisches Territorium haben. Zuletzt wurde spekuliert, ob Kremlchef Wladimir Putin von seinen Maximalforderungen im Ukraine-Krieg abgerückt sei.

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J.D. Vance irritiert mit Weltkriegs-Vergleich: "Dümmste Antwort"

Die historische Einordnung von Vance löste scharfe Reaktionen aus. Politikanalyst Tim Miller bezeichnete die Aussagen als dessen "dümmste Antwort" im gesamten Interview.

  • Miller kritisierte die Haltung, Putin müsse beschwichtigt und als großer Führer behandelt werden.
  • Er betonte, dass keinerlei Ähnlichkeiten zum Zweiten Weltkrieg bestünden: "Hitler bekam kein Land von anderen Ländern. Auch Japan nicht."
  • Bei X spottete er: "Jeder erinnert sich an diesen entscheidenden Moment im Zweiten Weltkrieg, als FDR [US-Präsident Franklin D. Roosevelt, Red.]in seinem Rollstuhl den roten Teppich für Hitler ausrollte und darüber diskutierte, welche Teile Frankreichs er im Austausch für Frieden erhalten würde."

Millers Empfehlung an den Vizepräsidenten fiel vernichtend aus: Vance solle sich besser informieren und historische Fachliteratur lesen, bevor er solche Vergleiche ziehe.

Trump-Vize erklärt Putins "Zugeständnisse" für Frieden im Ukraine-Krieg

Im NBC-Gespräch erläuterte Vance die angeblichen russischen Zugeständnisse.

  • Moskau sei bereit gewesen, bei zentralen Forderungen nachzugeben und habe Gesprächsbereitschaft über Kriegsbeendigung signalisiert.
  • Der Vizepräsident betonte, Russland akzeptiere, dass die Ukraine ihre territoriale Souveränität nach Kriegsende bewahren werde.
  • Zudem habe Moskau eingeräumt, in Kiew keine von Russland kontrollierte Regierung einsetzen zu können.

Diese vermeintlichen Konzessionen seien laut Vance die ersten bedeutsamen seit Kriegsbeginn vor dreieinhalb Jahren. Er unterstrich, Russland habe diese Signale erstmals gegenüber Trump gesendet. Die Äußerungen des Vizepräsidenten stehen im Kontrast zu den tatsächlichen Entwicklungen, da Moskaus Außenminister Lawrow weiterhin Bedingungen stellt, die einer ukrainischen Kapitulation gleichkämen.

Vance schließt US-Soldaten für die Ukraine aus

Die USA schließen eine militärische Präsenz vor Ort kategorisch aus. Vance stellte klar, dass Washington keine Soldaten zur Durchsetzung eines möglichen Friedensabkommens entsenden werde. Trump habe unmissverständlich kommuniziert: Amerikanische Bodentruppen würden nicht in der Ukraine stationiert. Dennoch wolle Washington eine bedeutende Funktion übernehmen, um beiden Konfliktparteien Sicherheit zu vermitteln.

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