Wladimir Putin: Kremlchef weicht laut Insidern von Maximalforderungen für Kriegsende ab
Wladimir Putin führt seit Februar 2022 Krieg gegen die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov
Erstellt von Tobias Rüster
23.08.2025 10.52
- Wladimir Putin weicht von Maximalforderungen für Kriegsende ab
- Welche Ukraine-Gebiete der Kreml jetzt haben will
- Ukraine-Krieg aktuell: Kein Putin-Treffen mit Selenskyj
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei seinem Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in Alaska neue Bedingungen für eine Beendigung des Ukraine-Kriegs präsentiert.
Nach Informationen von drei Kreml-Insidern, auf die sich die Nachrichtenagentur Reuters bezieht, verlangt Putin von Kiew den kompletten Rückzug aus der östlichen Donbass-Region. Die Ukraine müsse sich zudem zu dauerhafter Neutralität verpflichten und auf eine Nato-Mitgliedschaft verzichten. Als weitere Bedingung nannte Putin, über dessen steifen Gang zuletzt wieder spekuliert wurde, ein Verbot für die Stationierung westlicher Truppen auf ukrainischem Territorium.
Lesen Sie auch diese Artikel, die sich mit dem Ukraine-Krieg beschäftigen:
- Kremlchef bombardiert US-Fabrik - Putin-Liebling verhöhnt Trump im Staats-TV
- Wladimir Putin stellt US-Präsident bloß - der hat plötzlich keine Eile mehr
Wladimir Putin weicht von Maximalforderungen für Kriegsende ab
Die aktuellen Bedingungen Moskaus zeigen demnach eine Abkehr von früheren Maximalforderungen des Kremls. Laut den drei Insidern ist sich Putin der militärischen Schwäche Russlands durchaus bewusst. Diese Einschätzung spiegele sich in den modifizierten Forderungen wider, die der russische Präsident dem US-Präsidenten in Alaska präsentiert haben soll.
- Putin hatte noch im Juni 2024 die vollständige Abtretung der vier von Moskau beanspruchten Gebiete verlangt: Donezk und Luhansk im Osten - die zusammen den Donbass bilden - sowie Cherson und Saporischschja im Süden.
- Im Gegenzug für den Donbass sei Moskau nun bereit, die derzeitigen Frontlinien in Saporischschja und Cherson zu akzeptieren sowie die von ihm kontrollierten Teile der Regionen Charkiw, Sumy und Dnipropetrowsk abzugeben.
Die Informanten deuteten gegenüber Reuters an, dass die neuen Bedingungen eine realistische Einschätzung der russischen Möglichkeiten widerspiegeln. Im Vergleich zu früheren Verlautbarungen aus Moskau stellen die jetzigen Forderungen eine merkliche Reduzierung der Ansprüche dar.
Ukraine-Krieg aktuell: Kein Putin-Treffen mit Selenskyj
Stellungnahmen zu Putins neuen Forderungen ließen zunächst auf sich warten. Weder aus der ukrainischen Hauptstadt noch aus Washington oder dem Nato-Hauptquartier gab es Reaktionen auf die russischen Bedingungen.Ein baldiges Gipfeltreffen von Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist für Russland aber offenbar unrealistisch.
- "Putin ist bereit, sich mit Selenskyj zu treffen, wenn eine Tagesordnung für den Gipfel vorbereitet ist, und diese Tagesordnung ist überhaupt noch nicht fertig", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow dem US-Fernsehsender NBC.
- Lawrow sagte nun, zu den Punkten, die vor einem solchen Treffen geklärt sein müssten, gehörten Gebietsabtretungen und ein ukrainischer Verzicht auf eine Mitgliedschaft im westlichen Militärbündnis.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion. rut/news.de