Wladimir Putin: Regierung rüstet gegen kritische Stimmen auf
Wladimir Putin: Russland bald Hochsicherheitszone? Neue Gesetze sorgen für Angst. Bild: picture alliance/dpa/Kremlin Pool Sputnik via AP | Mikhail Sinitsyn
Erstellt von Mia Lada-Klein
19.08.2025 10.50
- 72 neue Gründe für Pass-Entzug, auch bei "anti-russischer Propaganda"
- Gesetz gegen "Satanismus" bedroht Heavy-Metal-Fans mit Haft
- Russland verteilt gezielt Pässe in besetzten Gebieten
Russlands Präsident Wladimir Putin zieht die Zügel weiter an. Mit einer Reihe neuer Gesetze nimmt er nicht nur Kritiker ins Visier, sondern auch eingebürgerte Staatsbürger. Der russische Pass wird zur Waffe und zur Drohung.
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Wer darf noch Russe sein und wer fliegt raus?
Ein neu unterzeichnetes Gesetz erweitert laut "Express" die Liste der Delikte, die zum Entzug der eingebürgerten russischen Staatsbürgerschaft führen können. Ganze 72 Straftaten gelten künftig als ausreichender Grund für den Pass-Entzug, darunter Mord, Terrorpropaganda, sexuelle Gewalt oder Angriffe auf die russische Informationsstruktur. Doch auch politisch motivierte Handlungen wie die Zusammenarbeit mit "feindlichen Staaten" oder Aufrufe gegen die nationale Sicherheit stehen nun auf der roten Liste.
Kommt jetzt die Jagd auf Metal-Fans?
Ab September tritt ein weiteres, stark umstrittenes Gesetz in Kraft: Es richtet sich gegen angeblichen "Satanismus". Hintergrund sind Aussagen russischer Politiker, die eine internationale satanistische Bewegung für angebliche Sexrituale verantwortlich machen. Betroffen sein könnten laut Kritikern auch Heavy-Metal-Fans, denn das Genre wird in Russland immer wieder mit Okkultismus assoziiert. Laut Gesetz drohen bis zu acht Jahre Haft.
Wird die Armee zum Auffangbecken für Strafgefangene?
Parallel zu den Gesetzesverschärfungen wächst die Zahl der Gefangenen, die direkt aus Zellen an die Front geschickt werden. Der ukrainische Geheimdienst schätzt laut "Express": Im November 2024 kämpften rund 180.000 Strafgefangene auf russischer Seite. Menschenrechte? Zweitrangig.
Doppelte Staatsbürgerschaft für Besatzungsgebiete: Ist das ein strategischer Schachzug?
Während Russland kritische Stimmen im eigenen Land ausschließt, wird gleichzeitig der Zugang zur russischen Staatsbürgerschaft in besetzten Gebieten vereinfacht. Bewohner der georgischen Regionen Abchasien und Südossetien sowie der ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk erhalten russische Pässe fast im Eilverfahren.
Repression oder Kontrolle?
Wladimir Putins neue Gesetze wirken wie ein Machtinstrument, das Kritiker einschüchtert, Loyalität belohnt und territoriale Ansprüche zementiert. Wer nicht spurt, verliert Rechte und womöglich auch bald seine Heimat.
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mlk/bua/news.de